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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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schaute sich um; anscheinend wollte er feststellen, wer sonst noch im Raum war. »Sollen wir noch auf den Marschall warten?«
    In diesem Augenblick betrat Gardan den Raum.
    »Ich bitte um Vergebung, Hoheit. Ich wollte nur sicherstellen, dass die Männer sich um die Pferde und die Waffen kümmern.«
    Arutha runzelte die Stirn, und sein Mund verzog sich zu dem vertrauten angedeuteten Lächeln.
    »Ihr seid kein Sergeant mehr, Gardan. Ihr seid der Hofmarschall von Krondor. Es gibt doch sicher andere, die dafür sorgen können, dass die Männer und Tiere ordnungsgemäß untergebracht werden.«
    »Das ist etwas, worüber ich gerne mit Euch reden würde.« Gardan warf den Edlen des Prinzen einen Blick zu. »Aber das hat Zeit bis später. Hoheit?«
    Arutha nickte zustimmend.
    »Während Eurer Abwesenheit sind mittels Kurieren zwei Kommuniques aus GroßKesh eingetroffen, Hoheit«, erklärte deLacy. »Darin wird die Krone über Angelegenheiten informiert, die nur von geringer Bedeutung sind, aber dennoch eine formale Antwort notwendig machen.«
    Arutha deutete mit einer lässigen Geste auf James. »Lasst sie hier. Ich werde sie noch heute Abend durchgehen und gleich morgen früh eine Antwort anfertigen.«
    DeLacy reichte die Dokumente James, der sie sich, ohne einen Blick darauf zu werfen, unter den Arm klemmte.
    Der Zeremonienmeister warf dem Sheriff einen aufmunternden Blick zu, und so trat dieser jetzt vor und verbeugte sich. »Hoheit, ich fürchte, ich muss Euch darüber unterrichten, dass während Eurer Abwesenheit in Krondor eine Reihe schlimmer Morde stattgefunden haben.
     
    Der Prinz schwieg eine Zeit lang und dachte über die Worte nach. »Morde sind in dieser Stadt nicht gänzlich ungewöhnlich, und so nehme ich an, Ihr sprecht von etwas, das meiner persönlichen Aufmerksamkeit bedarf ?«
    »Genau so ist es, Hoheit. Es sind mehrere bedeutende Männer mitten in der Nacht im Schlaf getötet worden. Man hat ihnen die Kehlen durchgeschnitten, während die Frauen neben ihnen weiterschliefen, ohne aufzuwachen.«
    Arutha warf James einen Blick zu und nickte leicht. James wusste, was der Prinz dachte: Nachtgreifer.
    Beinahe zehn Jahre war die Stadt von der Gilde des Todes unbehelligt geblieben. Die Assassinen, die auf Geheiß von Murmandamus’ Agenten gehandelt hatten, waren verschwunden, als der Spaltkrieg zu Ende gegangen war. Ein paar Monate später hatten sich Gerüchte über ihre Rückkehr verbreitet. Dann waren sie plötzlich wieder im Königreich aufgetaucht. James hatte den damaligen Anführer getötet, aber er hatte sich nicht der Hoffnung hingegeben, die Nachtgreifer damit womöglich ausgerottet zu haben. Wenn es in Krondor eine neue Gruppe gab, hatte sie sicherlich bereits vom Tod eines Mannes namens Navon du Sandau – einem ehemaligen Kaufmann aus Kenting – erfahren. Das Aufdecken seiner Identität hätte James in einem Duell beinahe das Leben gekostet, und es lag nur an den vielen Stunden, die er sich gemeinsam mit Arutha in der Technik des Schwertfechtens geübt hatte, dass James als Sieger aus dem Kampf hervorgegangen war.
    Arutha wandte sich mit besorgter Miene an den Sheriff. »Was haben Eure Männer herausgefunden?«
    »Nichts, Hoheit. Bei einigen der Opfer das, was zu erwarten war: Es waren Männer, die aufgrund ihrer Stellung in ihrem Gewerbe Feinde hatten.
    Aber andere Männer waren nicht sehr wichtig, sehen wir einmal von ihren Familien ab. All diese Morde ergeben nicht sehr viel Sinn. Sie wirken so zufällig.«
    Arutha lehnte sich zurück und wägte in Gedanken ab, was er gehört hatte. Sein Kopf schwirrte, während er nachdachte, Möglichkeiten ersann und wieder verwarf. »Zufällig?«, fragte er schließlich.
    »Vielleicht verstehen wir nur noch nicht, welches Muster der Auswahl der Opfer zugrunde liegt. Ich möchte, dass Eure Männer morgen noch einmal die Familien der Opfer befragen, ebenso jene, die mit ihnen zusammen gearbeitet haben, ihre Nachbarn und alle, die sie kurz vor ihrem Tod gesehen haben. Vielleicht erhalten wir so Hinweise, die wir jetzt nicht sehen, weil wir nicht wissen, wie bedeutend sie sind. Schickt einen Schreiber mit den Männern los – er soll die Unterhaltungen niederschreiben. Auf diese Weise erfahren wir vielleicht, was die Ermordeten verbindet.« Er seufzte; Müdigkeit zeichnete sein Gesicht. »Kehrt auf Euren Posten zurück, Sheriff. Und kommt morgen nach der Audienz zu mir, damit wir ausführlich darüber sprechen können. Ich möchte die Berichte Eurer Männer bis

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