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Felidae 05 - Salve Roma-neu-ok-21.02.12

Felidae 05 - Salve Roma-neu-ok-21.02.12

Titel: Felidae 05 - Salve Roma-neu-ok-21.02.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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dumpfes
Hämmern, das von fern und doch seltsam nah, in kurzen Intervallen, ja geradezu
dem Ton einer eingemummten Pauke ähnelnd, ereilte unsere Lauscher. Wir waren
natürlich nicht in der Stimmung, stehenzubleiben und der Quelle dieses
merkwürdigen Geräusches nachzugehen.
    Bumm! … Bumm! … Bumm! … machte es von irgendwoher
immer wieder, während wir, den Kapuzenmann an unseren Hacken, über die
grobgehauenen Steinplatten liefen. Mein gegenwärtiger Zustand mußte inzwischen
jede Panikskala sprengen.
    Dennoch versuchte ich mit dem verbliebenen Teil
meiner Ratio den Ursprung des Geräuschs herauszufinden. Ich spürte eine kaum
wahrnehmbare Vibration unter meinen Pfoten und glaubte, daß das stetige Hämmern
von unten nach oben aufstieg. Giovanni erging es vermutlich genauso. Als gäbe
es unter uns eine weitere Katakombe, aus der die Paukenschläge nach oben
drängten. Ich wäre der Spur gern noch weiter gefolgt, hätte mich nicht gerade
ein absonderlich verkleideter Mann mit einem Säbel verfolgt – und wäre mir zu
allem Überfluß nicht etwas noch Unglaublicheres dazwischen gekommen …
    Numero tre. Wir waren fast am Ende des Ganges
angelangt, als plötzlich zwei Männer um die Ecke bogen.
    Nichts Ungewöhnliches, hätte man meinen können,
denn irgendwo mußten die Flattermänner aus dem Tempel in ihrer Konfusion ja
Zuflucht gesucht haben. Doch weit gefehlt! Keine Fracks, keine Pelerinen, keine
Zylinderhüte und keine goldköpfigen Spazierstöcke. Als Giovanni und ich in
Anbetracht der veränderten Verkehrslage eine Vollbremsung hinlegten, standen
plötzlich ganz normal gekleidete menschliche Wesen vor uns. Na ja, sie waren
vielleicht nicht gerade von der Sorte, wie man sie im Supermarkt oder im
Garten beim Grillen antrifft. Sie trugen tadellos gebügelte dunkle Einreiher, unauffällige
Krawatten und trotz der hiesigen schwummerigen Lichtverhältnisse Sonnenbrillen
mit pechschwarzen Gläsern. Ihre Schädel schmückten Bürstenhaarschnitte, und
ihre kantigen Gesichter wirkten so, als wäre für deren Formgebung eine
Eisengießerei verantwortlich. Kurz, es handelte sich um zwei gut
durchtrainierte Kerle, die sich aber augenscheinlich nicht allein auf ihre
Muskeln verließen. Ein jeder von ihnen hielt in der Hand eine silbrige Pistole
mit klobigem Schalldämpferaufsatz.
    Wir waren drauf und dran, die Hände hochzuheben,
und erstarrten auf der Stelle. Ich riskierte einen vorsichtigen Blick zurück.
Auch der Kapuzenmann, der sich zirka fünfzehn Meter von uns entfernt befand,
hatte derweil die Bremse gezogen. Er stand regungslos wie eine Schaufensterpuppe,
der man ein Karnevalskostüm übergeworfen hat, mitten im Gang und blinzelte. Ich
hätte gern gewußt, was in seinem Kopf jetzt vorging. Die denkwürdige Begegnung
wurde von anhaltendem Hämmern begleitet, und die intensiver gewordene Vibration
unter meinen Pfoten sagte mir, daß der Hammer genau hier unterhalb des
Steinbodens angesetzt wurde. Es war wie der Soundtrack zu der dramatischen
Situation, in der wir uns befanden. Sogar die Schalldämpfer-Zwillinge gönnten
ihren eisernen Zügen den Anflug einer Irritation und neigten ihre Köpfe
geringfügig zu Boden. Um dann jedoch schnell wieder aufzublicken und zur Sache
zu kommen.
    »Don’t move from the place or you are
dead before you can fart!« brüllte einer der beiden und hob die Pistole in
senkrechte Position.
    Nun, das klang definitiv nicht Italienisch. Es
klang nach Touristen, die ihren Urlaub bei der Reiseagentur Smith & Wesson
gebucht hatten, Touristen mit dem Wunsch nach ganz eigenwilligen
Freizeitaktivitäten. Eigentlich klang es nach waschechten Killern.
    Als uns klar wurde, daß die Boys die weite Reise
aus den USA in den Untergrund Roms nicht deshalb gemacht hatten, um uns beiden
das Hirn rauszublasen, um beim standesgemäßen Jargon zu bleiben, konnten wir
uns eines Schauers der Erleichterung nicht erwehren. Wir spielten überhaupt
keine Rolle. Sie hatten es wohl auf den Kapuzenmann abgesehen. Seinem Wunder
galt das Interesse vieler dunkler Mächte, und unsere beiden Freunde waren
gekommen, damit es den Besitzer wechselte.
    Giovanni indes sah die ganze Angelegenheit von der
praktischen Seite.
    »Es ist immer wieder ein Genuß, mit dir ein
Schwätzchen zu halten, il mio amico «, sagte er mit einem derart
nonchalanten Ausdruck, daß ich befürchtete, er würde im nächsten Moment wie
Parfüm aus dem Flakon entweichen und über unseren Köpfen verdunsten. »Aber ich
fürchte, hier wird irgend

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