Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
Vom Netzwerk:
könnte. Er hat an einem Spruch gearbeitet, der es einem einzigen Gildenmitglied ermöglichen würde, ganz allein große Schiffe zu heben. Er hat gedacht, es würde der Gilde mit seinem neuen Spruch besser gehen, aber der Gildenmeister wollte die traditionellen Methoden bewahren, und sie haben deswegen gestritten. Der Meister hat immer gesagt, dass er mit Kendaric diskutiert hat, um ihn zu bilden, um seinen Verstand zu schärfen und ihn stark genug zu machen, dass er die Gilde übernehmen könnte, wenn er selbst einmal nicht mehr wäre. Und das macht die ganze Sache auch so merkwürdig.«
    »Was macht die ganze Sache so merkwürdig?«, fragte Jazhara.
    »Nun, dass Kendaric den alten Meister getötet haben soll. Denn trotz ihrer ständigen Streitereien hätte ich geschworen, dass er ihn wirklich gern gehabt hat.«
    Jazhara dachte laut nach. »Alle scheinen davon überzeugt zu sein, dass Kendaric der Mörder ist. Aber sind das nicht eigentlich nur Vermutungen?«
    Die alte Frau seufzte. »Vielleicht. Doch ich habe gehört, wie Kendaric und der Gildenmeister sich gestritten haben –
    in der Nacht, in der der Meister ermordet wurde. Sie haben sich immer mal wieder gestritten, aber dieser Streit war lauter als alle anderen zuvor. Und am nächsten Morgen, als ich dem alten Meister das Frühstück bringen wollte, war er tot. Wie ich schon gesagt habe, zwei Lehrlinge mussten die Tür aufbrechen. Kendaric muss ihn geschlagen haben, und als das Herz des Meisters versagt hat, muss er durch das Fenster geflohen sein. Das habe ich auch den Wachen erzählt, nachdem ich sie gerufen hatte.«
    James zögerte einen Moment und sagte dann: »Wenn es dich nicht stört, werden wir uns ein bisschen umsehen.«
    Sie stellten schnell fest, dass alles, was von Wichtigkeit hätte sein können, von den Wachen bereits mitgenommen worden war. »Was ist in den anderen beiden Räumen?«, fragte Jazhara.
    »Das sind die Zimmer der Gesellen«, erklärte Abigail.
    »Und wo ist das Zimmer von Kendaric?«, fragte James.
    »Es ist gleich nebenan«, antwortete die alte Frau.
    James kehrte auf den Korridor zurück und öffnete die nächste Tür. Augenblicklich ließ er sich zu Boden fallen; er schaffte es gerade noch, dem sengenden Hitzestoß zu entgehen, der durch die Tür schoss.
    Jazhara tat es ihm gleich, wobei James nicht sagen konnte, ob es ihr gelungen war, den Flammen zu entgehen. Er hatte auch nicht die Zeit, sich darum zu kümmern, denn der Magier, der den Feuerball nach ihm geworfen hatte, trat jetzt zur Seite, um einen schwarz gekleideten Krieger vorbeizulassen, der sofort auf ihn losstürmte.
    Der Izmali hob sein Schwert und ließ es auf James’ Kopf zuschnellen.

    Sieben

    Verschwörung

    James rollte sich nach rechts.
    Das Schwert des Izmali krachte mit voller Wucht genau an der Stelle auf den Boden, wo sich wenige Augenblicke zuvor noch James’ Kopf befunden hatte; unglaublich schnell hatte der Assassine es wieder erhoben, um erneut zuzuschlagen.
    James hatte keine Zeit, seinen eigenen Degen zu ziehen, daher trat er mit aller Kraft aus. Seine Anstrengung wurde von dem Geräusch einer brechenden Kniescheibe und dem gedämpften Schmerzensschrei des schwarz gekleideten Mörders belohnt. Der Izmali taumelte, fiel aber nicht hin.
    James rollte sich erneut zur Seite, als der Krieger schwankte, und kam in einer einzigen geschmeidigen Bewegung auf die Beine, wobei er gleichzeitig seinen Degen zog.
    Jazhara ließ einen Zauberspruch los, aber der Funken sprühende Ball aus roter Energie schoss seitlich davon und krachte unweit des gegnerischen Magiers auf den Fuß-
    boden. Der Magier war zwar nicht getroffen worden, doch er wirkte alarmiert, als er feststellen musste, dass er einem Gegner gegenüberstand, der ebenfalls über magische Fähigkeiten verfügte. Er drehte sich um und sprang durch das offene Fenster hinaus auf die Straße.
    Als James auf den Assassinen zutrat, wandte sich auch Jazhara dem Mann zu. Sie hob ihren Stab über Schulterhöhe, zielte dabei mit dem dicken Ende auf den Mann, bereit, sofort anzugreifen, falls James zurückwich.
    James schwang seinen Degen – eine Bewegung, mit der er erreichen wollte, dass sein Gegner zurückwich und dabei das verletzte Bein belastete. Der Mann war ein erfahrener Schwertkämpfer, und er verlagerte sein Gewicht auf eine Weise, dass er eher riskierte, getroffen zu werden, als sein verletztes Knie anzustrengen. Er setzte sofort zu einem Konter an und führte einen schnellen Schlag nach innen, der

Weitere Kostenlose Bücher