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Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Feist Raymond E. - Krondor Saga 01

Titel: Feist Raymond E. - Krondor Saga 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Verschworung der Magier
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Delekhan nach Süden gezogen.«
James schwieg einen Augenblick. »Locklear, wie
steht’s mit deinem Queganisch?«
»Ziemlich gut«, antwortete Locklear. »Wie sieht
es bei dir aus?«
»Nicht ganz so gut«, antwortete James. »Im
Gegensatz zu dir bin ich ja auch nicht in einer
Hafenstadt aufgewachsen.«
»Und wo, bitte schön, liegt Krondor? Etwa im
Binnenland?«, wollte der jüngere der beiden Junker
wissen.
»Es laufen da aber nicht so viele queganische
Kaufleute herum, so habe ich das gemeint.«
»Oh«, machte Locklear. »Aber worauf willst du
überhaupt hinaus?«
»Nun, ich schätze, oben in Nordwacht war die
Chance nicht sehr groß, Goblins oder Dunkelelben
in die Arme zu laufen, die Queganisch sprechen.
Aber ich wette gerne mit dir um ein richtig anständiges Essen, dass wir hier eine Menge von diesen
verfluchten Queganern finden werden.«
»Du hast doch wohl nicht vor, wieder diese ›Wirsind-queganische-Söldner‹-Nummer durchzuziehen, oder?«, meinte Locklear mit besorgtem Blick.
»Das hat wunderbar funktioniert, als wir die Trolle
angelogen haben, aber hier könnten immerhin
auch ein paar echte Söldner herumlaufen … Und
ich spreche absolut nicht gut genug Queganisch,
um einen Queganer hereinzulegen.«
»Darüber können wir uns Sorgen machen, wenn
es soweit ist«, schlug James vor.
Locklear verdrehte die Augen. »Na großartig.«
»Martin, was hältst du davon, wenn du nicht versuchst, einen Angriff anzuzetteln, sondern uns in
die Arme des Feindes treibst?«
Martin wölbte neugierig eine Braue. »Bist du dir
sicher, dass du das tun willst?«
»Nein, aber wir werden es trotzdem machen«,
erwiderte James grinsend.
    Die Sonne ging gerade im Westen unter, da hörten
die Söldner auf der Brücke plötzlich Lärm; zunächst Hilferufe auf Queganisch, dann Geräusche,
als ob jemand mit großer Geschwindigkeit durch
das Unterholz brechen würde. Augenblicke später
sahen sie drei Männer – zwei junge und einen alten
– auf die Brücke zurasen, während sich ein Stück
weiter entfernt Soldaten aus dem Dunst schälten;
die drei wurden ganz offensichtlich verfolgt.
    James erreichte die Brücke als erster; er war völlig außer Atem und blickte verzweifelt um sich. Er
deutete zurück auf die Soldaten, die hinter ihnen
her liefen, und rief auf Queganisch: »Angriff!«
    Der zweite junge Mann keuchte: »Haltet diese
Brücke! Wir holen Hilfe!«
Der Anführer der Söldner wandte sich an den
Troll, der diese Kompanie befehligte, und wollte gerade nachfragen, was sie tun sollten, als ein
Pfeil über seinen Kopf schwirrte und ganz in der
Nähe aufprallte. Er duckte sich hinter die magere Deckung, die die Seiten der alten Steinbrücke
boten, und wandte seine Aufmerksamkeit den
angreifenden Elben zu, während die drei, die die
Warnung ausgestoßen hatten, hilfesuchend weiterrannten.
James eilte unbeirrt weiter, während er einen
Blick über die Schulter warf. Martin und die Elben
taten alles in ihrer Macht Stehende, um die auf der
Brücke davon zu überzeugen, dass gerade ein großer Angriff begonnen hatte.
James blieb stehen und bedeutete Locklear,
ebenfalls anzuhalten, damit Patrus sie einholen
konnte. Der alte Mann war eindeutig außer Atem.
»Bist du in Ordnung?«, fragte James.
Patrus nickte. »Ich bin nur nicht mehr ganz so
schnell wie früher. Lasst mich einen Augenblick
ausruhen, dann wird es wieder gehen.« Er lächelte
sein teuflisches Lächeln. Sie warteten schweigend,
während Patrus tief durchatmete; dann nickte er,
und sie eilten weiter.
Sie rannten auf die Stelle zu, von der sie glaubten, dass die Spaltmaschine dort verborgen war
– eine kleine Senke zwischen zwei Hügeln, die
Schutz gewährten. Eine Gruppe von Moredhel lief
ihnen entgegen. »Die Brücke wird angegriffen!«,
rief Locklear ihnen auf Queganisch zu.
Der Anführer war ein großer Moredhel, dessen
breite Schultern denen von Gorath in nichts nachstanden. Er trug eine schwere Pelzjacke, die jedoch
geöffnet war und seine gewaltige Brust unbedeckt
ließ. »Ich spreche die Sprache der queganischen
Hunde nicht«, rief er.
James hielt inne und holte tief Luft. »Ich spreche
die Sprache des Königreichs«, erwiderte er; er bemühte sich, seinen Worten eine gewisse Färbung
zu geben. »Die Brücke wird angegriffen. Die Trolle
haben uns geschickt, um für Verstärkung zu sorgen.«
»Die Brücke wird angegriffen?« Der Moredhel
wandte sich an einen seiner Krieger und schickte
ihn zur Brücke.

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