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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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dunkle, markante Hautfarbe ihres Vaters. Sie strahlte, als sie ihren Vater an der Spitze seiner Leibwache erblickte. Einem spontanen Impuls nachgebend, deutete sie mit dem Finger auf ihn. »Da ist Papa!«, rief sie laut.
    Arutha hob die Hand als Zeichen anzuhalten.
    Ohne auf eine offizielle Begrüßung durch den Zeremonienmeister zu warten, sprang er vom Pferd und eilte zu seiner Familie. Er umarmte seine Frau und wandte sich dann seinen Söhnen und seiner Tochter zu.
    James deutete mit einer leichten Kopfbewegung auf die Wachen, die zum Empfang bereit standen.
    »Willie hat heute Dienst«, flüsterte er Locklear zu.
    William, Pugs Sohn, war Kadett – ein junger, zukünftiger Offizier. Er wechselte einen Blick mit James und nickte ihm leicht zu.
    Die Kompanie erhielt den Befehl wegzutreten, und James und Locklear stiegen ab. Stallburschen eilten zu ihnen und führten die müden Reittiere weg.
    Da es zu ihren Pflichten gehörte, den Anweisungen des Prinzen Folge zu leisten, beeilten sie sich, rechts von Arutha Position zu beziehen.
    Anita schenkte den jungen Männern ein warmherziges Lächeln, dann wandte sie sich wieder Arutha zu. »Ich weiß, ich hätte mir keine Sorgen machen müssen. Ich sollte langsam wissen, dass du immer wieder heil zurückkehrst.«
    Arutha lächelte gleichermaßen glücklich und erschöpft. »Immer.«
    Einige Hofmitglieder standen reglos hinter der königlichen Familie, und Arutha nickte ihnen zu.
    Er sah an ihren Mienen, dass seine Anwesenheit dringend im Rat benötigt wurde – und zwar so dringend, dass er nicht einmal das Vergnügen haben würde, sich zuvor ausführlich um seine Familie zu kümmern. Er entdeckte den Sheriff von Krondor und seufzte. Die Anwesenheit dieses Mannes konnte nur bedeuten, dass es ernsthafte Probleme in Krondor gab, denn der Sheriff mochte zwar ein wichtiger Mann in der Stadt sein, aber er war kein Mitglied des Hofes. Arutha warf Gardan einen Blick zu. »Hofmarschall, erkundigt Euch, was der Sheriff und die anderen von mir wollen, und kommt dann in einer halben Stunde in mein privates Audienzzimmer. Ich möchte mir erst den Staub aus den Kleidern schütteln, bevor ich mich zu einer Beratung begebe.« Er lächelte Anita an. »Und ich möchte ein paar Minuten mit meiner Frau und meinen Kindern sprechen, so wichtig das andere auch sein mag.« Er beugte sich vor und küsste Anita auf die Wange. »Geh mit den Kindern schon mal vor. Ich komme gleich nach, Liebste.«
    Anita führte die Kinder weg, und Arutha nickte James und Locklear zu. »Die Bösen gönnen uns keine Ruhe, Jungs.« Er betrachtete seine Palastwachen. »Der junge William sieht aus, als würde er gleich platzen, so erpicht scheint er darauf zu sein, euch irgendwelche Neuigkeiten mitzuteilen. Also findet heraus, was es ist. Ich bin sicher, ich kriege von meinen Offizieren eine andere Version zu hören. Wenn es sich als nötig erweisen sollte, dass ihr euch in der Stadt ein bisschen umseht, tut das ruhig, aber seid zum Abendessen wieder zurück.«
    Dann blickte er James an. »Du weißt, was du zu tun hast.«
    James nickte und führte Locklear weg. »Was hatte denn das zu bedeuten?«, fragte dieser.
     
    »Was?«
    »›Du weißt, was du zu tun hast‹?«
    »Das bezieht sich auf etwas, an dem Arutha und ich arbeiten, seit du nach TyrSog geschickt worden bist, weil du «
    »Ich weiß selbst, wieso ich nach TyrSog geschickt worden bin«, unterbrach ihn Locklear mit müder Stimme. »Sogar ziemlich gut«, fügte er hinzu, als er an die bevorstehende Rückkehr in die kalte und einsame Stadt an der nördlichen Grenze dachte.
    James gab der diensthabenden Wache der Kadetten ein Zeichen, und der Mann nahm Haltung an.
    »Mitglieder des Hofes!«, rief James.
    Die Kadetten standen bereits die ganze Zeit stramm, aber als die beiden Junker sich näherten, schienen sie sich sogar noch ein bisschen mehr zu versteifen.
    James grüßte Schwertmeister McWirth mit einem leichten Nicken. »Wie machen sich die Kadetten heute Nachmittag, Schwertmeister?«
    »Sie sind ein wertloser Haufen, Junker, aber einer oder zwei von ihnen könnten es schaffen und tatsächlich als Offiziere in meine Armee aufgenommen werden!«
    James lächelte trocken bei dieser spitzen Bemerkung; er und der Schwertmeister mochten sich nicht besonders. Als Mitglied von Aruthas Hof zählte James formal betrachtet nicht zur Armee, und außerdem übte er sich zusammen mit dem Prinzen im Gebrauch der Waffen. Ja, er war sogar Aruthas bevorzugter Duellpartner und
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