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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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gespieltem Ernst. »Und riskiert haben, dass du und deine Burschen mich finden und fertig machen? So etwas hätte ich niemals getan!«
     
    »Na, es tut gut zu sehen, dass du deinen Humor behalten hast«, meinte Henry und sah von Josh zu Walter. Dann blickte er James an. »Was sollen wir tun?«
    »Bleibt hier. Ich versuche, noch vor morgen früh mit ein paar Nahrungsmitteln und was zum Trinken wiederzukommen.«
    »Wieso solltest du das tun?«, fragte Josh.
    »Weil du gefragt hast«, antwortete James. »Und weil ihr von jetzt an für mich arbeitet.«
    »Aber unser Treueid den Spöttern gegenüber – « , begann Josh.
    »– ist nur dann gültig, wenn es Spötter gibt«, beendete James. Er ging auf die Wand zu, die am weitesten vom Eingang zum Abwasserkanal entfernt war. »Und wenn der Aufrechte wie durch ein Wunder zurückkehren sollte, werdet ihr nicht an mich gebunden sein. Ich weiß, was es bedeutet, einen solchen Eid zu brechen. Nur wenige überleben. Aber solange er nicht zurückkehrt, habe ich etwas für euch zu tun, womit ihr euch euren Lebensunterhalt verdienen könnt und trotzdem auf der Seite des Gesetzes bleibt.«
    »Auf der Seite des Gesetzes?«, fragte Josh.
    »Seltsame Vorstellung«, bemerkte Henry.
    James deutete mit dem Finger nacheinander auf jeden Einzelnen von ihnen. »Ihr braucht so viele Freunde wie möglich, und im Augenblick bin ich vermutlich der Einzige, den ihr habt.«
    Walter nickte. »Du hast Recht, Jimmy«
     
    »Junker James, von jetzt an.«
    »Ja, Junker. Ich verstehe«, antwortete Walter.
    James tastete sich an der Wand entlang, bis er gefunden hatte, was er suchte. Er zog an einem Riegel, und eine Tür, die aussah wie ein zufälliges Muster aus Steinen, schwang quietschend auf.
    »Ich habe gar nicht gewusst, dass die da ist!«, sagte Walter überrascht.
    »Nur wenige wissen davon«, erwiderte James.
    Bevor er hindurchschlüpfte, meinte er: »Hört zu, wenn ich nicht in ein paar Tagen zurück bin, müsst ihr das Schlimmste annehmen. Ihr seid dann auf euch allein gestellt. In diesem Fall schlage ich vor, dass ihr den Sheriff aufsucht und ihm sagt, was ihr wisst. Means ist ein harter Kerl, aber er ist gerecht.«
    »Ob er gerecht ist, kann ich nicht sagen, aber hart ist er ganz sicher«, meinte Walter. »Wir werden darüber nachdenken, wenn es so weit ist.«

James nickte und verschwand durch die Tür.
    Er zog sie fest hinter sich zu und tastete sich im Dunkeln weiter. Er wusste, dass er hundert Stufen weiter oben an eine Falltür stoßen würde, die zu einem ehemaligen Wurzelkeller in dem Haus neben der ausgebrannten Mühle führte. Glücklicherweise war dieser Teil des Hauses nicht mit Pflastersteinen versehen worden, und dichtes Unkraut und Büsche schützten ihn vor den Blicken Neugieriger.
    Als er oben angekommen war, schlich er weiter durch die Dunkelheit, wobei er jedoch die größeren Straßen auf dem Weg zum Palastviertel sorgsam mied. Er erreichte das Stadttor nördlich vom Palast und passierte eine überrascht dreinblickende Wache, die ihn erkannte und zu einer Frage ansetzte, doch James hielt sich nicht lange genug auf, um sie hören zu können.
    Er erreichte den kleinen Hof, der dazu diente, den Palast von der Stadt zu trennen, und eilte auf das Tor zu. Die beiden diensthabenden Wachen schienen ihn aufhalten zu wollen, doch dann erkannten sie ihn. »Junker James? Hat es Ärger gegeben?«
    »Immer«, antwortete James und forderte sie mit einer Geste auf, das Tor zu öffnen. Einer der Soldaten beeilte sich, seinem Wunsch nachzukommen, und James eilte ohne eine weitere Bemerkung weiter.
    Er erreichte die oberste Stufe der zum Palast führenden Treppe und winkte einen Pagen zu sich. »Benachrichtige den Prinzen, dass ich zurückgekehrt bin und ihn aufsuche, sobald ich mich entsprechend zurechtgemacht habe.«
    Der Page rümpfte die Nase; der Gestank der Abwasserkanäle haftete James wie ein greifbares Miasma an. Doch dann erinnerte er sich an die im Hof üblichen Manieren. »Sofort, Junker!«, erklärte er und lief so schnell er konnte los.
    James rannte förmlich zu seinem Zimmer und riss sich die Kleider vom Leib. Er würde später noch ein richtiges Bad nehmen; jetzt konnte er sich nur oberflächlich mit einem in Wasser getauchten Stück Stoff waschen.
    Zehn Minuten später verließ James sein Zimmer und stellte fest, dass der Page, den er zum Prinzen geschickt hatte, zurückgekehrt war und vor seiner Tür wartete. »Junker!«, rief der Junge. »Seine Hoheit lässt Euch

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