Feist, Raymond - Krondor-Saga 3
ihn seiner gerechten Bestrafung zu, und ich werde das Schmuckstück seinem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben.«
»Ich weiß nicht, ob ich das versprechen kann«, sagte William. »Alles, was wir zurückbekommen, muss nach Krondor geschickt werden, damit es am Hofe des Prinzen untersucht werden kann. Wenn Ihr einen Anspruch auf den Gegenstand habt und der Prinz zu dem Schluss kommt, dass er keine Bedrohung für sein Reich darstellt, könnt Ihr eine Bittschrift einreichen, um ihn wiederzubekommen.«
Sidi lächelte. »Darüber können wir auch noch später nachdenken. Zunächst einmal geht es doch in allererster Linie darum, es Bär zu entreißen. Wenn wir ihn erst einmal unschädlich gemacht haben, können wir uns gerne noch einmal darüber unterhalten, was letztlich mit dem Amulett geschehen soll. Kommt, wir müssen uns beeilen. Die Zeit wird knapp; Bär wird ziemlich sicher vor uns in Haldenkopf eintreffen.«
William schüttelte den Kopf. Er fühlte sich noch immer ein bisschen benommen. Er spürte, dass es etwas gab, das er den Mann fragen sollte, doch er konnte es nicht so richtig festhalten. Aber unabhängig von allem anderen hatte Sidi in einem Punkt Recht: Bär musste aufgehalten werden – und das erforderte zunächst einmal, ihm das Amulett zu entreißen.
Jazhara senkte ihren Stab und hob die Hand. Eine Kugel aus karmesinrotem Licht erschien auf ihrer Handfläche; das Licht spielte über den Skelettkrieger, der ihr am nächsten war, als wäre es von einer Laterne. Die Kreatur stockte und begann dann zu zittern.
Solon reckte seinen Kriegshammer mit einer Hand in die Höhe, während er mit der anderen ein Muster in die Luft zeichnete und dabei eine Beschwörung murmelte. Zwei der Krieger zögerten kurz – dann drehten sie sich um, als wollten sie so viel Abstand wie möglich zwischen sich und den Mönch legen.
Doch noch immer kamen sechs Gestalten drohend auf sie zu.
Solon schwang seinen Kriegshammer und stürmte vorwärts. Der erste Skelettkrieger blockte den Hieb mit seinem Schild ab. Das dumpfe Dröhnen hallte in der Höhle mehrmals wider. Der Kampf war eröffnet.
Das Skelett, das Jazhara mit einem Bann belegt hatte, lag zuckend und zitternd auf dem Boden. Daher wandte sie ihre Aufmerksamkeit jetzt den Übrigen zu, die langsam näher kamen. Sie hob ihren Stab und stieß nach einem Skelettkrieger, doch der reagierte mit unerwarteter Geschwindigkeit; er blockte den Stoß ab und schlug mit seinem langen, gekrümmten Schwert nach ihr. Sie schaffte es gerade noch, rückwärts auszuweichen. Plötzlich bemerkte sie, dass die Wand nur ein paar Fuß hinter ihr war.
Wenn sie dort festgenagelt wurde, säße sie in der Falle.
Daher begann sie sich nach rechts zu bewegen, bestrebt, sich so viel Raum wie möglich zu verschaffen, um sich bewegen zu können.
Kendaric versuchte standhaft zu sein, doch sobald der Skelettkrieger, der ihm gegenüberstand, zuschlug, fiel er hin und rollte über den Boden. Sein Fuß traf den Knöchel des Kriegers, und die Kreatur verlor das Gleichgewicht und stürzte hin. Kendaric trat kräftig aus; es fühlte sich an, als hätte er gegen Eisen getreten, aber er wurde mit einem krachenden Geräusch belohnt.
Er rollte sich herum und wollte gerade aufstehen, als ein anderer Krieger zuschlug; Kendaric schaffte es nur mit Mühe, nicht enthauptet zu werden. Er wollte losrennen und stieß dabei mit einem anderen Krieger zusammen. Der Aufprall ließ ihn erneut zu Boden stürzen. Dieses Mal fiel er der Kreatur, mit der sich Solon herumschlagen musste, von hinten gegen die Beine.
Der Skelett-Krieger stürzte vornüber, und Solon schlug mit seinem Kriegshammer zu und zerschmetterte der Kreatur den Schädel. Das Skelett zuckte ein paarmal, dann fielen seine Knochen auseinander.
Kendaric drehte sich um und rappelte sich auf die Knie, kauerte inmitten der jetzt lose herumliegenden Knochen.
Solon betrachtete ihn amüsiert. »Ihr seid eine wandelnde Katastrophe, die sich als Mensch verkleidet hat, aber zumindest dieses Mal verschafft Ihr denen da mehr Ärger als uns«, sagte der Mönch. Er schwang seinen Kriegshammer gegen einen weiteren Skelettkrieger, der von der Wucht des Schlags ein Stück nach hinten geschleudert wurde; Solon nutzte die Zeit, griff nach unten, packte Kendaric am Kragen und stellte ihn wieder auf die Beine.
»So, und jetzt seid ein guter Junge und seht zu, ob Ihr noch einem ein Bein stellen könnt, ohne dass Ihr dabei umgebracht werdet.« Er gab Kendaric einen Stoß und
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