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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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Kleid nicht in Krondor herumschlendern. Und solange ich meinen Stab nicht in der Hand habe, fühle ich mich sowieso nur halb angezogen.«
    James lächelte. »Dann also auf zu Euren Gemächern.«
    Während sie durch den Palast schritten, sagte Jazhara plötzlich: »Ich habe William noch gar nicht gesehen. Geht er mir etwa aus dem Weg?«
    James schaute sie an. In der Tat offen und aufrichtig, dachte er. »Das kann ich mir nicht denken. Er ist zwar ein Cousin der königlichen Familie, aber er ist auch ein junger Offizier und hat viele Pflichten. Wenn wir ihm bei unserem Rundgang nicht über den Weg laufen, weiß ich, wo wir ihn möglicherweise heute Abend finden.«
    »Gut«, sagte Jazhara. »Wir müssen miteinander reden, und ich möchte das so bald wie möglich tun.«
    James bemerkte, dass sie jetzt nicht mehr lächelte.

    Drei

    Eide

    Der Wachposten salutierte.
    James erwiderte den Gruß, während Jazhara den Anblick von Krondor auf sich wirken ließ. Sie trug wieder ihre Reisekleidung, hielt ihren eisenbeschlagenen Stab in der Hand, und ihr Haar war zurückgebunden. Sie sah aus, als wäre sie unterwegs, um irgendetwas Geschäftliches zu erledigen. James fand den Unterschied zwischen dem Aussehen jetzt und dem am Morgen bei Hofe höchst interessant. Als wären es zwei ganz verschiedene Frauen …
    Sie waren früh am Tag aufgebrochen und hatten die Läden und Märkte in dem Teil der Stadt besucht, der allgemein als das »reiche Viertel« bezeichnet wurde, eine Gegend, in der die Läden Gegenstände von ausgesuchter Schönheit zu ausgesuchten Preisen einer über entsprechende Mittel verfügenden Kundschaft präsentierte.
    Jazhara hatte in mehreren Läden geraume Zeit verweilt, sehr zu James’ Verdruss, denn er hatte noch nie Spaß daran gehabt, sich zum Zeitvertreib Dinge anzusehen, die er überhaupt nicht kaufen wollte. Er war mehrfach dazu eingeteilt worden, Prinzessin Anita bei ihren Einkaufs-Expeditionen zu begleiten – nicht nur, um Aruthas Frau zu beschützen, sondern auch, um zu verhindern, dass Elena ihrer Mutter pausenlos vor den Füßen herumlief. Solche Momente waren wohl die einzige Zeit in seinem Leben, da er sich in Gesellschaft der Prinzessin nicht sonderlich wohl fühlte.
    Dann hatte James Jazhara zum so genannten »Händlerviertel« mitgenommen, wo die Händler ihren Geschäften nachgingen.
    Das Zentrum dieses Viertels wurde von einem Kaffeehaus beherrscht. Sie hatten dort Rast gemacht und eine Tasse von dem keshianischen Gebräu genossen, das Jazhara als genauso gut bezeichnete wie das, das sie in ihrer Heimat genossen hatte. Diese Aussage hatte ein Lächeln auf das Gesicht des jungen Mannes gezaubert, der ihnen das Getränk serviert hatte; er hieß Timothy Barret und war der jüngste Sohn des Eigentümers. Geschäftsleute strömten ins »Barrets«, um sich ihren Geschäften zu widmen, hauptsächlich der Versicherung von Fracht-schiffen und Karawanen.
    Nachdem sie das Händlerviertel verlassen hatten, hatten sie ein Handwerker- und Arbeiterviertel nach dem anderen besucht. Mittlerweile war die Sonne untergegangen, und die Nachtwache machte ihre Runden. »Vielleicht sollten wir zum Palast zurückkehren?«, schlug James vor.
    »Aber es gibt doch immer noch Stadtviertel, die wir noch nicht gesehen haben, oder?«

    James nickte. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob Ihr Euch dort wirklich gerne nach Einbruch der Dunkelheit aufhalten wollt.«
    »Das Armenviertel?«
    »Ja, und die Hafenanlagen und die Fischstadt. Selbst am Tag geht es da manchmal ganz schön wild zu.«
    »Ich glaube, ich habe bewiesen, dass ich sehr gut in der Lage bin, auf mich aufzupassen, James.«
    »Das stimmt. Trotzdem halte ich es für das Beste, wenn man die Möglichkeit, Ärger zu bekommen, so klein wie möglich hält. Irgendwie kommt der Ärger sowieso immer zu mir.«
    Sie lachte. »Dann machen wir also morgen weiter. Aber was ist mit William? Ihr habt gesagt, er würde heute Abend wahrscheinlich keinen Dienst haben.«
    James deutete auf eine Seitenstraße. »Lasst uns dort hineingehen. William ist ziemlich sicher im ›Regenbogen-Papagei‹.«
    »Ist das eine Soldatenschänke?«
    James zuckte die Schultern. »Nicht im eigentlichen Sinne, obwohl viele von Lucas’ Stammgästen alte Freunde von ihm sind, die mit ihm zusammen im Spaltkrieg gedient haben. Nein, es ist einfach der Ort, den William gerne aufsucht.«
    Jazhara warf James von der Seite einen Blick zu. »Hat es etwas mit einem Mädchen zu tun?«

    James spürte, wie er rot

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