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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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von ihr?«
    »Selbst wenn Herzog Pug sich nicht für sie verbürgt hätte, wäre ich geneigt, ihr zu vertrauen, ihren Treueschwur als aufrichtig und ernsthaft zu betrachten.«

    Arutha lehnte sich auf seinem Stuhl zurück; er saß an dem Tisch, an dem er sich den alltäglichen Aufgaben zu widmen pflegte, die damit verbunden waren, wenn man das Westliche Königreich regierte. Es war eine seiner Angewohnheiten, sich hier einige Minuten aufzuhaken und sich auf das morgendliche Hofhalten vorzubereiten, bevor de Lacy, der Zeremonienmeister, ihm diese Aufgabe abnahm.
    Nachdem er einen Augenblick nachgedacht hatte, sagte Arutha: »Du musst müde sein. Wenn Jazharas Loyalität auch nur im Entferntesten in Frage stünde, wäre sie nicht hier. Ich meine, was hältst du von ihr als Mensch?«
    James seufzte. »Wir hatten letzte Nacht ein bisschen …
    Aufregung.«
    Arutha deutete auf die Dokumente auf seinem Schreibtisch. »Das hat wohl zweifellos etwas mit einem toten Färber keshianischer Abstammung zu tun, der anscheinend für Lord Hazara-Khan gearbeitet hat.«
    James nickte. »Ja, Hoheit. Jazhara ist… bemerkenswert.
    So viel ich in den letzten zehn Jahren auch mit Magie zu tun hatte, so wenig weiß ich doch immer noch darüber.
    Aber sie scheint mächtig zu sein … nein, ich weiß nicht, ob das das richtige Wort ist… vielleicht geschickt. Sie hat, ohne zu zögern, gehandelt, als es notwendig wurde, und sie scheint dazu in der Lage zu sein, einigen Schaden anzurichten, sollte es erforderlich werden.«
    »Und was noch?«

    James dachte nach. »Ich glaube, sie kann auch dann sehr analytisch denken, wenn’s drunter und drüber geht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie unbesonnen oder tollkühn ist.«
    Arutha nickte James zu, dass er fortfahren sollte.
    »Wir können sicher davon ausgehen, dass sie eine gute Erziehung genossen hat. Von ihrem Akzent abgesehen, beherrscht sie die Sprache des Königreichs fehlerlos. Sie kann mehr Sprachen lesen als ich, wie es scheint, und als jemand, der am Hofe geboren ist, wird sie sich mit dem Protokoll, den Zeremonien und den Fragen des Ranges auskennen.«
    »Nichts von dem, was du gesagt hast, weicht irgendwie von dem ab, was Pug mir in seiner Botschaft hinsichtlich seiner Wahl mitgeteilt hat.« Arutha deutete auf ein anderes Pergament auf seinem Schreibtisch. »Du hast eine Nase dafür, Dinge zu riechen, die noch nicht einmal ein Magier mit Pugs Fähigkeiten erkennen kann.«
    »Was das angeht, Hoheit, ist sie genau das, was Ihr von einem Ratgeber in magischen Dingen erwarten könnt, würde ich wetten.«
    »Gut.« Arutha stand auf. »Dann wollen wir gehen und sie begrüßen.«
    James beeilte sich, zur Tür zu gehen und sie für seinen Prinzen zu öffnen. Er war zwar nicht mehr der ranghöchste Junker am Hof von Krondor, aber er war immer noch Aruthas persönlicher Junker und begleitete ihn normalerweise, wenn er nicht in irgendeiner Mission für seinen Prinzen unterwegs war. James öffnete die Tür.
    Auf der anderen Seite wartete Brion, der neu bestallte ranghöchste Junker, auf Aruthas Erscheinen. Brion war der Sohn des Barons von Falkenhöhle in den östlichen Bergen des Herzogtums von Yabon. Er war ein großer, langgliedriger, blondhaariger, hart arbeitender Bursche, der keinen Sinn für irgendwelche Spaße hatte und somit die perfekte Wahl für die langweiligen Pflichten eines ranghöchsten Junkers war – Pflichten, die James, wie er zugeben musste, niemals mit dem nötigen Enthusiasmus ausgeführt hatte. Zeremonienmeister de Lacy und sein Gehilfe, Hauptverwalter Jerome, waren begeistert von der Veränderung hinsichtlich der Bewältigung der Aufgaben, da sie beide häufig gezwungen gewesen waren einzu-springen, wenn James wieder einmal im Auftrag Aruthas unterwegs gewesen war. Brion schloss sich Arutha an, und James warf ihm einen Blick zu, während er selbst und die übrigen Junker darauf warteten, dass die Pflichten des Tages verteilt wurden. Nachdem Arutha sich gesetzt hatte, nickte Brion Jerome zu, der sich anschließend auf die großen Türen zubewegte, die dem Hofstaat des heutigen Tages Zugang zum Prinzen gewähren würden. Mit einer Würde, die James immer noch beeindruckend fand, bewegte sich der alte Zeremonienmeister in die Mitte des Eingangs, sodass diejenigen, die draußen waren, als Erstes de Lacy sehen würden, sobald Jerome und ein Page die Türen öffneten.

    Die Stimme des Zeremonienmeisters klang immer noch kraftvoll, als er sagte: »Tretet vor und macht eure

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