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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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angegriffen hatte, befand sich jetzt in wilder Flucht den Hügel hinab. Mindestens tausend
Angreifer lagen tot auf der Straße, die zur Burg
führte, viele von ihren eigenen Kameraden zu
Tode getrampelt.
James kniete neben Patrus nieder. Der alte Mann
zwinkerte und meinte: »Wie ist es gelaufen?«
»Es hat funktioniert. Sie flüchten wie wild.«
Locklear beugte sich über die Schulter seines
Freundes Patrus hinab. »Wie heißt das, was du da
getan hast?«
»Ich habe keinen richtigen Namen dafür. Jemand unten in Salador hat es mir beigebracht, und
der hatte es von einem Priester von Killian, aber er
musste es verändern. Ich nenne es ›Killians Wut‹.«
Er stand auf. »Ich hatte es schon lange mal ausprobieren wollen, aber ich bin niemals so wütend
auf jemanden gewesen, dass ich das Risiko eingehen wollte.« Er ging zur Mauer, blickte durch eine
Scharte hindurch, und bemerkte die große Zahl
von Leichen. »Hat noch besser funktioniert, als ich
gedacht hatte.«
»Wie sieht es an der Nordmauer aus?«, rief James.
Eine Stimme schrie zurück: »Die Goblins sind
bei dem Erdbeben hinuntergefallen.«
James legte die Hand auf Patrus’ Schulter. »Du
hast uns eine ganze Menge Zeit verschafft.«
Locklear sank zu Boden und lehnte sich gegen
die Steine. »Ich kann mich nicht bewegen.«
James riss ihn wieder auf die Füße. »Du musst
aber. Sie werden zurückkommen. Und ich weiß
nicht, ob Patrus diese kleine Überraschung wiederholen kann.«
Patrus schüttelte den Kopf. »Selbst wenn ich die
Mittel hätte, würde es eine Weile dauern, sie zusammenzubringen, und ich müsste nach draußen
in den Wald gehen und mich umsehen.«
»Es gibt da etwas, das mich beunruhigt«, sagte
Locklear nachdenklich.
»Was denn?«, fragte James.
»Wo sind ihre Magier?«
James’ Augen weiteten sich vor Schreck. »Götter!
Wenn dieses kleine Schauspiel sie nicht aufgeschreckt hat, sind sie noch nicht einmal annähernd
in der Nähe.«
»Was bedeutet das?«, fragte Locklear.
»Das bedeutet, dass wir hinters Licht geführt
worden sind.«
»Ich verstehe nicht«, sagte Locklear und sank
zurück auf die Steine.
»Wenn sie nicht hier sind, sind sie woanders!«,
erklärte Patrus. »Ich weiß, dass du müde bist, aber
das ist keine Entschuldigung für Dummheit!«
»Lass mich doch in Ruhe«, sagte Locklear in gespieltem Selbstmitleid. »Ich genieße meinen Wahn.
Gerade jetzt habe ich mir zum Beispiel eingebildet,
dass ich irgendwo in der Ferne Trompeten gehört
hätte.«
James hielt inne und lauschte. »Das war kein
Wahn. Ich höre sie auch.«
Er kletterte auf die Mauer; da er in seiner frühen Jugend ein Dieb gewesen war, besaß er einen
ausgezeichneten Gleichgewichtssinn und genau
die Nerven, die nötig waren, um sich auf eine
Schartenbacke zu stellen und in die Ferne zu blicken. Der Rauch verhüllte die Sicht immer noch
etwas, aber dann rief James: »Ich erkenne das
Banner von Arutha!« Er sprang hinunter. »Lasst
die Zugbrücke herunter!«
James eilte wie zu neuem Leben erwacht die
Treppe hinunter, gefolgt von Locklear und Patrus.
Als sie den Torplatz erreicht hatten, waren die
Fallgitter bereits weit genug hochgezogen worden,
dass James darunter hindurchklettern konnte. Er
rannte zum Ende der sich langsam senkenden
Zugbrücke und sprang ab, noch bevor sie den
Boden berührte.
Er hielt sein Schwert in der Hand, für den Fall,
dass die überall herumliegenden Leichen nicht so
tot waren, wie sie aussahen, aber als er den Anfang
der Straße erreichte, kam ihm Arutha mit seiner
Leibwache bereits entgegen. James blieb vor dem
Herrscher des Westlichen Königreiches stehen.
»Ich hatte schon befürchtet, dass Ihr den ganzen
Spaß verpassen würdet!«
»Ich konnte doch nicht zulassen, dass du mich
für unhöflich hältst«, erwiderte Arutha. »Wie geht
es den Männern?«
»Schlecht. Baron Gabot und seine Offiziere sind
ermordet worden. Die meisten Männer sind tot
oder verwundet, die wenigen, die es nicht sind,
sind vollkommen erschöpft. Noch einen Tag länger, und wir wären alle tot gewesen. Ich will nicht
unhöflich klingen, aber was hat Euch so lange aufgehalten?«
»Als deine Boten bei uns eintrafen, haben wir
uns sofort auf den Weg gemacht. Aber sie sind
während ihrer Reise überfallen und entführt worden, und es hat eine ganze Weile gedauert, bis sie
sich befreien konnten und mich erreichten. Sie
sind erst vor drei Wochen angekommen. Wie sieht
es mit Unterstützung aus dem Süden

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