Fels der Daemonen
kann ... aber ... nicht!«, japste Justus und schnaufte wie eine alte Dampflok. »Lauft ... ihr schon ... mal ... voraus und macht ... alles ... klar. Wir treffen uns ... beim Auto.« Das letzte Wort presste Justus nur noch pfeifend hervor und ließ sich gleichzeitig gegen einen Baum fallen.
»Just!«
»Mach schon! Ich komm ... gleich nach.«
Bob schaute Peter hinterher und blickte dann wieder flehentlich zu Justus. Aber der scheuchte ihn mit einer Handbewegung nur wortlos weiter.
Der dritte Detektiv atmete tief durch. »Okay.« Dann rannte er Peter hinterher.
Obwohl Justus reichlich schlecht geworden war vor Anstrengung und Hitze, setzte er nach einer kurzen Verschnaufpause seinen Abstieg fort. Ein paar Minuten nach Peter und Bob erreichte er schließlich den Trampelpfad. Von den beiden Männern war noch nichts zu sehen oder zu hören. Der Erste Detektiv ging auf den Einschnitt zwischen den Klippen zu und passierte eben die letzten Bäume und Sträucher, als ihn jemand am Arm packte und unsanft in ein Gebüsch riss.
»Him–!«, stieß Justus erschrocken hervor, aber in der nächsten Sekunde legte sich eine Hand um seinen Mund.
»Klappe, Just!«, befahl Peter flüsternd und zog seinen Freund zu sich auf den Boden. Dann lockerte er den Griff allmählich.
»Was ist los?«, keuchte Justus.
Statt einer Antwort deuteten Peter und Bob durch das Gebüsch nach vorne Richtung Strand, der von hier aus bereits zu sehen war. Der Erste Detektiv drehte den Kopf und schaute in die angegebene Richtung.
»Oh nein!« Justus schlug sich die Hand vors Gesicht.
Keine dreißig Meter von ihnen entfernt machten sich die beiden Männer an Bobs Auto zu schaffen. Der eine schlitzte gerade gewissenhaft einen Reifen nach dem anderen auf, während sich der zweite über die geöffnete Motorhaube beugte und dort drin herumhantierte. Der Schimpanse hüpfte währenddessen ausgelassen um beide herum und schlug mit einem Stock auf den Käfer ein.
»Das hält der Lack nie aus«, jammerte Bob leise und beobachtete voller Kummer, wie sein geliebtes Auto misshandelt wurde. Fast schien es, als würde er selbst bei jedem Schlag zusammenzucken, den der Affe auf sein Gefährt abgab.
»Das ist doch jetzt wohl das kleinere Problem!«, zischte Peter.
Justus spähte aufmerksam zu den Felswänden hin. »So etwas Ähnliches habe ich fast befürchtet.«
»Hast du? Wieso denn das?« Peter sah seinen Freund verwirrt an.
»Die Höhle hat sicher mehrere Zugänge, und dass einer auch auf den Strand führt, war beinahe anzunehmen.«
»Und das sagst du uns jetzt?«
»Es war ja, wie gesagt, nur eine Annahme, und für lange Diskussionen blieb keine Zeit.«
»Na toll. Und was machen wir jetzt?«
Immer noch blickte Bob mit einem erbarmungswürdigen Gesichtsausdruck zu seinem Auto. Mit den luftleeren Reifen glich der Käfer mittlerweile eher einer gestrandeten Riesenschildkröte, die sich in den Sand eingegraben hatte. Aber in der nächsten Sekunde verwandelte sich der Gram in Bobs Augen in blankes Entsetzen.
»Die kommen hierher!«, raunte er heiser. »Die suchen nach uns!«
»Oh Mist!«
Die beiden Männer hatten von dem Auto abgelassen und sich dem Einschnitt zugewandt. Erst hatten sie nur hinaus auf den Trampelpfad geblickt, aber nach einer kurzen Verständigung waren sie entschlossen in Richtung der drei Jungen losgegangen.
»Sollen wir wegrennen?«, stieß Peter ängstlich hervor.
Justus schüttelte erschöpft den Kopf. »Ich kann nicht mehr. Außerdem ist mir speiübel.«
»Ohne Gewehre hätten wir vielleicht eine Chance gegen die beiden«, wisperte Bob. »Aber so ...«
»Wir haben keine Wahl.« Justus drückte sich so flach wie möglich auf den Boden. »Wir müssen uns absolut ruhig verhalten und hoffen, dass sie uns nicht finden.«
»Und beten wäre auch nicht schlecht«, fügte Bob hinzu.
Peter schloss die Augen und schluckte. Sein Herz schlug jetzt schon so laut, dass man es durch das ganze Dickicht hören musste. Dann kauerte auch er sich hinter den Busch und atmete so geräuschlos wie möglich.
Die Männer kamen immer näher heran. Ihre Gewehre im Anschlag schritten sie genau auf die Jungen zu. Der Schimpanse indessen hatte sich irgendwo ins Unterholz verzogen.
»Die sind doch sicher schon unten, oder?« Der größere der beiden Männer, ein Farbiger mit einem Kreuz wie ein Schrank, sah seinen Begleiter an.
»Vielleicht sind sie schon zur Straße vorgewetzt.« Der zweite Mann war ein hagerer Weißer mit einem fiesen Rattengesicht.
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