Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
Vom Netzwerk:
als hättet Ihr das Weiße seit Jahren angeführt. Martuch ist einer unserer ältesten und treuesten Verbündeten, und er wurde von Lady Narueen gebeten, diesen Gärtner aufzusuchen und festzustellen, was er wirklich will. Wir waren zunächst sicher, dass es sich um eine Intrige der Diener Seiner Dunkelheit handelte, aber es gab zu viele … seltsame Dinge. Martuch hat nicht nur nichts Gefährliches an diesem Gärtner entdecken können, sondern wie so viele nahm er beinahe sofort Anweisungen von ihm entgegen und festigte damit den Anspruch dieses Mannes auf die Führerschaft des Weißen. Also beobachteten wir weiter.
    Nach vielen Monaten war klar, dass dieses Geschöpf eine Mission hatte, und soweit wir erkennen konnten, befand sich seine Mission im Einvernehmen mit unserer eigenen. Und noch mehr, er lieferte einen starken Konzentrationspunkt und eine Klarheit, die uns gefehlt hatte. Bis dahin war das Weiße kaum mehr als eine Gruppe von Bluthexen und ein paar Sympathisanten gewesen, die Informationen teilten und hin und wieder Gruppen von Frauen und Kindern vor mörderischen Todesrittern retteten. Wir hatten Enklaven wie diese hier überall im Dasati-Reich verteilt. Die Anwesenheit eines Anführers, dieses Gärtners, lieferte einen dringend benötigten Mittelpunkt für unsere Aktivitäten. Wir fanden mächtige Verbündete wie den jungen Valko, und wir konnten eine erheblich wirkungsvollere Präsenz im Reich einrichten. So haben wir von seinem Erscheinen profitiert, aber von Anfang an wussten wir, dass etwas daran falsch war, künstlich, denn bei den Dasati ist es so gut wie unmöglich, dass ein demütiger Geringerer sich plötzlich erhebt und ein machtvoller Anführer wird. Und Magie zu benutzen, die der Schwesternschaft nicht bekannt war? Sehr seltsam.« Einen Moment lang sah sie 152
    Macros an. »Was ist Euer Ziel, seltsames Geschöpf? Das möchten wir wirklich wissen.«
    Das Ding, das Macros war, starrte die Bluthexe schwächlich an. »Ich … ich weiß nur, dass ich dieses intensive Bedürfnis habe, das Weiße zu führen, damit es bereit ist.«
    »Bereit wofür?«, fragte Audarun.
    »Das weiß ich nicht.«
    »Ich schon«, sagte Pug plötzlich.
    Aller Augen wandten sich ihm zu. Pug sah Macros an. »Du hast irgendwo in deiner Erinnerung eine Botschaft, die jemand uns unbedingt übermitteln will, aber erst, nachdem wir eine Weile hier waren und mit eigenen Augen gesehen haben, was uns gegenübersteht.«
    »Aber nichts rührt sich in mir«, wandte Macros ein. »Nichts ist offensichtlich.«
    Magnus sah das Geschöpf, das behauptete, sein Großvater in einem Dasati-Körper zu sein, mit distanziertem Interesse an und fragte schließlich: »Wie fühlst du dich?«
    »Der Trank hat mir ein wenig Kraft zurückgegeben, und ich fühle … ansonsten fühle ich mich leer.«
    »Das falsche Leben, das Ihr erhalten habt, sickert davon«, sagte Audarun.
    »Euer verbliebenes Leben ist kurz. Irgendwann werdet Ihr die Augen schließen, und dann gibt es Euch nicht mehr. Ihr werdet keine Schmerzen spüren.«
    Macros lehnte sich zurück und starrte die Decke an. »Ich fühle mich, als sollte ich zornig sein oder verängstigt oder so etwas. Stattdessen mache ich mir nur Gedanken, ob ich die Mission, für die ich geschaffen wurde, auch wirklich ausführen und dir diese Botschaft überbringen kann, Pug, wenn es denn das ist, was ich tun soll.« Er schwieg und holte tief Luft. »Es ist so seltsam, diese Erinnerungen zu haben und dann gesagt zu bekommen, dass sie nicht die meinen sind.«
    152
    »Was ist mit seinem Dasati-Körper?«, fragte Magnus Audarun.
    »Ich nehme an, er sollte in diesem Augenblick der Schwäche sterben, als die falschen Erinnerungen kamen, vielleicht an einer Schwäche des Herzens oder anderen Beschwerden. Aber etwas - jemand - nutzte diesen Augenblick, um ihm die falschen menschlichen Erinnerungen einzugeben und den Dasati-Geist intakt zu lassen.« Sie schüttelte leicht den Kopf. »Das ist eine bewundernswerte Leistung, eine Magie, wie ich sie noch nie gesehen habe, aber gleichzeitig ist es auch extrem machtvolle Nekromantie.« Sie seufzte laut.
    »Ich wünschte, ich wüsste, wer das getan hat.«

    »Banath«, sagte Pug.
    »Wer?«, fragte die Hexe.
    »Banath.«
    »Der Gott der Diebe?«, fragte Magnus verblüfft.
    Macros nickte. »Kalkin.«
    »Wer ist dieses Wesen?«, fragte Audarun.
    »In unserem Reich«, erklärte Pug, »haben wir viele Götter, allerdings offenbar nicht so viele, wie Ihr vor dem Aufstieg des Dunklen

Weitere Kostenlose Bücher