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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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war’s. Der Pirat aus der Gegend um die Witwenspitze. Selbstgefällig war er, hat behauptet, dass er nicht hängen wird. Dass der Prinz persönlich seine Freilassung unterzeichnen wird, wenn er erst mal von dem Geheimnis hört, das Knute kennt.«
    »Was für ein Geheimnis?«, fragte James.
    »Verdammt will ich sein, wenn ich’s weiß, Jimmy Knute wollte es nicht sagen. Ich glaube, es ging um einen Schatz.
    Knute hat ihn wahrscheinlich versteckt … darum ging’s ja bei dem Ganzen.«
    »Sag uns, was heute Nacht hier geschehen ist«, forderte Jazhara.
    Scovy warf Jimmy einen fragenden Blick zu. »Komme ich dann raus?«
    James nickte. »Wenn mir das, was ich höre, gefällt …«
    »Also, zuerst war da dieses Geräusch oben, als ob der Donner der Götter das Gebäude geschüttelt hätte. Zweimal hat alles gewackelt. Ich habe mich hingesetzt, aber verflucht, ich hätte mir beinahe den Kopf an der Decke gestoßen, so hoch bin ich geschleudert worden. Hab mich so erschreckt, dass ich schlagartig nüchtern geworden bin.
    Dann kommt dieser Mann die Treppe runter. Ein riesiger Bursche, mit einem Bart und einer Narbe an dem einen Auge. Es hat richtig gefunkelt vor Mordlust. Knute hat ihn
    ›Bär‹ genannt.«
    »Und was ist dann geschehen?«, fragte William.
    »Nun, Knute hat sich vor Angst beinahe in die Hosen gemacht und bei allen Göttern geschworen, dass er Bär nicht betrogen hat. Es hat auch so ausgesehen, als wenn der große Mann ihm glaubt, aber dann hat er zugepackt und die Zellentür rausgerissen – einfach so. Und dann ist er in aller Seelenruhe in die Zelle gegangen, hat einen langen Dolch gezogen und die drei anderen Kerle getötet, die noch da waren. Und dann sagte er zu Knute, dass er ihm folgen soll, und Knute hat einen Schritt nach vorn gemacht, und dann hat Bär ihn an der Gurgel gepackt und hochgehoben.
    Knute hat wild um sich getreten und wie ein Schwein gequiekt, das zum Schlachter geführt wird, und Bär wollte die ganze Zeit von Knute wissen, wo ›es‹ ist. ›Wo hast du es versteckt?‹, fragte er andauernd. ›Was hast du damit gemacht?‹«
    »Und dann?«, fragte Jazhara.
    »Knute hat immer wieder geschrien, dass er nichts getan hat… Bär hat zu Knute gesagt, dass er ein Lügner ist, und dann hat er angefangen, an ihm rumzuschnippeln, ihm Stück für Stück hier und da was abzuschneiden. Er hat noch nicht mal darauf gewartet, ob er wirklich eine Antwort bekommt. Er hat erst innegehalten, als er gehört hat, dass oben gekämpft wird. Da hat er geschrien wie ein Tier und das, was von Knute noch übrig war, in Stücke gerissen.« Der Mann senkte die Stimme, als er fortfuhr.
    »Ich glaube, ich bin nur noch am Leben, weil er keine Zeit mehr hatte. Er war verrückt, Jimmy. Irgendetwas an ihm …
    ist nicht richtig. Ich habe schon viele starke Männer gesehen, aber noch nie einen wie ihn. Ich habe auch schon verrückte Männer gesehen, aber dieser Mann ist der verrückteste von allen.« Seine Lippen zitterten, als er seine Geschichte beendete. »Kann ich jetzt raus?«
    James nickte dem Wachmann zu und sagte: »Lasst ihn frei.«
    Der Wächter brachte einen Schlüssel zum Vorschein und öffnete die Tür. »Danke, Jimmy Das werde ich dir nie vergessen.«
    »Pass auf, dass du das wirklich nicht tust, Scovy.«
    Während der Gefangene die Treppe hinaufrannte, drehte James sich zu seinen Begleitern um. »Und? Habt ihr irgendwelche Vermutungen?«
    »Dieser Knute hat also Bär betrogen?«, fragte Jazhara.
    James nickte. William meldete sich zu Wort. »Was auch immer dieses ›es‹ ist – dieser Bär muss es dringend haben wollen, wenn er so viel riskiert und so viel Unheil anrichtet, um es zu bekommen.«
    James stieß langsam den Atem aus. »Das denke ich auch.« Er wandte sich den nach oben führenden Stufen zu und fuhr währenddessen fort: »Lasst uns nachsehen, ob Guruth in dem Durcheinander irgendwelche verwertbaren Hinweise gefunden hat. Eines weiß ich allerdings ganz genau.«
    »Und das wäre?«, fragten Jazhara und William praktisch gleichzeitig.
    »Arutha wird nicht besonders glücklich sein.«

    Vier

    Geheimnisse

    Ein Soldat kam die Treppe herunter.
    »Wir haben einen Überlebenden gefunden, Hauptmann.
    Es ist Dennison«, sagte er.
    James warf Guruth einen Blick zu. Der Hauptmann gab ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass er die Sache untersuchen könne, und James gab Jazhara und William ein Zeichen, ihn ins Obergeschoss zu begleiten.
    In den Räumen oben herrschte das gleiche Chaos wie im

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