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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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Küche gefunden haben. Wenn sie aber den Dreck zuerst sehen, werden sie rasch feststellen, dass der Gefangene fehlt. Sie werden vermuten, dass er durch den Schacht des alten Brunnens entflohen ist, und ihn verfolgen.«
    »Wie wollen wir also fliehen?«, fragte Edwin.
    »Wir fliehen gar nicht«, erwiderte James. »Nur du. Arutha ist mit zweihundert Soldaten auf dem Weg hierher. Aber hier warten mindestens dreihundert Mann nur darauf, dass er endlich auftaucht. Jemand muss ihn warnen, und du bist am besten dafür geeignet, vorausgesetzt, du bist erst einmal aus der Festung raus.«
    »Wie wollt Ihr das machen?«, fragte Treggar.
    »Durch das Tor im Osten«, antwortete James.
    Er griff in ein Bündel, das er mit dem Essen hergebracht hatte, und holte eine schwarze Tunika hervor. Dann brachte er eine Hose und eine schwarze Kopfbedeckung zum Vorschein. »Zieh diese Sachen an, dann bist du nichts weiter als einer dieser wahnsinnigen Izmalis, die nach dem entflohenen Gefangenen suchen.«
    »Was werdet Ihr tun, wenn ich weg bin?«, fragte Edwin.
    »Jemand muss Arutha von innen das Tor öffnen, wenn er kommt.«
    »Habt Ihr das Tor überhaupt schon mal gesehen?«, wollte Treggar wissen.
    »Aus der Ferne, als ich mich auf dem Heuboden auf der anderen Seite des Gangs versteckt habe.«
    »Und?«
    »Es besteht aus zwei großen Holztüren mit Eisenbändern, die sich nach innen öffnen. Breit genug, dass zwei Pferde nebeneinander hindurchpassen.«
    »Wie wollen wir es offen halten?«, fragte William.
    »Das wollen wir gar nicht«, erklärte James. »Wir werden es so lange geschlossen lassen, bis wir es öffnen müssen.«
    »Das verstehe ich nicht«, gestand Treggar.
    »Wie viele Männer würdet Ihr dem Fährtensucher hinterherschicken, Hauptmann?«, fragte James.
    »Jeden Mann, den ich entbehren könnte. Sie haben die Fährtensucher erwischt, weil sie sie auf dem Weg hierher gut sehen konnten. Wenn einer von hier flieht und versucht, sich zu verbergen, ist es schwieriger, ihn zu kriegen.«
    »Wenn ich entkomme und es schaffe, dass auch nur eine Meile zwischen mir und meinen Verfolgern liegt, finden sie mich nie, das verspreche ich«, erklärte Edwin.
    »Was jetzt?«, fragte William.
    »Wir warten«, erwiderte James.
    Sie mussten nicht lange warten. Nach kaum einer Stunde hörten sie die Geräusche großer Hektik und Betriebsamkeit. »Wartet hier«, erklärte James und verschwand, um nachzusehen.
    Kurz darauf kehrte er zurück. »Es ist das reinste Hornissennest. Der Koch muss aufgewacht sein und die Sauerei gefunden haben, die ich hinterlassen habe. Jetzt glauben sie, dass Edwin durch den Schacht ins Freie geklettert ist.« Er wandte sich an Treggar und William. »Ihr wartet hier. Wenn ich in einer Stunde nicht zurück bin, geht davon aus, dass ich tot bin. Dann müsst ihr tun, was ihr für das Sinnvollste haltet.« Er drehte sich zu Edwin um. »Komm mit.« William und Treggar blieben in der Dunkelheit zurück.
    »Hauptmann?«, fragte William.
    »Ja?«
    »Stört es Euch, Befehle von einem Junker entgegenzunehmen?«
    Treggar lachte. »Wenn Ihr mich das vor einer Woche gefragt hättet, hätte ich gesagt, ich würde es niemals tun. Aber James ist ganz anders als jeder Junker, den ich sonst kenne.« Er senkte die Stimme. »Abgesehen davon steht der Prinz hinter ihm, und mit dem würde ich mich niemals anlegen. Stört es Euch denn?«
    »Manchmal«, gestand William. »Aber hauptsächlich deshalb, weil er so verdammt selbstsicher und von sich überzeugt sein kann.«
    Wieder lachte Treggar. »Das ist er allerdings.«
    Er schwieg einen Augenblick. »Aber selbstsicher zu sein, oder zumindest so zu wirken, ist nicht die schlechteste Eigenschaft eines Anführers. Das solltet Ihr Euch gut merken. Wenn Ihr ein General oder Herzog seid und Eure Männer Euch ständig anblicken, müsst Ihr dafür sorgen, dass sie einen Mann vor sich sehen, der weiß, was er tut. Das macht eine Menge aus.«
     
    »Ich werde es mir merken.«
    Sie schwiegen, während der Lärm der aufgeschreckten Assassinen durch die Festung hallte.
    James und Edwin bewegten sich vorsichtig weiter.
    Der Krach der umherrennenden Männer hatte sich mittlerweile etwas gelegt. James hatte unbenutzte Wege gewählt, und jetzt arbeiteten sie sich gerade durch eine Reihe ehemaliger Lagerräume, die von den Assasssinen benutzt wurden. Zwei Räume und ein Verbindungskorridor lagen noch zwischen ihrer gegenwärtigen Position und den Ställen und dem Osttor.
    Edwin umklammerte ein Kurzschwert, das

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