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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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er sich anmerken ließ, und wenn Jonathans Spitzel etwas wussten, konnte er die Sache möglicherweise mit ihrer Hilfe klären.
    James wand sich zwischen zwei eng beieinander stehenden Gebäuden hindurch, die einen schmalen Durchgang freiließen, der kaum noch die Bezeichnung Gasse verdiente, und eilte zur nächsten Straße. Er zwängte sich durch die Menschenmenge, erreichte die andere Straßenseite und betrat eine richtige Gasse.
    Die Gebäude auf beiden Seiten waren zwei Stockwerke hoch, so dass James fast den Eindruck hatte, er hätte eine schmale, dunkle Schlucht betreten. Es war ein langes, schmutziges Stück Weg, aber es würde zu einer Straße führen, die nur einen Block vom Hafen entfernt war. Und über eine weitere Straße, die parallel zum Wasser verlief, würde er rasch das Hafentor erreichen, durch das er zum königlichen Viertel außerhalb des Palastes gelangen konnte.
    Er wandte sich zur KrämerStraße, wie der Teil des Weges hieß, der ihn rasch zum Palast führen würde, als er plötzlich bemerkte, dass er verfolgt wurde. Die Person musste aus der Gasse hinter ihm gekommen sein.
    James wusste, dass er sich nicht umblicken durfte, aber er brannte darauf, einen Blick auf seinen Verfolger zu werfen. Er hielt einen kurzen Augenblick inne und betrachtete ein Schaufenster; auch sein Verfolger blieb stehen. Es war James jedoch unmöglich, im verzerrten Glas zu erkennen, wer ihm folgte. Die wenigen Leute, die an ihm vorbeigingen, waren Fischer, Netzflicker, Dockarbeiter und all die anderen Leute, die gewöhnlich in der Nähe der Docks lebten, und James betete innerlich darum, bald auf einen Wachtmeister zu stoßen.
    Der Junker hatte die letzte Möglichkeit, in eine andere Straße abzubiegen, kurz zuvor verpasst.
    Jetzt ging er abwechselnd rasch und dann plötzlich langsamer, lauschte dabei auf die Person, die ihm folgte.
    Es waren zwei, meinte er erkennen zu können.
    Immer wieder wurde es eine Zeit lang leiser, so dass er die Geräusche, die sie beim Gehen verursachten, gut von denen der anderen Passanten unterscheiden konnte.
    James sah ein Bierhaus, den Verwundeten Leoparden. Er begann schneller zu gehen, als hätte er sich zu einem Treffen verspätet, und eilte schnurstracks auf die Tür zu.
    Nachdem er eingetreten war, blickte er sich erst einmal in dem raucherfüllten Raum um. Der Kaminabzug war eine Weile nicht gereinigt worden, und viele der Anwesenden rauchten Pfeifen oder Zigarren. James hatte niemals Gefallen an dieser Gewohnheit gefunden und fragte sich auch jetzt wieder, wie es jemandem schmecken konnte.
    Er eilte zur Theke und zwängte sich zwischen zwei Seefahrer, die zwar beide mürrisch grunzten, ihm aber Platz machten. Der rechts von James war ein maulwurfsgesichtiger Bursche, dessen dunkle Augen von Gefahr kündeten, während der andere ein riesiger Brocken war, bestimmt so groß wie Hofmarschall Gardan. James blickte den Schenkenwirt an. »Ein Bier bitte«, rief er.
    Das Gesicht des Mannes sah aus wie ein verschlissener Schuh, und die Ringe unter seinen Augen erweckten den Eindruck, als stünde er kurz davor, im Stehen einzuschlafen. Er nickte, als er einen Steinkrug füllte und vor James abstellte. James bezahlte ihn und nahm einen Schluck. Das Bier war zu warm und schmeckte zu bitter, aber er tat, als würde er es genießen.
    Die Tür öffnete sich, und jetzt sah James seine Verfolger eintreten. Er erhaschte einen kurzen Blick auf zwei Männer, die die gewöhnliche Kleidung von Arbeitern trugen und heftig blinzelten, um James in der rauchgeschwängerten Luft finden zu können.
    »Hab ich nicht«, meinte James plötzlich laut zu dem großen Seemann, der links von ihm stand.
    Der Mann drehte sich um und blickte James an.
    »Was?« Es war offensichtlich, dass er betrunken war und schlechte Laune hatte.
    »Ich habe das nicht gesagt«, erwiderte James.
    »Was hast du nicht gesagt?«, fragte der Mann, jetzt interessiert.
    »Der da hat das gesagt.« James deutete auf die Tür. »Er und sein Freund sind das gewesen.«
    »Was haben sie denn gesagt?«, wollte der Betrunkene wissen, inzwischen leicht gereizt, weil er dem Inhalt des Gesprächs nicht recht folgen konnte.
     
    »Ich habe nicht gesagt, dass du der betrunkene Sohn einer pockennarbigen keshianischen Hure bist.«
    Der Mann packte James am Kragen seiner Tunika. »Wie hast du mich gerade genannt?«
    »Ich war es nicht. Ich habe dich nicht als betrunkenen Sohn einer pockennarbigen keshianischen Hure bezeichnet«, beharrte James. »Die da

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