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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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unwillkürlich zusammen, als er sah, wie der Mann sich krümmte, aber er musste die Wirksamkeit dieser ungewöhnlichen Taktik anerkennen. Bevor der Assassine sich erholt hatte, versetzte der Hauptmann ihm mit dem Schwertgriff einen kräftigen Schlag gegen den Kopf, und als er rücklings zu Boden sackte, erhielt er den letzten, tödlichen Stoß.
    James beseitigte rasch den letzten Gegner, und William trat in den Raum. »Das macht sechzehn, zusammen mit den vieren aus den Ställen«, sagte der junge Leutnant.
    »Bleiben noch etwa hundertvierunddreißig«, meinte James und zog seinen Dolch aus dem ersten Leichnam. »Noch herrscht hier ein ziemliches Durcheinander, aber schon bald werden sie die ersten Leichen finden, und dann wird die Suche nach uns losgehen.«
    »Da kommt jemand!«, warnte Hauptmann Treggar.
    »Wir haben keine Zeit mehr, die Leichen verschwinden zu lassen«, sagte James. »Hier entlang!«
    Er deutete auf einen Nebengang. Sie rannten.
    Sie hetzten durch eine Reihe von Kammern, die von den Assassinen benutzt wurden und vom flackernden Schein von Wandleuchtern erhellt waren. Im dritten Raum stießen sie auf einen Mann, der sie erstaunt anblickte. Er starb, noch ehe er überhaupt begriff, dass er es mit Feinden zu tun hatte.
    Sie gelangten an eine TKreuzung, von der rechts ein Gang abbog, der von in Wandhaltern brennenden Fackeln beleuchtet wurde, während in dem zur Linken tiefste Dunkelheit herrschte.
    »Hierher«, sagte James und deutete nach links.
    Sie eilten in den dunklen Korridor. Nach einiger Zeit zwang die Finsternis sie, langsamer zu gehen.
    Die Geräusche der Verfolger waren noch immer zu vernehmen.
    »Legt eure Hände an die linke Wand«, sagte James. »Da ist eine üble Spalte etwas weiter vorn rechts im Boden. Wenn ihr euch dicht an der Wand haltet, könnt ihr sie allerdings umgehen.«
    »Wie hast du rausgekriegt, dass sie dort ist?«, fragte William erstaunt.
    »Auf die harte Weise.« Er unterließ es, ihnen weitere Einzelheiten mitzuteilen.
    William verlor dennoch beinahe das Gleichgewicht, als ein paar Schritte weiter sein rechter Fuß plötzlich keinen Halt mehr fand. Er war froh über die Warnung, denn der Zugluft nach, die von unten heraufströmte, musste es sich um ein tiefes Loch handeln.
    Sie erreichten eine Reihe von kleineren Räumen.
    »Ich glaube, dies sind einmal die Zellen oder Lagerräume gewesen, aber alle Türen fehlen.«
    »Ich kann überhaupt nichts sehen«, erklärte Treggar.
    »Ich auch nicht«, erwiderte James, »aber bei meiner früheren Tätigkeit hat es sich bezahlt gemacht, wenn man sich erinnern konnte, wo man war, selbst wenn man im Finstern herumtastete. Lasst die Hände an den Wänden.«
    »Wohin gehen wir?«, wollte William wissen.
    »An einen Ort, an dem wir eigentlich eine Weile in Sicherheit sein müssten.«
    »Müssten?«, fragte Treggar.
    »Wir befinden uns nicht gerade in angenehmer Umgebung, Hauptmann. Es gibt keine Dächer und nur ein kurzes Stück unbenutzter Abwasserkanäle, in denen man sich verstecken könnte. Um uns herum gibt es nur Ziegel und massiven Fels, und wir befinden uns fünfzig Fuß unterhalb der Erdoberfläche. Unsere Auswahl an Verstecken ist ziemlich begrenzt.«
    Sie bogen um eine Ecke. »Geht zur rechten Seite und legt die Hand an die Wand. Dann folgt mir.«
    Sie taten, wie ihnen geheißen, und bogen in einen neuen Gang. »Aber ich habe eins gefunden.«
    »Was?«, fragte William. »Ein Schlupfloch?«
    »Nein«, sagte James. »Wir sind da.«
    »Wo?«
    »Das letzte Mal, als ich hier war, hatte ich eine Kerze. Direkt über uns ist ein Loch in der Decke, ein Fehler im Mauerwerk. Es sieht aus, als wäre es groß genug, dass wir uns dort eine Zeit lang verstecken könnten.«
    »Es sieht so aus?«, sagte William.
    »Ich hatte noch keine Möglichkeit, gründlicher nachzusehen«, erklärte James. »Heb mich mal hoch.«
    »Im Dunkeln?«, sagte William.
    »Hast du etwa Licht?«, erwiderte James.
    »Nein.«
    »Hab ich mir gedacht. Also, würdest du mir jetzt bitte helfen?«
    William schob das Schwert zurück in die Scheide und tastete dann mit der Hand umher, bis er James’
    Schulter gefunden hatte. »Hände oder Schultern?«
    »Knie dich hin, dann kann ich auf deine Schultern steigen, und wenn ich ›Jetzt‹ sage, musst du aufstehen.«
    »Wenn du meinst.« William kniete sich hin.
    James stieg auf Williams Schultern, balancierte wie ein Akrobat. »Jetzt«, sagte James, und William erhob sich, dabei James’ Fersen umfassend.
    »Lass los«,

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