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Felsenfest: Alpenkrimi (German Edition)

Felsenfest: Alpenkrimi (German Edition)

Titel: Felsenfest: Alpenkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Maurer
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nicht genug Leute, um so viele Personen unauffällig zu beschatten. Also an die Arbeit.«

54

    Plan bisher gut verlaufen. Benötigte Information erhalten, dafür nur zwei Tote. Hätte schlimmer kommen können. – Sitze auf dem Krankenhausbett, hasse Kliniken. – Einzelzimmer, Bergblick, Pfefferminztee. – Mir ist übel. Hätte Lust auf eine Zigarette. Was spricht dagegen? Dass ich das Rauchen aufgegeben habe, das spricht dagegen, Idiot! – Schwester war da, Blutdruck, Puls. – Ob ich psychologischen Beistand bräuchte? Ob ich noch ein Kännchen Pfefferminztee wollte? Nein, habe ich gesagt, und ich habe versucht, freundlich zu sein. – Freundlichsein, eine rauchen wollen, den Deppen spielen, das ist anstrengend. – Sonst hat alles perfekt geklappt. Ich bin stolz. Hätte niemand gedacht, dass aus mir noch was wird. Niemand hätte mir so ein Ding zugetraut.
     
    Jakobi: Idiot. Hat verdient, was er bekommen hat. Wäre früher oder später sowieso im Abgrund gelandet. – Prallinger: Hat gekämpft wie ein Soldat. Aber Mitleid: Fehlanzeige. Hat den Job angenommen, hat gewusst, was auf ihn zukommen könnte. – Trotzdem schade. Kleine Erinnerung: War bei einem Felsenfest mal total besoffen, musste heimgetragen werden.
     
    Jennerwein: Der Oberidiot. Überlegt jetzt, wer der Täter sein könnte: Gschaftlfichtl? Die versoffene Uta Eidenschink?! Phurbadiehl? Winselschorsch? Jennerwein geht alle durch. Einen nach dem anderen. Immer wieder. Findet nichts. Genial.
     
    Gleich beginnen die Verhöre. Größte Aufmerksamkeit, höchste Konzentrationsstufe. Dann hat Jennerwein nicht den Hauch einer Chance. Ob er sich für das Verhör mit mir einteilen lässt? Ihm läuft die Zeit davon, ich hingegen muss nur darauf warten, bis ich aus dem Krankenhaus entlassen werde. Jennerweinchen! Wildschützigstes Gendarmenbubi, du! Vertändelst deine Zeit mit Telefonaten, untersuchst Gewebeproben, kämpfst, machst, tust. – Alles umsonst.
     
    Nerv-Schwester kommt rein. Was will denn die schon wieder? Wenn ich eine rauchen will, sagt sie, dann WENIGSTENS zum Fenster raus. Dann eben WENIGSTENS zum Fenster raus, blöde Zicke.
     
    Zwei, drei Züge tun gut. Jetzt volle Konzentration. Ich kann sie schon hören, wie sie den Krankenhauskorridor herunterkommen wie die Glorreichen Sieben beim Einzug in das mexikanische Dorf. Toller Film übrigens – wobei mir jetzt erst die Ähnlichkeit von Jennerwein mit Steve McQueen auffällt. Jennerwein, jetzt bekommst du dein Klassentreffen der besonderen Art.
     
    Amüsier dich gut, Hu.

55

    Ausschnitte aus den Vernehmungsprotokollen
    Dietrich Diehl Veterinärarzt
gesch., ein Kind
Vernehmender Beamter: Ostler
     
    »Grüß Gott, Herr Diehl. Mein Name ist Johann Ostler. Öha, Sie haben sich aber Ihr Krankenzimmer ganz schön gemütlich eingerichtet, das muss ich sagen!«
    »Ich habe mir einige Fetische und Mondsteine bringen lassen, weiter nichts.«
    »Was ist denn das auf dem Tischerl?«
    »Ein Phurba. So ein Phurba führt auf den guten Weg, setzt positive Energien frei, bündelt verborgene Kräfte. Habe ich von meinem Tibet-Urlaub mitgebracht.«
    »Sie wirken gefasst, das freut mich. Sie haben das ganze Desaster auf der Kramerspitze relativ gut überstanden, das muss ich schon sagen.«
    »Ich hatte Glück. Und ich hatte meine Strategien zur Konfliktbewältigung. Okkulte Strategien, wie Sie sich denken können. Als schließlich die Kälte, die Nässe, die Demütigungen und Bedrohungen nicht mehr zu ertragen waren, habe ich versucht, mich in eine körperlose Voodoo-Trance zu versetzen.«
    »Und so was hilft?«
    »Ich bin sogar noch einen Schritt weitergegangen. Ich war drauf und dran, diesem Banditen einen Zustand der willenlosen Erschlaffung zu verpassen. Die Krieger der Ghamao-Indianer arbeiten damit.«
    »Und hat es funktioniert, Herr Diehl?«
    »Aber ja, natürlich: Ich habe den Gangster zum Wanken gebracht! Er muss unangenehme Schwingungen gespürt haben, und die sogenannte
große Lustlosigkeit
ist in ihn eingefahren. Ich hatte ihn am Schlafittchen, aber dann haben mir diese Idioten alles ruiniert! Plötzlich war da ein Aufruhr, und einer hat blöd rumgeschrien, irgendwas von Jean-Jacques, jedenfalls ist durch dieses Tohuwabohu das ganze mühsam aufgebaute energetische Feld wieder zusammengebrochen.«
    »Herr Diehl, eine letzte Sache noch: Haben Sie von dem Gespräch hinter dem Felsen etwas mitbekommen?«
    »Eigentlich nicht.«
    »
Eigentlich
nicht? Was heißt das?«
    »
Verderben
 … habe

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