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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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zu beenden.
    James drehte sich im Kreis, und dadurch gerieten Jazhara und die beiden Wachen in sein Blickfeld. Einer der beiden hatte sich von der Magierin gelöst und kam heran, um seinem Herrn dabei zu helfen, James fertig zu machen, während der andere sich vorsichtig der Magierin näherte, die ihrerseits – den eisenbeschlagenen Stab vor sich –
    bereitstand.
    James zögerte nicht. Er täuschte einen Hieb auf Yusufs rechte Hand an, und als der Keshianer sich bewegte, um zu parieren, wirbelte James nach rechts herum und entfernte sich auf diese Weise von dem keshianischen Spion. Bevor Yusuf darauf reagieren konnte, war James an seiner ungedeckten linken Seite, und alles, was der Händler noch tun konnte, war, sich fallen zu lassen, um auf diese Weise dem Todesstoß zu entgehen. Dies brachte James in die Reichweite des heranstürmenden Wachmanns, der weit mit seinem Schwert ausholte zu einem Schlag, der den Junker enthaupten sollte.
    James duckte sich und stieß zu, spießte den Mann auf.
    Dann sprang er nach rechts, denn er wusste nur zu gut, dass Yusuf an seiner blinden Seite auf ihn einschlagen würde. James krachte auf den Fußboden und rollte sich ab, und er spürte, wie der Krummsäbel über ihm die Luft zerschnitt. Wie er gehofft hatte, wurde Yusuf einen Augenblick dadurch aufgehalten, dass er versuchte, nicht über den Leichnam seines Wachmannes zu stolpern; das gab James genug Zeit, wieder auf die Beine zu kommen.
    Seitlich konnte James Jazhara und den anderen Wachmann ausmachen, die miteinander kämpften. Die Magierin handhabte den Stab meisterhaft, fing die Schwerthiebe des Mannes mit dem gehärteten Eichenholz ab und schlug mit den eisenbeschlagenen Spitzen zurück.
    Ein kräftiger Schlag auf den Schädel, und der Kampf wäre vorbei – das wussten sowohl James wie auch Jazharas Gegner.
    Yusuf näherte sich, die Spitze des Säbels gesenkt, umkreiste ihn von links nach rechts. James erspähte Stoffballen und Ausstellungsregale zu seiner eigenen Rechten und bewegte sich, um Yusufs Vorhaben entgegenzuwirken. Der Spion wollte, dass James mit dem Rücken zu irgendwelchen Hindernissen stand, sodass er den Junker möglicherweise zum Stolpern bringen konnte.

    James wusste, dass jetzt nur noch die Frage war, wer von ihnen den ersten Fehler machte. Er hatte schon früher solche Kämpfe ausgefochten und kannte die beiden Feinde, denen man in einer solchen Situation leicht zum Opfer fallen konnte: Furcht und Ermüdungserscheinungen.
    Yusufs Gesicht war eine Maske der Konzentration; wahrscheinlich hatte er die gleichen Gedanken.
    James verharrte, als würde er innerlich abwägen, wie er sich bewegen sollte, und lud Yusuf dadurch förmlich zu einer Attacke ein. Doch Yusuf ging nicht darauf ein. Er wartete. Beide Männer atmeten schwer.
    James widerstand der Versuchung, einen Blick dorthin zu werfen, wo Jazhara sich mit ihrem Gegner herum-schlug, denn er wusste, dann würde er einen Angriff heraufbeschwören. Die beiden Kämpfer befanden sich in einem Gleichgewicht; beide waren bereit für eine Eröffnung – und beide warteten darauf, dass der andere es tun würde.
    Plötzlich hatte James eine Eingebung. Er warf absichtlich einen Blick nach links, auf Jazhara, und sah, wie sie einen Hieb des Wachmanns parierte; sie brachte die Spitze ihres Stabes hinter die Deckung ihres Gegners, und James sah, wie sie dem Mann das eisenbeschlagene Ende des Stabs in den Bauch stieß. Er hörte, wie der Mann keuchend die Luft ausstieß, sah es aber nicht, denn im gleichen Augenblick wirbelte James blindlings nach links weg.

    Genau wie er es erwartet hatte, hatte Yusuf in dem Moment reagiert, als James’ Blick gewandert war, und wie er es ebenfalls erwartet hatte, bestand dieser Angriff aus einer Abfolge von Hieben. Eine auf das Herz gezielte Finte, die James dazu veranlassen sollte, mit seinem Rapier nach oben und vorn zu schlagen, um den Krummsäbel abzublocken, gefolgt von einer schleifenförmigen Abwärtsbewegung der Säbelspitze, um einen tiefen Stich anzubringen, der James in den Unterleib getroffen hätte.
    Nur, dass James nicht mehr an der Stelle war. Statt zu parieren, war er nach links gewirbelt und befand sich nun auf der rechten Seite von Yusuf. Und statt wegzutänzeln, ging James dicht an ihn heran. Yusuf zögerte einen Augenblick, da er erkannte, dass er seine Deckung zu weit geöffnet hatte und sich in eine Verteidigungsposition begeben sollte. Das war alles, was James brauchte.
    Sein Rapier zuckte vor, und die

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