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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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gewöhnlicher Kaufmann und seine Tochter.«
    »Seine Frau!«, widersprach Kat ärgerlich.
    Limm grinste.
    Graves zuckte mit den Achseln und breitete die Arme aus – als Zeichen, dass er sich ihr ergab. »Als meine junge Frau«, sagte er.
    Sie legte ihre Arme um seinen Nacken. »Als deine Frau«, sagte sie leise.
    »Nun, diesen Teil spielt ihr schon sehr gut, aber im Augenblick besteht wohl das größte Problem darin, überhaupt erst zu den Docks zu gelangen.«
    Limm blickte sich im Keller um. »Kann man nicht durch diese Tür da nach oben gelangen?« Er deutete auf das Dach.
     
    »Sie ist versperrt. Genau deshalb habe ich mir ja diesen Ort als Versteck ausgesucht«, sagte Graves.
    »Das Gebäude darüber ist verlassen, die Dachbalken sind zusammengestürzt. Der Mann, dem es gehört hat, ist gestorben, und da er vorher seine Steuern nicht bezahlt hatte, gehört es jetzt dem Prinzen. Aber das Instandsetzen alter Gebäude gehört nicht zu den Dingen, die auf der Liste des Prinzen ganz oben stehen, scheint mir.«
    Limm nickte anerkennend. »Nun, was meinst du, wie lange sollen wir noch hier bleiben?«
    »Du«, sagte Graves und erhob sich, »bleibst im Königreich. Du bist jung genug, um noch was aus dir zu machen, Junge. Verlasse diesen vertrackten Pfad und suche dir einen Meister. Lerne ein Handwerk oder werde ein Diener.«
    »Sprichst du etwa von ehrlicher Arbeit?«, fragte Limm und sprang auf. »Wann hat ein Spötter schon mal ehrliche Arbeit gesucht?«
    Graves deutete mit dem Finger auf ihn. »Jimmy hat es getan.«
    »Jimmy die Hand«, pflichtete Kat ihm bei. »Er hat ehrliche Arbeit gefunden.«
    »Er hat dem Prinzen das Leben gerettet!«, wandte Limm ein. »Er ist ein Mitglied des Hofes geworden. Und die Spöttergilde hat ihn mit dem Todesbann belegt! Er könnte nicht einmal dann zu den Spöttern zurückkehren, wenn er es wollte!«
    »Wenn der Aufrechte tot ist, gibt es diesen Todesbann nicht mehr«, sagte Graves.
     
    »Was soll ich tun?«, fragte Limm, jetzt ein wenig ruhiger.
    »Versteck dich eine Weile, bis die Dinge sich etwas beruhigt haben, und dann verlass die Stadt. Da gibt es einen Mann namens Tuscobar, einen ehemaligen Händler aus Rodez. Er hat einen Laden in der Stadt Biscart, zwei stramme Tagesmärsche die Küste hoch. Er schuldet mir noch einen Gefallen.
    Er hat keine Söhne, also ist keiner da, der von ihm lernen könnte. Geh zu ihm und bitte ihn, dich in seine Dienste zu nehmen. Wenn er sich weigert, sage ihm einfach: ›Graves erlässt Euch alle Schulden, wenn Ihr das tut.‹ Er versteht schon, was das heißt.«
    »Womit handelt er denn?«, fragte Limm.
    »Er verkauft Stoffe. Er hat ein gutes Auskommen, da er die Stoffe an die Edlen verkauft, die sie für ihre Töchter benötigen.«
    Limms Miene offenbarte, dass ihn dieser Vorschlag nur wenig begeisterte. »Ich würde lieber nach Durbin gehen und mein Glück zusammen mit euch versuchen. Was wollt ihr da machen?«
    »Ehrlich werden«, sagte Graves. »Ich habe etwas Gold. Kat und ich werden eine Schenke aufmachen.«
    »Eine Schenke«, sagte Limm, und seine Augen begannen zu leuchten. »Ich mag Schenken.« Er ließ sich in einer übertrieben bittstellerischen Haltung auf die Knie nieder. »Lasst mich mitkommen!
    Bitte! Ich kann viele Dinge in einer Schenke erledigen. Ich kann mich um das Feuer kümmern und den Gästen ihre Zimmer zeigen. Ich kann Wasser holen und erwische die besten Geldbörsen.«
    »Es soll eine ehrliche Schenke sein«, wandte Graves ein.
    Limms Begeisterung legte sich etwas. »In Durbin? Na ja, wenn du es sagst.«
    »Wir werden ein Baby haben«, sagte Kat. »Wir wollen, dass es in einem ehrlichen Zuhause aufwächst.«
    Limm war sprachlos. Er saß mit vor Erstaunen weit aufgerissenen Augen da. »Ein Baby?«, fragte er schließlich. »Seid ihr verrückt?«
    Graves lächelte trocken, und Kat runzelte die Stirn. »Was soll an einem Kind verrückt sein?«
    »Nichts, vermute ich«, erwiderte Limm. »Zumindest nicht, wenn man Bauer oder Bäcker ist oder sonst eine echte Chance hat, alt zu werden. Aber für einen Spötter « Er ließ den Satz unbeendet.
    »Wie spät ist es?«, fragte Graves. »Wir sind so lange vom Sonnenlicht abgeschnitten gewesen, dass ich gar kein Gefühl mehr dafür habe, welche Tageszeit jetzt ist.«
    »Es ist beinahe Mitternacht«, sagte Limm. »Wieso?«
    »Wenn der Aufrechte tot ist oder auch nur das Gerücht umgeht, dass er tot wäre, werden bestimmte Dinge geschehen. Schiffe, die sonst in Krondor geblieben

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