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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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erreichen « Er zuckte mit den Schultern.
    »Habt Ihr die Ställe überhaupt gesehen?«, fragte Treggar. »Wissen wir, wie wir das Tor öffnen können? Hat es Winden und Seile? Gibt es ein Fallgatter? Gegengewichte? Ist es eine Fallbrücke, die über einen Graben führt, oder befindet sich jenseits des Tores nur eine Felsebene?«
    »Schon verstanden, Hauptmann«, sagte James.
    »Abgesehen davon«, meinte William, »wissen wir gar nicht, ob die Assassinen noch hier sind, wenn wir mit Arutha zurückkehren – falls wir ihnen überhaupt entkommen und den Prinzen finden. Aber wäre es für sie nicht einfacher, rasch von hier zu verschwinden und sich woanders niederzulassen?«
    James blickte William an. »Ja, vermutlich.« Er lehnte sich zurück. »Ich muss nachdenken.«
    Er löschte das Licht, und William und Treggar hörten, wie er sich mit dem Rücken an die Wand lehnte. Eine ganze Stunde lang saßen die drei schweigend da.
    Dann erklang James’ Stimme in der Dunkelheit.
    »Ich habe eine Idee!«
    James lag reglos in der zerbrochenen Abwasserröhre und lauschte.
    Als er sicher war, dass nichts zu hören war, kletterte er nach oben in den Wachraum.
     
    Er warf einen Blick in Edwins Zelle.
    Der Fährtensucher schaute auf. »Ist es so weit?«, fragte er.
    »Ja«, erwiderte James und untersuchte das Schloss. Es war ein einfacher, alter Mechanismus, und er hätte es sogar blind knacken können. Er griff in den Beutel an seinem Gürtel, zog einen langen, dünnen Metallstab heraus und steckte ihn in das Schloss. Einen Augenblick später hörte er ein befriedigendes Klicken, und er drehte den Stab herum. Das Schloss öffnete sich.
    Der Fährtensucher trat sofort durch die Tür und folgte James zurück zur Abwasserröhre. Während sie in der Dunkelheit davonkrochen, meinte Edwin: »Sie werden sofort nach mir suchen, wenn sie merken, dass ich weg bin.«
    »Da bin ich mir sicher«, erwiderte James leise. Er schob sich weiter durch die Röhre.
    Sie erreichten das Ende, und James griff mit beiden Händen an den Rand der Röhre und ließ sich nach vorn kippen. Er landete weich auf dem Boden. »Ich bin unter dir«, sagte James leise. »Halt dich an der Röhre fest und lass dich fallen. Es sind nur drei Fuß.«
    Der Fährtensucher landete leise auf den Steinen.
    James legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ab hier ist absolute Stille nötig! Leg deine Hand auf meine Schulter, denn es wird stockdunkel werden.«
    James war erleichtert, dass Edwin ein ruhiger Mensch und selbst in dieser unangenehmen Situation trittsicher war. Weder zögerte er, noch wurde er hastiger; er behielt einen gleichmäßigen Schritt bei, so dass James kaum langsamer war, als wenn er allein gegangen wäre.
    Einige Male hielt der Junker an und lauschte, um herauszufinden, ob möglicherweise andere Leute in der Nähe waren.
    Erst, als sie Treggar und William erreicht hatten, sprach Edwin wieder: »Danke, James.«
    James entzündete eine Kerze. »Ich habe nur noch vier davon, also sollten wir sie nicht verschwenden.«
    »Wie haben sie Euch gekriegt?«, fragte Treggar.
    Edwin zuckte mit den Schultern. »Sie kennen die Gegend besser als wir. Ich habe natürlich Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, aber es gibt hier große Landstriche ohne jede Deckung; jede Art von Bewegung ist zu sehen, wenn man weiß, wonach man Ausschau halten muss. Arawan, Benito und ich sind alle am gleichen Tag geschnappt worden.«
    »Hatte der Prinz denn nicht vier Fährtensucher losgeschickt?«, fragte Treggar.
    Edwin lächelte. »Doch, das hat er. Bruno ist noch da draußen.«
    »Kannst du ihn finden?«, fragte James.
    Edwin nickte. »Ja, ich denke schon.«
    »Gut«, sagte James. »Ich glaube, ich weiß, wie du hier rauskommst. Aber zuerst müssen wir uns Wasser und etwas zum Essen besorgen. Warte hier.« Ohne eine weitere Bemerkung löschte James das Licht und verschwand.
    »Ich hasse es, wenn er das tut«, murmelte William.
    Treggar enthielt sich eines Kommentars; er lachte nur leise.
    James kauerte sich an die Wand; hinter der Ecke lag die Schlafpritsche des Kochs. Der übrige Teil der Garnison würde den Tag hindurch schlafen, aber die Leute in der Küche würden jeden Augenblick aufstehen, um die erste Mahlzeit des neuen Tages zuzubereiten.
    James blinzelte um die Ecke und sah, wie der Koch sich im Schlaf umdrehte. Er schnarchte. Zwei Jungen lagen ein paar Schritte von ihm entfernt; sie waren in Lumpen gekleidet. Möglicherweise handelte es sich um Sklaven, die die Assassinen in Durbin

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