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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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Hoheit. Wir haben Schiffe ausgeschickt, um nach ihr zu suchen, den ganzen Weg bis hin zu den Freien Städten. Vielleicht ist sie manövrier-unfähig, oder sie …« Er warf James einen Blick zu. »Ein Piratenüberfall? Ist denn so etwas möglich?«
    »Anscheinend«, erwiderte James. »Es hat ganz den Anschein, als ob ein Wahnsinniger namens Bär mit Hilfe dunkler Magie Euer Schiff gekapert hätte. Wachen werden den Rest der Beute zum Palast bringen, wo Ihr ihn abholen könnt, Vater.«
    Ein Hoffnungsschimmer leuchtete in den Augen des Hohepriesters. »Sagt mir … befindet sich bei der Beute auch eine große Kiste …«
    »Nach Aussage des Ersten Maats ist das, was Bär haben wollte – was immer es auch war –, anscheinend zusammen mit dem Schiff gesunken«, unterbrach ihn James. »Das war auch der Grund für beträchtliche Reibereien zwischen den beiden. Bär hat den Mann mit bloßen Händen in Stücke gerissen, um von ihm die Position des gesunkenen Schiffes zu erfahren.«
    Der Kriegermönch machte weiterhin ein ungerührtes Gesicht, doch der Hohepriester und die beiden anderen Priester schienen kurz davor zu sein, in Ohnmacht zu fallen.
    »Dann ist alles verloren«, flüsterte der Hohepriester.
    Arutha beugte sich vor. »War an Bord dieses Schiffes etwa die Träne der Götter?«
    »Ja«, antwortete der Hohepriester. »Und außerdem alle anderen Schätze, die in den vergangenen zehn Jahren von allen Tempeln von der Fernen Küste bis hin zu den Freien Städten angehäuft worden sind. Doch all das Gold und die Edelsteine« – er schwang die Statuette – »sind ohne die Träne wertlos.«
    James fing einen Blick Aruthas auf. »Als ich diesen Thron bestiegen habe«, sagte der Prinz langsam, »hat man mir etwas über die Bedeutung der Träne erzählt. Doch ihr eigentliches Geheimnis habt Ihr der Krone niemals mitgeteilt. Warum ist dieses Artefakt so besonders wertvoll?«
    »Was ich Euch jetzt sagen werde, Eure Hoheit, wissen nur Euer Bruder, der König in Rillanon, und einige wenige Mitglieder unseres Ordens«, sagte der Hohepriester. »Ihr müsst schwören, dass Ihr über das, was ich Euch jetzt sagen werde, mit keinem anderen Menschen sprechen werdet.«
    Arutha warf Gardan einen Blick zu; der Herzog nickte.
    Dann schaute er zu James und Jazhara, die ebenfalls ihr Einverständnis signalisierten. »Wir schwören es«, sagte der Prinz.
    »Alle zehn Jahre wird an einem geheimen Ort im Norden der Grauen Türme ein Edelstein geschaffen. Über den Ursprung dieses Edelsteins wissen wir nichts; selbst unsere ältesten Schriften geben nicht den geringsten Hinweis darauf, wann oder unter welchen Umständen unser Orden das erste Mal von der Existenz der Träne der Götter erfahren hat.

    Was wir jedoch wissen, ist dies: Alle Macht der Götter kommt durch dieses Artefakt zu den Menschen. Wenn es dieses Artefakt nicht mehr gäbe, würden wir taub für die Worte der Götter werden, und die Götter könnten unsere Gebete nicht mehr vernehmen.«
    Jazhara konnte nicht mehr an sich halten. »Ihr würdet jeglichen Kontakt zu Euren Göttern verlieren«, platzte sie heraus.
    »Wir fürchten, es würde noch mehr geschehen als das«, sagte der Hohepriester. »Wir glauben, dass auch alle Magie aus der Welt verschwinden würde. Denn nur durch die Gnade der Götter wird den Menschen erlaubt, die magischen Künste auszuüben, und ohne göttliche Vermittlung würden wir bald wie alle anderen Menschen sein. Schon bald wird die existierende Träne in unserem Muttertempel in Rillanon verblassen, ihr leuchtend blaues Licht erlöschen. Wenn das geschieht, bevor die neue Träne an Ort und Stelle ist, werden wir unsere Verbindung zu den himmlischen Sphären verlieren.«
    »Aber es wird doch in zehn Jahren eine neue Träne geben, nicht?«, fragte James.
    »Das schon – aber könnt Ihr Euch zehn Jahre der Dunkelheit vorstellen? Zehn Jahre, in denen die Menschen nicht mit den Göttern zu Rate gehen können? Zehn Jahre, in denen die Kunst des Heilens nicht ausgeübt werden kann? Zehn Jahre, in denen keine Gebete erhört werden?
    Zehn Jahre ohne jede Hoffnung?«

    James nickte. »Das hört sich wirklich ziemlich schlimm an, Vater. Was können wir tun?«
    »Wir wissen, wo das Schiff gesunken ist«, sagte Arutha.
    Erneut erschien ein Hoffnungsfunke in den Augen des Hohepriesters. »Wisst Ihr das wirklich?«
    »Wir können das Gebiet ziemlich gut eingrenzen«, sagte James. »Wir haben eine Karte, und wenn das Schiff lotrecht gesunken ist, sollten wir in der

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