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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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und im Gegensatz zu anderen, die vor ihm den Posten innegehabt hatten, war Wilfred Means kein Mann, den man bestechen konnte oder dem man durch ein wie auch immer geartetes Tauschgeschäft einen Gefallen hätte abringen können.
    Wenn er höchstpersönlich darauf wartete, so schnell wie möglich mit Arutha sprechen zu können, bedeutete dies, dass etwas wirklich Ernsthaftes vorgefallen war, etwas, das der Prinz so rasch wie möglich erfahren sollte.
    »Du kannst dich wieder um deine Pflichten kümmern«, meinte James geistesabwesend zu William. »Locky und ich suchen am besten sofort den Prinzen auf.«
    »Nun, Locky«, meinte William, »dann sollte ich dir wohl besser auf Wiedersehen sagen, wenn du gleich morgen früh wieder aufbrichst.«
     
    Locklear rollte theatralisch mit den Augen, drückte aber die Hand, die ihm entgegengestreckt wurde. »Achte ein bisschen auf diesen Halunken, William. Es wäre fürchterlich, wenn er nur deshalb getötet werden würde, weil ich nicht mehr auf ihn aufpassen kann.«
    »Schade, dass du bei der Zeremonie nicht anwesend bist, wenn ich zum Offizier ernannt werde«, sagte William.
    James grinste. »Mach dir keine Sorgen, Willie, du wirst eine tolle Feier kriegen. Und wenn wir auch auf diesen Schurken hier verzichten müssen, dessen ruhmvoller Ruf die Mädchen wie ein Magnet anzuziehen scheint – wir werden schon ein paar Hübsche finden, die dich ehrfurchtsvoll anstarren, wenn du dein Rangabzeichen präsentierst.«
    William errötete wider Willen. »Pass gut auf dich auf, Locky«, sagte er.
    Locklear verabschiedete sich von ihm, und während William zu seinen Kameraden und seinen Pflichten zurückkehrte, meinte er zu James: »Hast du gesehen, wie rot er geworden ist? Ich wette, der Bursche hat noch nie eine Frau gehabt.«
    James stieß seinem Freund einen Ellenbogen in die Seite. »Nicht alle sind so verdorben wie du, Locky«
    »Aber er ist schon fast zwanzig!«, rief Locklear in gespieltem Erstaunen.
    »Er ist ein heller Bursche und sieht sehr gut aus.
    Ich bin sicher, dass sich alles geregelt hat, wenn du zurückkehrst«, erwiderte James.
    »Glaubst du wirklich?«
    »Natürlich glaube ich das«, meinte James, während sie den Palast betraten. »Es dürfte doch wohl kein Problem sein, ihm irgendwann in den nächsten fünf Jahren ein akzeptables Mädchen zu verschaffen.«
    Locklears Grinsen verschwand. »Fünf Jahre!«
    Mit weit aufgerissenen Augen fügte er hinzu: »Du glaubst doch nicht wirklich, dass Arutha mich fünf Jahre dort oben bleiben lässt, oder?«
    James lachte, als er sah, wie besorgt sein Freund war. Während die beiden jungen Männer zu den Gemächern ihres Prinzen eilten, stieß Locklear in gespieltem Ärger seinen Ellenbogen in James Richtung – dem der natürlich geschickt auswich, und einen Augenblick lang waren sie wieder wie kleine Kinder.
    James und Locklear erreichten Aruthas privates Audienzzimmer gerade in dem Augenblick, als auch der Prinz nach seinem kurzen Besuch bei seiner Frau und den Kindern dort ankam. Er schritt zielstrebig den kleinen Gang entlang, der die privaten Gemächer der Familie mit dem Audienzzimmer und dem offiziellen Teil des Palastes verband.
    James und Locklear beeilten sich, ihren Lehnsherrn einzuholen. Zwei Hofpagen standen links und rechts der Tür zum Audienzzimmer, und einer von ihnen öffnete sie rasch, damit Arutha eintreten konnte.
     
    Arutha wurde vom Zeremonienmeister Brian deLacy begrüßt. Rechts von ihm stand dessen Assistent, Leibwächter Jerome. Die beiden verbeugten sich vor dem Prinzen, und der Leibwächter nickte auch den beiden Junkern flüchtig zu. Jerome hatte bereits als Junker am Hof geweilt, als James und Locklear sich an dieses Dasein noch gewöhnen mussten, und James war der Erste gewesen, der sich dem älteren Jungen, der damals ein unangenehmer Schläger gewesen war, widersetzt hatte.
    Jetzt war Jerome der Hauptverwalter des Palastes und arbeitete darauf hin, Nachfolger von deLacy zu werden, der die Oberaufsicht über die täglichen Geschäfte des Hofes hatte. James musste zugeben, dass ihn seine pingelige Aufmerksamkeit auch den kleinsten Einzelheiten gegenüber für diese Arbeit förmlich wie geschaffen erscheinen ließ.
    »Ich bin müde und möchte zum Abendessen zurück bei meiner Familie sein«, sagte Arutha. »Alles, was nicht wirklich dringend ist, sollte bis morgen warten und bei der offiziellen Audienz vorgetragen werden. Nun, was ist so furchtbar dringend?«
    DeLacy nickte, blickte auf und

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