Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
Vom Netzwerk:
Assassinen meinte einer der Männer: »Sieht ganz so aus, als würdet Ihr gar nicht so viel Hilfe brauchen, Junker.«
    James kniete sich hin und untersuchte den toten Assassinen. »Na, was haben wir denn da?«, sagte er und zog ein kleines Stück Pergament aus der Tunika des Toten.
    »Normalerweise haben diese Burschen überhaupt nichts bei sich.« Er warf einen Blick auf das Blatt und reichte es an Jazhara weiter. »Könnt Ihr das lesen?«
    Sie studierte den Zettel sorgfältig. »Ja. Die Schrift ähnelt der Wüstenschrift, die auch in der Mitteilung an Yusuf benutzt worden ist. Holt die Schriftrolle zurück, beseitigt den Zeugen in der Gasse, und kehrt dann zum Hund zurück. Es gibt weder eine Unterschrift noch ein Siegel.«
    »Den Zeugen in der Gasse?«, fragte der ältere der beiden Wachmänner. »Das muss der alte Thom sein – ein alter Seemann, der kein Zuhause mehr hat.«
    »Er besitzt ein paar Kisten in dem Gasschen hinter diesem Gebäude, da haust er gewöhnlich«, fügte der zweite Wachmann hinzu.
    »Jazhara, lasst uns nachsehen, wonach diese Burschen gesucht haben«, sagte James. Dann wandte er sich an die Wachen. »Einer von euch sollte sich bereithalten.« Er gab Jazhara ein Zeichen, ihm in das Zimmer zu folgen.
    Sie schauten sich um, konnten aber nichts Ungewöhnliches entdecken. James zuckte die Schultern.
    »Ich war ein bisschen zu beschäftigt, um mir zu merken, wo diese Meuchelmörder gestanden haben, als wir die Tür geöffnet haben.«
    »Sie haben vor diesem Schreibtisch hier gestanden«, sagte Jazhara.
    James untersuchte den Schreibtisch, der auf den ersten Blick völlig normal aussah.

    »Was glaubt Ihr, was bedeutet dieses ›kehrt dann zum Hund zurück‹?«, fragte Jazhara.
    James untersuchte noch immer den Schreibtisch. »Das ist wahrscheinlich irgendeine Code-Bezeichnung für eine Person oder einen Ort.« Sein Blick blieb an etwas hängen, und er zog eine Schublade auf. Mit geübtem Blick schätzte er die Tiefe der Schublade ab und sagte schließlich:
    »Hinter dieser Schublade ist ein Geheimfach – so wahr man mich früher Jimmy die Hand genannt hat.« Er kniete sich hin und griff in die Öffnung. Man konnte das Klicken eines kleinen Riegels hören, und ein zierliches Türchen sprang auf und enthüllte einen kleinen Beutel aus rotem Samt. James holte ihn aus dem Fach.
    Nachdenklich wog er den Beutel in der Hand. »Er ist schwer. Es fühlt sich an wie ein Stein.« Geschickt löste er die Seidenkordel, mit der der Beutel verschlossen war, drehte ihn um und ließ das, was sich darin befand, in seine andere Hand gleiten.
    Auf seiner Handfläche lag ein in grünen und weißen Farbtönen schimmernder Stein, der so bearbeitet worden war, dass er wie eine Muschel aussah.
    »Das ist eine Eortis-Muschel!«, rief Jazhara.
    »Und was ist das?«, fragte James. »Ich habe ein paar Anhänger dieses Gottes kennen gelernt, als ich vor einiger Zeit Süden besucht habe, aber ich weiß so gut wie nichts über ihren Glauben.«

    »Ich habe solch ein Artefakt in Stardock gesehen.«
    Jazhara hielt ihre Hand über das Objekt, schloss die Augen und murmelte eine kurze Beschwörung. Dann öffnete sie weit die Augen. »Sie ist echt! Es ist ein altes und seltenes Stück, das bei der Ausübung von Wasser-Magie hilft. Man muss jemanden wie die Meister von Stardock oder den Hohepriester des Tempels von Eortis, dem Meeresgott, kennen, um von solch einem Gegenstand überhaupt zu hören. Aber einen zu besitzen … das muss ein Teil des Geheimnisses der Wrackberger-Gilde sein.«
    »Aber warum war diese Muschel dann nicht im Besitz des Gildenmeisters?«, dachte James laut nach. »Ist dies ein weiterer Beweis dafür, dass Kendaric am Tod des Gildenmeisters beteiligt war, oder hat der Meister sie seinem Lieblingsschüler in Verwahrung gegeben?«
    »Und warum haben die Nachtgreifer danach gesucht?«, ergänzte Jazhara.
    »Könnte man diesen Gegenstand benutzen, um ein Schiff zu heben?«, fragte James.
    »Nein, aber man könnte ihn dazu benutzen, bei einem solchen Unternehmen für günstiges Wetter zu sorgen, wenn man den richtigen Spruch kennt.«
    »Glaubt Ihr, dass sie dieses Objekt gesucht haben?«
    Jazhara überlegte einen Augenblick, ehe sie antwortete:
    »Da es nicht dazu benutzt werden kann, ein Schiff zu heben, wahrscheinlich nicht.«

    »Dann sollten wir weitersuchen.« James untersuchte die andere Seite des Schreibtischs und fand eine weitere falsche Schublade; diesmal war es eine, die man nur entdeckte, wenn man von

Weitere Kostenlose Bücher