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Felidae 2 - Francis: Ein Felidae-Roman

Felidae 2 - Francis: Ein Felidae-Roman

Titel: Felidae 2 - Francis: Ein Felidae-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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dem hier stattfindenden Öko-Desaster nicht den blassesten Schimmer hat. Auch ich habe mich mit dem traurigen Schicksal der Wilden eingehend beschäftigt, wenn auch auf theoretischem Wege. Und gerade weil wir hier eine Theorie nach Schwachstellen abklopfen, konnte ich es mir nicht verkneifen, dich auf diesen dunklen Punkt hinzuweisen. Sei also fair.«
    »O-O-Okay, ich nehme dich beim Wort und will dir he-he-helfen.«
    Er trug die Wilden ebenfalls in das Papier ein, zeichnete jedoch zu meinem Erstaunen einen Kreis um alle registrierten Gruppen.
    »Obwohl oder weil du ein au-au-ausgezeichneter Theoretiker bist, hast du natürlich nicht an die einfachste Möglichkeit gedacht. Vielleicht werden die Mo-Mo-Morde nämlich nicht von einer einzelnen Gruppe begangen, sondern von allen! «
    Ich runzelte die Stirn. Was sollte das wieder bedeuten? »Ich begreife nicht recht.«
    »E-E-Entschuldige, ich habe mich bewußt unverständlich ausgedrückt. Was ich meine, ist folgendes: Wenn du schon den Sch-Sch-Schwarzen Ritter ungern als Mörder fa-fa-favorisieren möchtest, weshalb sollte der Verdacht dann ausgerechnet auf denjenigen lasten, denen du bis jetzt begegnet bist? Es gibt im Wald Tiere in Hü-Hü-Hülle und Fülle, die für solcherlei Gemetzel in Betracht kommen. Wir besitzen nämlich sehr wohl natürliche F-F-Feinde. Zum Beispiel das Hermelin, das die menschliche Frau lediglich als geschmeidiges Prestigeobjekt kennt. Es soll sich in der Regel an unserem Na-Na-Nachwuchs vergreifen, der ja manchmal von der Mutter im Wurflager allein ge-ge-gelassen werden muß. Man sagt, kein Wurf würde in Waldgebieten überleben, wo das Hermelin häufig v-v-vorkommt. Übrigens frißt es mit Vorliebe unsere Leber und säuft gern unser Blut. Da unsere Brüder und Sch-Sch-Schwestern auf den Bauernhöfen sicherheitstechnisch nicht mehr so auf der Höhe sind, wäre es durchaus denkbar, daß ein He-He-Hermelinkommando mit ihnen leichtes Spiel hätte.
    E-E-Es geht aber noch weiter. Es gilt als nachgewiesen, daß der Steinadler die Unsrigen oft anfällt, besonders dann, wenn durch die Folgen der sogenannten Zivilisation der Be-Be-Bestand an Kaninchen und Nagern merklich zurückgegangen ist. In den Ho-Ho-Horsten der Könige der Lüfte findet man immer häufiger Knochen und Reste der Wilden, doch achtmal mehr Reste von uns Domestizierten. Die Liste der in Frage kommenden Tö-Tö-Töter ließe sich unendlich fortsetzen. Durchgedrehte Jagdhunde f-f-fallen mir da spontan ein oder Füchse, die vereinzelt noch durch diesen Wald irren. Deshalb mache ich dir einen Vorschlag, Francis: Wir legen uns aufs Ohr, bi-bi-bis die Sonne aufgegangen ist, und starten dann gemeinsam eine professionelle Ermittlung. Hierbei können wir uns bei den Wa-Wa-Waldbewohnern, die uns wohlgesonnen sind, erkundigen, was sie über die Angelegenheit d-d-denken oder ob sie gar jemals Zeugen der Verbrechen gewesen waren.«
    »Das hört sich ja sehr vernünftig an, Ambrosius. Doch ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie die Sache funktionieren soll. Ich kann nämlich weder Elchisch noch Auerhahnisch.«
    »Aber ich!«
    »Pardon?«
    »Ja, du hast richtig g-g-gehört. Ich werde für dich den Dolmetscher spielen. Nun schau mich nicht so entgeistert an, F-F-Francis. Glaubst du tatsächlich, daß ein schrulliger Waldkobold wie ich so lange in dieser Einöde versauert, ohne sich mit der Sprache der anderen Ko-Ko-Kobolde auseinanderzusetzen?«
    Er riß das Maul sperrangelweit auf und stieß ein schrilles Gekrächze hervor. Ich konnte nicht genau auseinanderhalten, ob die Demonstrationslaute einem Pavian mit Anuskrämpfen oder Tarzan in seiner postkoitalen Depression zuzuordnen waren, mimte aber dennoch anerkennendes Erstaunen.
    »Vortrefflich, Ambrosius! Hätte ich Hände, würde ich dir nun applaudieren. Darf man wissen, in welcher Sprache du eine Probe deines Könnens geliefert hast?«
    »D-D-Das wirst du noch früh genug erfahren, mein Freund. Laß uns jetzt ausruhen, damit wir für unsere morgige Untersuchung fi-fi-fit sind.«
    »Nicht, bevor du die zwei Dinge aufgeklärt hast, die mir gleich zu Beginn unserer Begegnung Rätsel aufgegeben haben. Erstens das Geheimnis deiner Schreiberei und zweitens, weshalb du dich als ewig Suchender in Sachen ASW vorgestellt hast.«
    »Das eine ist mit dem anderen eng verquickt. Die Sch-Sch-Schreiberei allerdings ist einleuchtender, als es den Anschein haben mag. Ich mußte mir irgendwann die Fertigkeit der Wi-Wi-Wissensaufzeichnung aneignen,

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