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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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schlägt der Aufrechte denn vor?« James wusste, dass Walter niemals ohne Einverständnis des Anführers für die gesamten Spötter sprechen konnte. Er musste daher sein Bote sein, sozusagen für den Fall der Fälle.
    Die drei Männer tauschten Blicke. »Du hast es also noch nicht gehört?«, fragte Walter.
    »Was denn gehört?«
    »Es heißt, der Aufrechte ist tot.«
    James lehnte sich zurück und atmete langsam aus. »Das wird nicht wenigen Dingen ein Ende setzen, nicht wahr?«
    Walter zuckte mit den Achseln. »Wo der Aufrechte sich aufgehalten hat, hält man sich nicht auf, ohne sich viele Feinde zu machen. Jemand wird einen Krug Bier darauf heben, so viel ist klar.«
    »Wer leitet jetzt die Spötter?«
    »Niemand«, sagte Walter. »Wir sind vermutlich die Einzigen, die von den Schlägern noch übrig sind. Vielleicht verstecken sich noch irgendwo ein oder zwei Burschen. Die meisten sind beim Angriff auf den Spötterschlupf gestorben. Sie haben alle getötet, Jimmy – die Taschendiebe, die Bettler, die Huren und die Straßenjungen.«
    »Sie haben die Straßenjungen getötet?«, fragte Jimmy ungläubig.
    »Ich glaube, ich habe noch in der gleichen Nacht, als das alles passiert ist, den jungen Limm und zwei oder drei andere dabei gesehen, wie sie gerade den Abzugskanal runtergestiegen sind. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob sie es wirklich waren. Ich habe sie nicht gefragt, denn sie waren vor einem halben Dutzend Männern auf der Flucht.
    Vielleicht hatten sie Glück und sind ihnen entkommen. Aber alle, die nicht schnell genug weglaufen konnten oder zufällig ganz woanders waren, als sie zugeschlagen haben, sind getötet worden. Diese Sache hat sich schnell rumgesprochen, und wer immer die Möglichkeit hatte, aus der Stadt rauszukommen, ist geflüchtet. Oder untergetaucht.«
    Henry ergriff wieder das Wort. »Das waren keine Dockschläger, die das getan haben, Junker, und auch keine Schläger wie wir. Das waren Mörder, die einem nicht mal eine Sekunde Zeit gelassen haben, um etwas zu sagen oder zu fragen, was eigentlich los ist. Sie haben ihnen die Kehlen durchgeschnitten und auf der einen Seite des Gebäudes sämtliche Männer, Frauen und Kinder rausgeworfen, bevor sie auf der anderen auch nur gemerkt haben, dass da ein Kampf stattgefunden hat. Wir hatten eine ganze Reihe anstrengender Nächte in den Abwasserkanälen. Seitdem verstecken wir uns hier.«
    James blickte sich um. »Ist dies das Versteck der Schmuggler?«
    »Bist du schon mal hier gewesen?«, fragte Walter.
    »Ein paar Mal, als wir mit Trevor Hull und seiner Bande zu tun hatten. Damals hat noch BasTyra über Krondor geherrscht.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Walter. »Selbst die meisten Spötter wissen nicht, wie sie hierher kommen. Von oben gibt es keinen Zugang, da inzwischen die Pflastersteine einer neuen Straße an der Stelle der alten, abgebrannten Mühle liegen.«
    »Ist in diesen Kisten irgendwas Essbares?«
    »Wenn, dann ist es längst ungenießbar«, meinte der Mann namens Josh.
    »Dieser Ort ist nicht mehr benutzt worden, seit Hull zu einem Mann des Prinzen geworden ist und angefangen hat, im Auftrag der Krone zu segeln.«
    James blickte sich um. »Was glaubst du, wie viele wissen sonst noch von diesem Ort?«
    Walter zuckte mit den Schultern. »Nicht viele. Und es ist auch nicht sicher, ob die wenigen den Überfall überlebt haben. Meistens sind es Hulls Männer gewesen, die sich rein und raus geschlichen haben, vielleicht noch ein paar von uns Schlägern.«
    »Dann sollte das hier unser kleines Geheimnis bleiben.« James stand auf; seine Knie fühlten sich wacklig an. »Wie spät ist es?«
    »Etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang«, antwortete Henry.
    »Verflucht«, entfuhr es James. »Ich muss zum Palast zurück, und jetzt bin ich doppelt so weit entfernt wie vorher.«
    »Am besten gehst du zu der Wachstation zwei Straßen weiter und lässt dich von ein paar Wachen zum Palast zurückbringen.«
    »Das dauert mir zu lange«, erwiderte James.
    »Abgesehen davon kenne ich einen Weg, der mich dicht an den Palast bringt, ohne dass mich jemand sieht.«
    Jetzt lächelte Walter zum ersten Mal. »So bist du immer gewesen, Jimmy. Du hast immer einen Weg gefunden, den sonst keiner gefunden hat. Deshalb konntest du auch immer diese zusätzlichen Aufgaben erledigen, ohne dass du die Genehmigung des Nachtmeisters dafür hattest.«
    James erwiderte das Lächeln. »Was, ich soll ohne Erlaubnis des Nachtmeisters gearbeitet haben?«, fragte er mit

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