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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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Anführer muss ich Euch auffordern, so etwas niemals außerhalb dieses Raums zu sagen. Es kostet mich meine gesamte Willenskraft, Euch nicht umzubringen, weil Ihr solche Schwäche zeigt.«
    Auch Valko legte Anzeichen eines inneren Konflikts an den Tag. »Ja, das ist ein weiser Rat.«
    Nur Martuch schien nicht beunruhigt zu sein. »Ich fürchte, es ist zu tief in unserem Blut. Aber ich hoffe, dass wir unsere Nachkommen retten können.«
    »Dann müssen wir uns alle auf den Weg machen«, sagte Pug. Er wandte sich an Magnus: »Du solltest die Last tragen, während ich uns vor Blicken verberge. Aber diesmal werden wir nicht nur eine Stadt durchqueren, sondern halb um die Welt reisen, also teile deine Kraft gut ein, mein Sohn.« Magnus nickte ernst.
    »Ich werde ebenfalls daran arbeiten, uns zu verbergen«, kündigte Macros an,
    »aber wir haben wirklich einen langen Weg vor uns. Es wird nicht schnell gehen. Ich hoffe nur, wir können erfahren, was wir wissen müssen, bevor der Dunkle deutlich macht, was er vorhat.«
    »Dann sollten wir uns beeilen«, sagte Pug. An Nakor gewandt fügte er hinzu:
    »Ich hoffe, dich bald wiederzusehen, alter Freund.«
    Durch seine beunruhigende Maske hindurch sagte Nakor grinsend: »Wenn die Götter wollen, wird es geschehen. Leb wohl.«

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    »Du ebenfalls«, erwiderte Pug. Er wandte sich Martuch zu. »Geht Ihr zuerst, und wir folgen schnell hinter Euch, aber unsichtbar.«
    Martuch nickte, drehte sich ohne ein weiteres Wort um und führte seine Begleiter zu der Holztreppe zurück. Pug dachte, er sollte Valko vielleicht warnen, sich beim Fliegen nicht an seiner Unsichtbarkeit zu stören, überlegte es sich dann aber anders. Valko war Dasati, und selbst wenn er zu Tode verängstigt wäre, würde er solche Schwäche nicht zeigen, und Pug hatte keine Zeit, sich mit einem jungen Dasati-Lord abzugeben, der sich beleidigt fühlte.
    Also sagte er nur: »Legt eine Hand an Magnus’ Taille und lasst nicht los, denn Ihr werdet ihn nicht sehen können.« Dann machte Pug alle in seiner Gruppe unsichtbar.
    Langsam gingen sie hinter Hirea die Treppe hinauf, und die Geringeren blieben unten, um die Falltür zu schließen. Die Morgensonne stieg zum Himmel auf, und Pug spürte, wie Magnus’ Magie sie alle schnell nach oben hob. Dann hörte er die Stimme seines Sohnes: »Wohin?«
    »Erst nach Westen, viele Stunden, dann werden wir Rast einlegen, und ich zeige dir die nächste Richtung«, sagte Macros. »Wir werden die Hälfte dieses Planeten sehen, bevor wir eintreffen. Und nun bewahrt eure Kraft, und lasst uns so schnell fliegen wie möglich.«
    Magnus setzte seine gesamte Willenskraft ein, um sie so rasch zu transportieren, wie er konnte, und bald flogen sie so schnell über den Himmel von Omadrabar wie der schnellste Falke zu Hause. Dennoch, Pug wusste, dass es ein langer, anstrengender Weg sein würde, und er hoffte, er würde rechtzeitig vorbei sein, um das Übel zu verhindern, das in einer dunklen Höhle nicht allzu weit von ihrem Ziel entfernt geplant wurde. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, ob seine Entscheidungen auch nur eine Spur 121
    von Vernunft in sich trugen, denn er konnte das, was sie bisher getan hatten, kaum einen Plan nennen. Es war eher der hektische Versuch, auf eine schreckliche Gefahr zu reagieren, und er musste sich auf seinen eigenen Scharfsinn, die Begabung von Magnus und Nakor und einen sehr verstörenden jungen Mann verlassen, der von viel mehr als Wahnsinn besessen war. Und auf eine Reihe rätselhafter Nachrichten von einer zukünftigen Version seiner selbst. Pug richtete die Aufmerksamkeit darauf, ihre Unsichtbarkeit aufrechtzuerhalten, aber ein Teil von ihm wünschte sich, er könnte beten. Er fragte sich allerdings, an wen in diesem fremden Himmel er sich wenden sollte.
    Nakor hatte den Blick niedergeschlagen, wie man es ihm gesagt hatte, seit er im Reich der Dasati eingetroffen war. Er schaute nur hin und wieder auf, um sich zu überzeugen, dass er seine »Herren«, Martuch und Hirea, nicht aus den Augen verlor. Außerdem merkte er sich gut, wie dieser Teil des Palasts angelegt war. Das Gebäude war gewaltig. In einer Stadt nach einem Maßstab, der alle von Menschen errichteten Gebäude, die er je gesehen hatte, klein wirken ließ, stellte dieser Palast wahrhaft den krönenden Höhepunkt dar. Er und seine Begleiter hatten weniger als eine Stunde gebraucht, um den Eingang von ihrem Versteck im Hain von Delmat-Ama zu erreichen, aber von dort war es beinahe ein halber

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