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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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schockiert, dass er mit ihm gebrochen hat.« Er schüttelte den Kopf. »Wollt ihr sehen, worauf es diese Schurken abgesehen haben?«

    James nickte. »Ich muss gestehen, dass ich allerdings ein bisschen neugierig bin.«
    Lucas stand auf und führte sie zu einer massiven Holztür. Er warf den Querbalken beiseite und zog die Tür auf. Jazhara trat mit ihrer Lampe einen Schritt vor, und selbst James konnte nicht anders, als anerkennend einen leisen Pfiff auszustoßen.
    Der kleine Raum war knietief mit Schätzen gefüllt.
    Säcke voller Goldmünzen waren auf mehrere kleine Kisten gestapelt. Dazwischen lagen Statuen aus massivem Gold und haufenweise Juwelen. Lucas trat in den Raum und öffnete eine der Kisten. In ihr befanden sich noch mehr Gold und eine kleine Statuette. Jazhara griff hinein und hob die Statuette hoch. »Die ist ishapianisch«, sagte sie leise. »Das ist das Symbol von Ishap, eine heilige Ikone ihrer Kirche.«
    James’ Augen weiteten sich. »Sie haben ein ishapianische Schiff überfallen! Nach allem, was ich weiß, kann man sich kaum ein gefährlicheres Ziel für einen Piratenüberfall aussuchen.«
    »Die meisten Menschen würden ein solches Unternehmen als tollkühn bezeichnen«, sagte Lucas. »Bär wollte etwas haben, das sich auf diesem Schiff befand, etwas ganz Bestimmtes. Knute war sich allerdings ganz sicher, dass es nicht bei dieser Beute hier war.«
    »Wie konnte er das wissen?«, fragte Jazhara.

    »Knute hat mir erzählt, dass Bär einen Wutanfall bekommen hat, als das Schiff zu sinken begann – obwohl sie all das hier schon erbeutet hatten.« Er wedelte mit der Hand. »Es war einer der Gründe, warum Knute Bär zurückgelassen hat und vorhatte, ihn ertrinken zu lassen.
    Er fürchtete, Bär würde ihn dafür verantwortlich machen, dass das Schiff so schnell gesunken ist.«
    »Eine nur zu berechtigte Furcht, wenn man bedenkt, was Bär ihm angetan hat«, stellte Jazhara fest.
    William blickte verwirrt drein. »Aber bringt uns das weiter? Wir wissen immer noch nicht genau, wen wir eigentlich jagen –und was genau er sucht.«
    Lucas öffnete eine weitere Kiste, eine, die sich von allen anderen unterschied. Sie war aus dunklem Holz und wirkte viel älter als alles andere hier, und sie erweckte den Anschein, als wäre sie nie sauber gemacht worden. Sie war fleckig, und die Scharniere waren verrostet. Lucas zog ein zusammengerolltes Stück Pergament aus der Kiste und reichte es James. Dann gab er Jazhara ein in Leder gebundenes Buch, das einigermaßen mitgenommen aussah. »Es ist alles da. In diesen Papieren sind sämtliche Schiffe verzeichnet, die Knutes Mannschaft in all den Jahren versenkt hat, auch der letzte Überfall, den er zusammen mit Bär verübt hat.«
    James warf einen Blick auf die Karte. »Das hier wird uns darüber Auskunft geben, wo das ishapianische Schiff überfallen wurde.«

    »Knute ist immer gründlich gewesen, das muss man dem kleinen Gauner lassen«, sagte Lucas.
    »Aber es gibt uns immer noch keinen Hinweis auf das, was Bär eigentlich sucht«, stellte Jazhara fest.
    »Vielleicht können wir ihn ja in eine Falle locken, wenn wir das Gerücht verbreiten, wir wüssten, was er haben will«, meinte William.
    »Vielleicht«, sagte James nachdenklich, »aber wir sollten der Reihe nach vorgehen. Zunächst einmal muss ich zum Palast zurückkehren und dem Prinzen Bericht erstatten.« Er wandte sich an Lucas. »Du bleibst mit William hier. Ich werde Jonathan Means und ein paar Wachtmeister zu euch herunterschicken; die werden sich um all das Gold kümmern.«
    »Was wirst du damit tun?«, fragte Lucas.
    James lächelte. »Es den Ishapianern zurückgeben. Wir wissen zwar nicht, wonach Bär sucht, aber ich verwette mein ganzes Jahressalär darauf, dass sie es ganz bestimmt wissen.«
    Lucas’ Schultern sanken ein wenig herab, aber er nickte stumm.
    Jazhara folgte James, als er den Raum verließ, und sie kehrten in die Abwasserkanäle zurück. Während sie einen Gang entlangeilten und sich auf den nächsten Ausgang zubewegten, hörten sie, wie sich hinter ihnen die Geheimtür zu dem alten Schmugglerversteck schloss.

    Sechs

    Intrigen

    Arutha wartete darauf, dass der Page ging.
    Als der junge Mann das private Arbeitszimmer des Prinzen verlassen hatte, warf der Herrscher des Westlichen Teils des Königreichs der Inseln James einen auffordernden Blick zu. »Nun, das klingt nach weit mehr Durcheinander, als wir erwartet hatten, nicht?«
    James nickte. »Ja. Es steckt wesentlich mehr

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