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Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02

Titel: Feist, Raymond E. - Krondor Saga 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Labyrinth der Schatten
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Schläger der Spötter. Er war gewöhnlich eher gleichmütig und erledigte seine Arbeit in einer Art Gesellenmanier, ohne Gefühle wie Wut oder Hass. Er hatte ein rundliches Gesicht, und seine schwarzen Haare waren inzwischen grau meliert.
    James musterte Blonts Gefährten. Beide sahen aus, als wären sie ebenfalls Schläger der Gilde: dicke Nacken, kräftige Schultern und Beine wie Baumstämme. Jeder von ihnen konnte mit Leichtigkeit einem Mann mit der bloßen Faust den Schädel einschlagen. Keiner von ihnen wirkte besonders schlau, aber James wusste, dass dieser Eindruck täuschen konnte. Er kannte die beiden Männer nicht, aber er war sicher, es waren nicht die beiden, die ihm bis ins Bierhaus gefolgt waren.
    »Das waren keine von euch, die mich verfolgt haben, oder?«
    »Nein«, antwortete Walter. »Sie waren so versessen darauf, dich zu kriegen, dass sie gar nicht bemerkt haben, dass wir wiederum sie verfolgt haben.« Er grinste, und seine schiefen, gelben Zähne ließen ihn sogar noch bedrohlicher erscheinen. »In Krondor gibt es zur Zeit alle möglichen Banden.
    Jede Woche kommen mit dem Schiff oder einer Karawane neue Schläger. Es sieht so aus, als wollte hier jemand eine richtige Armee aufbauen.«
    James setzte sich auf eine der Kisten. »Erzähl mir alles, was du weißt, Walter.«
    Walter setzte sich auf eine andere Kiste und rieb sich nachdenklich übers Kinn. »Im Grunde hat alles vor ein paar Monaten begonnen. Du hast doch sicher von diesem Kerl gehört, den sie den Kriecher nennen?«
    James nickte, verfluchte sich aber sogleich dafür, als sein Kopf heftig zu pochen anfing.
    »Wir stoßen jetzt schon seit Monaten immer wieder mit seinen Männern zusammen. Am Anfang war es nur ärgerlich. Jetzt wird es wirklich unangenehm.«
    Walter blickte seine Kameraden an. »Wir sind die Letzten, die von den Schlägern übrig geblieben sind. Vor ein paar Nächten sind ein paar Männer in den Spötterschlupf eingebrochen – «
    »Jemand ist in den Spötterschlupf eingebrochen, ohne aufgehalten zu werden?«, unterbrach James voller Staunen.
    » und haben ohne viel Federlesens die Wachen niedergemacht. Ich, Josh und Henry hier sind zu der Zeit nicht da gewesen und in den Abwasserkanälen angegriffen worden. Wir haben von den vier Kerlen, die es auf uns abgesehen hatten, so einiges abgekriegt.« Er machte eine Geste zu dem Mann links von sich. »Josh hat eine Dolchverletzung quer über den Rippen, und Henry musste meine Schulter mit Nadel und Faden von irgendeinem Segeltuchmacher zusammenflicken. Als wir dann endlich den Spötterschlupf erreicht haben, war er vollkommen verwüstet. Seither verstecken wir uns.«
     
    Der Mann namens Henry fügte hinzu: »Da drau
    ßen tobt ein Krieg, Junker. Die Abwasserkanäle sind schlimmer als jedes Schlachtfeld, das ich gesehen habe.«
    »Du bist Soldat gewesen?«, fragte James.
    »Früher einmal«, sagte Henry. »Vor langer Zeit.«
    James nickte wieder, und erneut fuhr ein Schmerz durch seinen Kopf. »Ich muss dem ein Ende bereiten.«
    »Der Schlag auf deinen Kopf tut mir Leid, aber du bist so flink, dass ich wusste, es würde die einzige Möglichkeit sein, dich hierher zu schaffen«, sagte Walter.
    James zog eine Grimasse. Sein Kopf würde noch eine ganze Weile schmerzen. »Du hättest mir eine Nachricht schicken können.«
    »Wohl kaum; außerdem benutzen wir die üblichen Wege zur Zeit nicht häufig, weil sich zu viele Halsabschneider und Assassinen in den Abwasserkanälen rumtreiben.«
    »Assassinen?«, fragte James. »Nachtgreifer?«
    »Kann schon sein. Ich habe solche schwarzen Sachen, wie die tragen, vorher noch nie gesehen«, meinte Walter. »Aber diese Jungen sind brutal gewesen, und sie verstehen ganz sicher keinen Spaß.«
    »Sie meinen es sehr ernst mit all dem«, bestätigte Henry.
    Walter nickte. »Wir sind ihnen entwischt, weil fast niemand von diesem Platz hier weiß. Es ist ein gewisses Risiko gewesen, dich zu suchen, aber einer der Bettler, die uns mit Essen versorgen, hat dich heute draußen gesehen und gesagt, du würdest herkommen, daher haben wir unsere Chance genutzt. Es gab mal eine Zeit, da konntest du in der ganzen Stadt rumlaufen, und niemand hat dich gesehen.«
    James grinste reumütig. »Wenn ich will, kann ich das immer noch, aber ich habe heutzutage wenig zu verbergen. Ich arbeite für den Prinzen, schon vergessen?«
    »Genau darum geht es. Wir brauchen Hilfe.«
    »Wer, die Spötter?«
    »Was von ihnen übrig ist«, sagte Walter grimmig.
    »Was

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