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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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Blut.
    »Aufhören!«, schrie Martuch, sein Mentor in der Kampfgesellschaft Sadharin.
    Der als Dasati-Todesritter verkleidete Mensch bebte vor Zorn, die Augen weit aufgerissen, das Schwert bereit, als suche er einen weiteren Feind, den er töten konnte. Martuch, Valko und ein halbes Dutzend weiterer Mitglieder des Weißen standen in einem Halbkreis hinter Ralan Bek, ebenso voller Blut wie er. Die Todesritter, die insgeheim dem Weißen dienten, hatten sich vom Großen Ausmerzen mitreißen lassen wie jeder andere Dasati mit einem Schwert, aber niemand, nicht einmal der erfahrenste Krieger, hatte je zuvor gesehen, was sich gerade vor ihren Augen abgespielt hatte.

    Eine Gruppe von vielleicht fünfunddreißig jungen Todesrittern war eine Straße entlang geritten und auf eine Enklave von Geringeren gestoßen, die sich zuvor versteckt hatten, aber bei Sonnenuntergang zu früh herausgekommen waren.
    Während die Stadtlandschaft in das orangefarbene Leuchten des Sonnenuntergangs getaucht gewesen war, war die breite Straße zu einem Ort des Gemetzels geworden.
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    Bevor Martuch seiner Gruppe befehlen konnte, den Konflikt zu umgehen, hatte Bek sein Varnin vorwärtsgedrängt, das er ritt, als hätte er sein ganzes Leben im Sattel von Varnins verbracht. Bevor die jungen Todesritter gewusst hatten, wie ihnen geschah, waren sechs von ihnen tot. Bek bewegte sich wie ein Besessener und hatte weitere acht getötet, ehe die anderen sich dem Kampf auch nur anschließen konnten.
    »Sie sind alle tot«, sagte Martuch.
    Beks Augen brannten von einem inneren Licht, das selbst den kampfgestählten Dasati Angst machte. »Suchen wir mehr!«
    »Nein«, sagte Valko. »Das Ausmerzen ist vorüber.« Er schaute die Leichen an, die auf der Straße lagen. »Diese hier … hätten nicht sterben sollen.« Er war hin und her gerissen zwischen seinem Dasati-Erbe, das das Gemetzel genoss, und seinem neu gefundenen Respekt für das Leben, der so etwas als eine Verschwendung von Möglichkeiten betrachtete. »Das Ausmerzen war schon vorbei, bevor das hier begann.«
    Martuch blickte zu den anderen. »Plündert die Leichen. Das nicht zu tun würde uns nur unerwünschte Aufmerksamkeit einbringen. Immer noch besser, mal hält uns für Banditen als für Ketzer.«
    Valkos Gruppe nahm den Leichen schnell, was als Trophäen gelten konnte, und ließ die Getöteten auf der Straße liegen, wo die Geringeren sich darum kümmern konnten. Als sie die Trophäen hinter den Sätteln ihrer Varnin anbrachten, kam eine Gruppe von Reitern einen Stadtblock entfernt um die Ecke und näherte sich. Valkos Truppe ging in Stellung, ohne dass jemand das befohlen hätte, denn das Ausmerzen war zwar offiziell vorüber, aber Bek würde kaum der einzige Krieger sein, der vollkommen im Blutrausch versunken war und bereit weiterzutöten.
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    Als die Gruppe näher kam, sagte Martuch: »Senkt eure Waffen.«
    Die Reiter, die näher kamen, waren ein halbes Dutzend Todesritter in den Palastfarben des TeKarana. Sie eskortierten zwei Hierophanten, jene Priester, deren Aufgabe es war, dafür zu sorgen, dass alle im Reich den Dunklen anbeteten. In der alten Zeit hatten sie vielleicht einfach nur das Wort verbreitet, aber seit Seine Dunkelheit über alle anderen aufgestiegen war, war Missionieren nicht mehr notwendig gewesen, und jetzt waren sie überwiegend damit beschäftigt, Ketzer ausfindig zu machen, und dienten dem TeKarana als Spione.
    »Lob sei Seiner Dunkelheit!«, sagte der Anführer.

    Alle senkten einen Moment den Kopf und wiederholten die Anrufung. Der andere Priester zählte rasch die Leichen am Boden. »Wie viele von Eurer Gruppe liegen hier?«
    »Niemand«, sagte Martuch ruhig.
    »Tatsächlich?«, fragte der erste Priester. »Ich zähle fünfunddreißig tote Krieger und noch einmal halb so viele Geringere, aber Ihr behauptet, nur neun von Euch hätten sie alle zu Seiner Dunkelheit geschickt?«
    »Wir hatten den Vorteil der Überraschung«, sagte Valko.
    Ohne eine Spur von Prahlerei fügte Bek hinzu: »Ich habe sechs von ihnen getötet, bevor sie uns überhaupt bemerkten. Als sie sich mir zuwandten, starben zwei weitere, und dann kamen meine Kameraden aus anderen Richtungen. Die Verwirrung half uns …«
    »Und das hier waren junge Krieger, die kaum je einen Kampf gesehen hatten«, fügte Hirea hinzu. »Ich bin Meister Hirea von der Geißel, und ich habe alle hier unterrichtet, darunter auch Lord Valko von den Camareen. Das hier sind meine hervorragendsten Schüler, und diese …

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