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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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sind es gewesen.«
    Mit einem lauten Schrei sprang der Seemann auf die Tür zu, stürzte sich direkt auf die Männer, die James gefolgt waren. James wandte sich dem anderen zu, dem gefährlich dreinblickenden Mann rechts neben ihm. »Du hättest mal hören sollen, was sie über dich gesagt haben.«
    Der Mann grinste lediglich und meinte: »Wenn du willst, dass ich dir die beiden vom Hals halte, kostet dich das ’ne Kleinigkeit.«
    James seufzte. »Du kennst mich?«
    »Ich bin ein bisschen rumgekommen, Jimmy die Hand.«
    »Wie viel?«
    »Für dich fünfzig Goldsovereigns.«
    »Dafür verlange ich aber auch von dir, dass du sie auf eine einigermaßen lange Reise schickst. Was macht es für zehn Minuten?«
    »Zehn.«
    »Abgemacht«, sagte James, während hinter ihm laute Schreie und Lärm ertönten. Männer rückten von den Kämpfenden ab, und ein Stuhl flog über die Theke, zerschmetterte mehrere Flaschen an der Wand.
    Trotz seines schläfrigen Aussehens war der Wirt flink genug, um auf nur eine Hand gestützt über die Theke zu springen, mit der anderen ein Messer fest umklammernd. »So etwas dulde ich hier nicht!«, rief er.
    James holte zehn Goldmünzen aus seinem Beutel und legte sie auf die Theke. Der schlanke Mann steckte sie ein, zog einen Dolch und wandte sich um, bereit, sich allen entgegenzustellen, die seinen Weg kreuzen würden.
    James zögerte nicht. Er sprang über die Theke und eilte zu einer Hintertür, die zu einem Lagerraum führte. Da er schon lange in Krondor lebte, hatte er eine verlässliche Karte der Stadt im Kopf.
    Er wusste, dass sich hinter dem Bierhaus keine Gasse befand, sondern lediglich ein Hof mit einem Tor, durch das man zum Hafen gelangte.
    Er eilte durch den Lagerraum und an einer Tür vorbei, die zur Küche führte, betrat dann durch eine Tür den Hinterhof des Bierhauses. Zwanzig Fuß weiter befand sich ein großes, doppelflügeliges Tor. James stürzte darauf zu, hob den großen Holzriegel aus den zwei Eisenklammern und ließ ihn dann achtlos auf den Boden fallen. Er trat über den Riegel hinweg, öffnete das Tor und erhielt einen kräftigen Faustschlag gegen seinen Kiefer.
    James wurde schwarz vor Augen, und er fiel auf die Pflastersteine.
     
    Fünf
    Geheimnisse
    James rührte sich.
    Seine rechte Gesichtshälfte schmerzte von dem Schlag, den er erhalten hatte, und außerdem pochte seine linke Schläfe – er musste unglücklich auf die Steine gestürzt sein. Er versuchte sich zu bewegen, und sein Schädel hämmerte. Man hatte ihm die Hände hinter dem Rücken verschnürt und die Augen verbunden.
    »Ah, der Junge bewegt sich«, erklang eine tiefe Stimme.
    Jemand half ihm etwas grob dabei, sich auf dem Boden aufzusetzen. »Was zu trinken?«, fragte die tiefe Stimme.
    James’ Stimme klang ungewöhnlich hoch, als er antwortete: »Ja, bitte.«
    Jetzt meldete sich noch eine andere Stimme zu Wort. »Der ist ja richtig höflich, was?«
    Die erste Stimme erklang wieder. »Gib ihm ein bisschen Wasser zu trinken.«
    Es dauerte einen Augenblick, dann drückte jemand James einen Becher an die Lippen. Er trank langsam, benetzte seine Kehle und nutzte die Zeit, seinen Verstand wieder in Gang zu bringen. Der Nebel in seinem Kopf lichtete sich allmählich.
    »Fühlst du dich besser?«, fragte die tiefe Stimme.
    James holte tief Luft. »Ja, Walter. Aber du hättest mir nicht gleich den Kopf einschlagen müssen, nur um meine Aufmerksamkeit zu erringen.«
    Die tiefe Stimme kicherte. »Ich habe euch doch gesagt, dass er es rauskriegt. Nehmt ihm die Augenbinde ab, ihr Trottel.«
    James zwinkerte heftig, und allmählich konnte er wieder etwas erkennen. Drei Männer beugten sich über ihn. Sie befanden sich vermutlich in einem Keller, denn große Fässer und Kisten standen an der fensterlosen Wand, und andere Waren wurden von staubbedeckten Zeltplanen verhüllt. »Wie geht es dir, Jimmy?«, fragte der Mann mit der tiefen Stimme.
    »Ziemlich gut, Walter; zumindest bis etwa vor einer Stunde.«
    Walter packte Jimmy mit einem kräftigen Griff an den Schultern und drehte ihn herum. Er nahm ihm die Fesseln an den Händen ab. »Tut mir Leid, aber es ist gar nicht so einfach, dich zu fassen zu kriegen.«
    »Wenn du mit mir reden wolltest, Walter, hättest du das auch auf einem anderen Weg erreicht.«
    Der Mann namens Walter blickte seine Begleiter an. »Die Dinge sind nicht mehr so wie einst, Jimmy.
    Es gibt viel Ärger in der Stadt.« Walter Blont war von Ethan Graves ausgebildet worden und einer der besten

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