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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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nördlichsten Punkt, wo
die sieben Säulen der Götter standen, bis zum
südlichsten zu gelangen. Es dauerte ungefähr halb
so lang, von Osten nach Westen zu marschieren,
obwohl diese Reise nicht in einer direkten Linie
verlief, weil sich in der Mitte der Insel Berge erhoben.
Sie glaubten, dass sich weiter im Westen Land
befand, oder zumindest glaubte Pug das, nachdem
er eines Abends nach Sonnenuntergang eine entsprechende Beobachtung gemacht hatte. Er hatte
von Lichteffekten auf dem Wasser gesprochen, von
der Dichte der Wolken und anderen Dingen, die
aber nur auf abstrakte Weise interessant waren,
wie Gorath fand.
Zumindest, solange sie nicht vorhatten, in dieses
ferne Land zu reisen, um dort mehr von dieser festen Magie zu suchen.
Gamina hatte bereits ein Feuer entfacht, als
Gorath mit seiner Beute die Höhle erreichte.
»Werden wir den Plan deines Vaters heute Abend
angehen?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete sie.
Gorath beobachtete sie, und er musste zugeben,
dass sie ein bewundernswertes Kind war, selbst
nach den Maßstäben seines eigenen Volkes. Er
wusste nur wenig von Menschenkindern, aber er
wusste, dass sie einer fürchterlichen Erfahrung
ausgesetzt gewesen sein musste, und doch war sie
ruhig, konzentriert und – angesichts der Umstände
– sogar verhältnismäßig fröhlich.
Sie war auch sehr hübsch, nach menschlichem Ermessen, sofern Gorath solche Dinge
beurteilen konnte. Sie hatte ganz sicher Owyns
Aufmerksamkeit erlangt, doch Gorath spürte, dass
er sehr vorsichtig war, entweder wegen der Gegenwart ihres Vaters oder weil sie noch so jung war.
Vielleicht träumte Owyn von den Jahren, die noch
kommen würden. Wieder hatte Gorath das Gefühl,
dass er von den menschlichen Konventionen eigentlich nicht viel verstand.
Owyn und Pug tauchten mit einem großen
Stoffbündel auf – es war eine gewebte Tür von einer der Hütten. Pug war angesichts so vieler Hütten
und so weniger Bewohner zu der Überzeugung gelangt, dass die Bevölkerung im Schwinden begriffen sein musste. Er hatte sich gefragt, wie es wohl
in den anderen Teilen dieser Welt aussehen mochte, aber er hatte seine Künste nicht dafür einsetzen
wollen, es zu erforschen, da er so viel wie möglich
von dieser festen Magie bewahren wollte.
»Ich denke, das müsste genügen«, sagte Pug, als
sie das Bündel niederlegten.
»Gut«, meinte Gorath. »Ich werde es auch langsam leid, immer nur diese Kreaturen als Beute zu
haben. Ich würde sogar diese altbackenen Brote
begrüßen, die wir in den Bergen gegessen haben,
Owyn – einfach wegen der Abwechslung.«
»Mir geht es genauso«, bestätigte der junge
Magier.
»Was tun wir, wenn das hier nicht funktioniert?«,
fragte Gorath.
»Dann erkunden wir den Rest dieser Insel, und
wenn es keine Chance gibt, dass wir hier gefunden
werden können, müssen wir uns ein Boot bauen
und nach Westen zum nächstgelegenen Festland
segeln«, sagte Pug.
Owyn schloss die Augen und presste Zeige- und
Mittelfinger auf den Nasenrücken.
»Wieder Kopfschmerzen?«, fragte Gamina.
»Ja, aber sie lassen schon wieder nach.« Owyn
hatte kurzfristige, aber heftige Kopfschmerzen, seit
er mit Pug den Becher von Rlynn Skrr geteilt hatte.
»Und es ist nicht so schlimm wie vorher.«
»Wenn wir nach Midkemia zurückkehren, werdet Ihr entdecken, dass Ihr Kräfte besitzt, von
denen Ihr niemals zuvor geträumt habt, junger
Freund«, sagte Pug.
Owyn seufzte. »Wenn wir zurückkehren.«
Pug blickte Owyn an, und in seiner Miene war
nicht der Hauch eines Zweifels. »Wir werden zurückkehren.«
»Schön. Was brauchen wir sonst noch?«, fragte
Owyn.
»Nichts als Wissen«, entgegnete Pug. Er wandte
sich an Gorath. »Haben wir jede Kammer in diesem Komplex untersucht?«
»Ja«, antwortete Gorath, »wie ich es Euch sagte.«
»Dann sollten wir uns darauf vorbereiten, dass
wir morgen zurückkehren.«
»Wieso nicht jetzt?«, wollte Gorath wissen.
»Owyn und ich brauchen Ruhe, bevor wir uns
diesem Versuch stellen können«, erklärte Pug. »Ich
weiß eine Menge über Spalten und ihre Natur,
aber diese Maschine wurde von Fremden erbaut
und funktioniert möglicherweise nicht so wie die
tsuranischen, die ich kenne. Ich möchte es nicht
riskieren, einen Fehler zu machen, nur weil ich
müde bin. Daher werden wir es morgen früh probieren, nachdem wir ausgeschlafen haben.«
Gorath nickte.
Owyn legte sich auf den Boden; er war müde
von den langen Märschen auf der Suche nach dem
Mana. »Gorath, ich

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