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Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition)

Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition)

Titel: Felicity Gallant und das steinerne Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Welsh
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wollte, doch er ließ es sein. Er nickte, fasste das Seil und kletterte flink hinauf.
    Kaum war er weg, wandte sich Henry an seine Freundin. »Tut mir leid, dass ich mich so dämlich benommen habe. Ich hab meine schlechte Laune an dir ausgelassen.«
    Felicity lächelte. »Schwamm drüber, ist mir auch schon passiert.« Sie unterdrückte einen Anflug von Peinlichkeit bei dem Gedanken an ihren Streit:
Henry hatte ihre Gedanken gelesen.
Na ja, aber schließlich konnte er nichts dafür.
    »Weißt du, Jeb ist kein so übler Bursche, wie du denkst«, fuhr sie fort. »Er ist immer da, wenn man ihn braucht … So wie jetzt gerade, zum Beispiel. Ich wäre wirklich froh, wenn du dich ein bisschen bemühen würdest, deine Vorbehalte gegen ihn zu unterdrücken. Tu es für mich.«
    Henry fand im Stillen, es sei eigentlich nur wieder mal unverschämtes Glück gewesen, dass Jeb als Erster zum Brunnen gekommen war, aber Felicity zuliebe wollte er sich doch mit ihm vertragen. Er nickte. »Klar. Wir werden schon miteinander auskommen.«
    Felicity umarmte ihn dankbar. »Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde«, sagte sie.
    Henry grinste. »Du wärst verloren, glaub mir.«
     
    Es dauerte nicht lang, dann war Felicity ans Tageslicht geklettert und fiel Martha um den Hals.
    »Wir haben ihn«, rief Martha. »Wir haben den Blutstein. Jetzt wird alles gut.«
    Auch Henry stieg aus dem Brunnen. Jeb streckte ihm die Hand hin, Henry nahm sie. »Danke, dass du Felicity gerettet hast«, sagte er ernst.
    Jeb winkte ab. »Du hättest dasselbe getan.«
    Felicitys Großvater und Jasper kamen angerannt. Rafe trug noch seine Hausjacke, und seine Haare waren auf der einen Seite flach gedrückt – offenbar hatte er ein Nickerchen gehalten. »Jasper hat mir alles erzählt«, sagte er aufgeregt. »Ihr habt den Blutstein gefunden? Was wollte dieser verrückte Lehrer? Ah, dieser verdammte Brunnen!« Erleichtert schloss er Felicity in die Arme.
    Sie lehnte ihren Kopf an seine Brust. Erst jetzt wurde ihr langsam so richtig bewusst, wie knapp sie mit dem Leben davongekommen war.
    »Mir ist nichts passiert«, sagte sie, um ihn und sich selbst zu beruhigen.
    »Deine Eltern werden zu Tode erschrecken, wenn sie das hören«, bemerkte Rafe.
    Felicity wurde blass. Ihre Mutter regte sich wegen jeder Kleinigkeit immer furchtbar auf. Sie fühlte sich plötzlich vollkommen erschöpft.
    »Vielleicht könnte Felicity ja heute bei Ihnen übernachten?«, schlug Martha vor. »Es ist wahrscheinlich auch sicherer.«
    Rafe tätschelte Marthas Arm. »Gute Idee. Wir sollten Anne und Tom alle unnötige Aufregung ersparen.«
    »Ja, das wäre besser«, sagte Felicity. Sie blickte im Garten umher. Ihr war, als hätte sie ihn eine Ewigkeit lang nicht mehr gesehen. Ob sie bei ihrem Großvater wirklich sicher war, bezweifelte sie – im Moment konnte sie sich nur schwer vorstellen, dass sie sich jemals wieder sicher fühlen würde, an welchem Ort auch immer. Aber zumindest war sie, wenn sie hierblieb, nicht gezwungen, ihren Eltern haarklein zu erklären, was passiert war.
    »Wer hätte das gedacht!« Rafe schüttelte den Kopf. »All die Jahre lag der Blutstein im Brunnen.«
    »Können wir ihn mal sehen?«, fragte Martha.
    Jeb zog die Stofftasche hervor und ließ den Stein auf den Rasen fallen. Alle kauerten im Kreis um ihn herum und betrachteten ihn. Er war etwas größer als eine Männerfaust und sah wirklich wie ein menschliches Herz aus.
    Niemand sagte etwas, nicht einmal Henry.
    »Wie können wir ihn sicher aufbewahren?«, fragte Felicity schließlich.
    »Ich schließe ihn in meinem Arbeitszimmer ein«, sagte Rafe.
    Felicity sah ihn ängstlich an. »Und wenn Povl Usage wiederkommt?«
    »Ich werde das Haus bewachen lassen.«
    »Sobald die
Sturmwolke
zurückkehrt«, sagte Jasper, »können Abednego und ich ihn an irgendeinen fernen Ort schaffen, wo niemand ihn finden wird.«
    »Wo sollte das sein?«, fragte Felicity. Jetzt, da die
Herrin
nicht mehr da war, um die Erdhexe in Schach zu halten, war der Stein eine tickende Zeitbombe. Jasper schwieg, offenbar wollte er niemandem verraten, was er vorhatte.
    »Jasper ist klüger als wir alle zusammen«, sagte Henry. »Wahrscheinlich hat er längst einen Plan. Im Fall der Sturmmaschine wusste er auch eine Lösung und das Ding war fast genauso gefährlich wie der Blutstein.«
    Natürlich war das trotzdem etwas anderes. Bei der Sturmmaschine handelte es sich schließlich nicht um das Herz von irgendjemandem. Felicity tat die

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