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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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würde dir gern eine Frage stellen.«
»Ja sicher, Owyn«, antwortete der Dunkelelb.
»Als du dich vor der Königin verbeugt hast, ist es
mir so vorgekommen, als wäre es ein Ritual, aber
ich habe es nicht begriffen.«
Gorath ließ sich auf den Fersen nieder und
dachte nach. Dann meinte er schließlich: »Als ich
Elbenheim zum ersten Mal erblickt habe, habe ich
es Barmalindar genannt. Das ist der Name einer
legendären Welt von goldener Perfektion, die alle
Elben als ihre uralte Heimat betrachten.«
»Faszinierend«, sagte Pug. »Ich habe häufig mit
Prinz Calin und Tomas und anderen Elben gesprochen, aber von dieser Legende höre ich zum ersten
Mal. Ich habe angenommen, ihr wärt ursprünglich
von Midkemia.«
»Das sind wir auch, wie auch die Drachen und
die Valheru, aber es gibt noch eine spirituelle
Quelle unserer Rasse, unabhängig von Midkemia«,
erklärte Gorath.
»Wenn wir sterben, reisen wir zur Gesegneten
Insel, wo wir uns mit den Müttern und Vätern vereinigen, die vor uns dorthin gegangen sind. Aber
wir alle kommen von Barmalindar.«
Gorath warf Owyn einen Blick zu. »Von Zeit
zu Zeit hören manche aus meinem Volk einen
Ruf, ein Ziehen, das sie zwingt, nach Elbenheim
zu reisen. Mein Volk jagt solche Männer und
Frauen als Verräter, wenn es möglich ist, und sie
töten sie, noch bevor sie Elbenheim erreichen
können.« Gorath schloss die Augen, und aus seiner Stimme klang Bedauern. »Auch ich habe das
in der Vergangenheit einige Male getan. Aber ein
paar kommen durch, und die Eledhel nennen sie
die ›Zurückgekehrten‹. Sie nehmen neue Namen
an, und es ist, als wären sie ihr ganzes Leben lang
Eledhel gewesen.«
»Was ich nicht verstehe«, sagte Owyn, »ist, dass
die Königin meinte, du hättest die Rückkehr noch
nicht vollendet. Was meinte sie damit?«
»Ich habe noch immer Verbindungen zu meiner
Vergangenheit, eine Verpflichtung, die mich davon abhält, mich ganz mit meinen Verwandten in
Elbenheim zu verbinden.«
»Was für eine Verpflichtung ist das?«, wollte
Owyn wissen. »Ich dachte, deine Kinder wären tot
und deine Frau hätte dich verlassen?«
Gorath blickte Owyn an. »Ich muss Delekhan
töten.«
»Oh«, sagte Owyn und lehnte sich gegen die
Wand. Niemand sagte mehr etwas, während Gamina kochte und Pug Vorbereitungen dafür traf,
die Spaltmaschine am nächsten Tag in Gang zu
setzen.
    James hatte schon zuvor bei Folterungen zugeschaut, aber er hatte noch nie Gefallen daran
gefunden. Doch Arutha war erpicht darauf, etwas
über Delekhans Plan zu erfahren.
    Der Gefangene war eine Art Anführer oder
Hauptmann, auf jeden Fall jemand, der durch seine
Position mehr wusste als die gewöhnlichen Trolle
und Goblins, die den Rest dieser Gruppe bildeten.
Das halbe Dutzend abtrünniger Menschen, das sie
gefangen genommen hatten, hatte ihnen schnell
klar gemacht, dass nur dieser Moredhel wissen
mochte, was vor sich ging.
    Und Arutha wusste, dass etwas zutiefst Beunruhigendes vor sich ging.
Sie hatten Kundschafter den Pass hinaufgeschickt und herausgefunden, dass es gar keine
zweite Streitmacht gab, die der ersten hätte zu Hilfe
kommen können. Der Teil, den sie bei Nordwacht
zerschmettert hatten, war alles gewesen, was sich
von Delekhans Armee in diesem Gebiet aufgehalten hatte.
Tausende von Kriegern, Goblins, Trollen und
die Magier, die als Die Sechs bekannt waren,
mussten also irgendwo anders sein.
Der Moredhel stöhnte, als die Seile noch straffer
gezogen wurden. Seine Füße steckten in zwei am
Boden befestigten Eisenringen, und zwei Seile waren um seine Handgelenke geknotet und dann über
einen Dachbalken geschlungen worden, so dass sie
einen behelfsmäßigen Streckrahmen bildeten.
Arutha sprach mit gleichmäßiger, ruhiger Stimme. »Sprich, Moredhel, und du wirst erleben können, wie deine Kinder aufwachsen. Du hast mein
Wort darauf. Ich lockere das Seil, sobald du mir
sagst, was ich wissen muss. Wo ist Delekhan?«
Der Moredhel blickte auf, und statt Furcht oder
Hass sah James Erheiterung in seinem Gesicht.
»Was spielt das für eine Rolle, Prinz des Westens?
Wenn ich es Euch sage, werdet Ihr meinen Meister
trotzdem nicht davon abhalten können, sein Ziel
zu erreichen. Befreit mich von diesen Seilen, und
ich werde Euch genau erklären, wo sich Delekhan
befindet.«
Arutha nickte, und die Seile wurden gelöst, so
dass der Moredhel auf den Steinboden sank. Seine
Augen funkelten, und er spuckte aus. »Delekhan
ist bei Sar-Sargoth und

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