Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia
normalerweise Pug saß, und fühlte sich wie betäubt. Ein paar Minuten später kam Caleb herein.
»Mehr Nachrichten aus Kelewan.«
»Was?«
Er reichte ihr die Botschaft. »Der letzte Dasati ist vor weniger als zwei Stunden gestorben. Einige waren offensichtlich geschwächt, weil sie der Tsurani-Sonne ausgesetzt
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waren oder wegen etwas in der Luft, das sie krank machte. Was immer der Grund sein mag, der letzte Todeskrieger wurde auf einem Marktplatz von einem Dutzend Kaufleuten überwältigt, die ihn mit Gegenständen aus Werkzeugkästen und Küchen in Stücke hackten.«
»Gut zu wissen, dass sie sterblich sind«, sagte Miranda erbittert. »Was sonst wissen wir?«
»Es gibt mindestens fünfzigtausend Tote oder Verwundete.«
»Ihr Götter!«, rief sie. »So viele?«
»Es wird geschätzt, dass zehntausend Dasati an drei Stellen in die Stadt kamen, zwei Gruppen im Kaiserlichen Palast - eine direkt im Sitzungssaal des Hohen Rates, als sie gerade eine Sitzung abhielten, eine inmitten des Verwaltungsbereichs, wo all die Bürokraten des Palastes arbeiteten, und die dritte im reichsten Kaufmannsviertel in der Heiligen Stadt.«
Miranda hatte bereits einen Bericht gelesen, in dem vermerkt war, dass der Hohe Rat zur Zeit des Angriffs in voller Stärke getagt hatte. Sie wusste immer noch nicht, wie viel Schaden genau angerichtet worden war, aber wenn man von der Zahl der Toten und Verwundeten ausging, die Caleb übermittelt hatte, war sie sicher, dass es schrecklich sein musste. »Varen.«
»Woher weißt du das?«
»Die Dasati hätten nicht wissen können, wie sie so gezielt so viel Schaden anrichten können. Varen muss es ihnen gesagt haben. Mit einem einzigen Angriff haben sie dem Kaiserreich von Tsuranuanni den Kopf abgeschlagen.«
»Der Kaiser lebt noch«, wandte Caleb ein.
»Aber wer ist da, um Befehle zu erteilen?« Miranda stand auf und ging auf und ab, wie sie es in schwierigen Situationen immer tat. »Älteste Söhne?
Töchter? Ehefrauen? Die
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Führung eines jeden Hauses im Reich wurde unterbrochen, was bedeutet, dass alle politischen Parteien und Clans im Augenblick führerlos sind. Das Gleichgewicht der Macht im Kaiserreich wurde vollkommen umgekippt, und für jedes Haus, das einen ältesten Sohn hat, der bereits dazu erzogen wurde, an die Stelle seines Vaters zu treten, wird es zwanzig geben, die von Trauer zerrissen und ohne wirkungsvolle Führerschaft sind. Das ist ein erheblich größeres Desaster, als wenn sie den Kaiser getötet hätten.«
»Zumindest er lebt noch«, sagte Caleb erneut.
»Ja, und das gibt den Tsurani einen einzigen Vorteil.«
»Was soll das sein?«, wollte Caleb wissen.
Miranda drehte sich um und sagte: »Blinder Gehorsam.«
Caleb sah sie zweifelnd an. »Wie soll das ein Vorteil sein, wenn es keine wirkungsvolle Führerschaft gibt?«
»Die Tsurani brauchen Generäle, und die können wir ihnen geben. Man muss ihnen nur befehlen, Ausländern zu gehorchen …«
»Und wenn der Kaiser ihnen befiehlt, Generälen aus Midkemia zu gehorchen, werden sie das tun«, spekulierte Caleb.
»Wie sieht es mit dieser Besprechung aus, um die Tomas gebeten hat?«
»Alle, die kommen wollen, werden bei Sonnenuntergang hier sein.«
»Gut. Ich weiß nicht genau, was Tomas sagen möchte, habe allerdings eine ziemlich gute Vorstellung davon. Ich bin ihm nur ein paarmal begegnet, aber nach dem, was dein Vater über ihn gesagt hat, ist er kein Mann, der zur Panik neigt. Nun jedoch ist er wirklich sehr besorgt, Caleb.«
»Hat Vater je mit dir über die Schrecken gesprochen?« Er setzte sich auf einen Stuhl in der Ecke.
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Miranda seufzte. »Es gibt viele Dinge, über die dein Vater nicht spricht, vor allem aus den frühen Jahren. Ich denke, das hat mehrere Ursachen.«
»Und die wären?«
Caleb stellte solche Fragen nicht nur, um Konversation zu machen, also wusste seine Mutter, dass er wirklich interessiert war. Wieder einmal erkannte sie, wie sehr er sich von Magnus und seinen Eltern unterschied. Als einziges Mitglied der Familie, das keine Magie praktizieren konnte, war er aus vielen ihrer gemeinsamen Erlebnisse ausgeschlossen gewesen, ganz gleich, wie sehr sie versuchten, ihn in ihre Leben einzubinden, und wie gern sie ihn hatten.
»Ich habe nicht viel Zeit vor Tomas’ Besprechung«, sagte Miranda, »aber ich kann ein wenig spekulieren.« Sie schloss die Augen, als erinnere sie sich an etwas, dann erklärte sie: »Ich habe auch nicht viel über meine Jugend gesprochen, und ich bin
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