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Felsenfest: Alpenkrimi (German Edition)

Felsenfest: Alpenkrimi (German Edition)

Titel: Felsenfest: Alpenkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Maurer
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tun.«
     
    (handschriftliche Bemerkung von Schmalfuß:)
Megalomane
    Siegfried Schäfer Oberforstrat
led., keine Kinder
Vernehmende Beamtin: Schwattke
     
    »Habts ihr ihn schon?«
    »Wen?«
    »Na, wen wohl? Den Grattler?«
    »Nein, wir arbeiten daran, Herr Schäfer. Und Sie können uns helfen.«
    »Ihr habts ihn also noch nicht.«
    »Nein, wie gesagt, wir haben den oder die Täter noch nicht. Und es wäre angemessener, wenn wir uns bei der Befragung siezen.«
    »In Bayern duzt man sich, wenn es um was Wichtiges geht.«
    »Wie Sie hören, komme ich nicht aus Bayern. Können wir also mit der Befragung beginnen?«
    »Dann hätte ich gleich einmal ein paar Fragen.«
    »Die Fragen stelle ich.«
    »Also gut, Fräulein, fragens nur.«
    »Ist Ihnen während des Aufstiegs etwas Verdächtiges aufgefallen?«
    »Ein kranker Baum. Ich habe den Freunden ein paar Bäume gezeigt. Das ist immer einer der Höhepunkte der Wanderung. Da ist mir ein kranker Baum aufgefallen. Eine Lärche. Mit Rindenschaden. Der war vorher noch nicht da, der Schaden. Die Steinböcke kommen jetzt schon so weit runter.«
    »Sie waren vorher schon auf der Kramerspitze?«
    »Ja klar, öfters schon. Ich bin sehr naturverbunden.«
    »Wann waren Sie das letzte Mal oben?«
    »Vor ein paar Jahren.«
    »Und da konnten Sie sich gestern noch an einen Baum erinnern, den Sie vor Jahren gesehen haben?«
    »Ja, ich präge mir die Bäume ein.«
    »Sie prägen sich Tausende von Bäumen ein?«
    »Nein, Fräulein, so ist es doch nicht gemeint. Sie machen mich ganz narrisch. Mir sind am Kramer noch nie Bäume mit solchen Schäden aufgefallen. Ob es jetzt genau
der
Baum war, weiß ich nicht.«
    »Hat Sie der Eintrag über Sie in der Klassenzeitung schockiert oder beleidigt?«
    »Da, schon wieder! Sie wollen mich tratzen! Das hat doch jetzt mit dem Fall gar nichts tun.«
    »
Gehört in die Psychiatrie
 – gibt es da irgendwelche Hintergründe?«
    »Nein. Natürlich nicht. Ich lebe gesund, ich gehe oft in der herrlichen Natur spazieren, was soll ich in der Psychiatrie?«
    »Sehen Sie hier, ich habe eine Skizze gemacht vom Gipfelplateau. Ich habe alle Klassenkameraden eingezeichnet, in der Position, in der sie angekettet waren. Darf ich Ihnen das mal zeigen? Hier auf der linken Seite haben Sie gesessen. Haben Sie die Person, die
vor
Ihnen gesessen hat, erkannt?«
    »Nein, nein, ich habe niemanden erkannt.«
    »Könnten Sie sich vorstellen, dass der Geiselnehmer einer von den Klassenkameraden war?«
    »Nein, wir waren doch so eine griabige Blasn. Ich kann mir niemanden von uns vorstellen, der so brutal ist.«
    »Kannten Sie Susi Herrschl gut?«
    »Überhaupt nicht gut.«
    »Sie waren verliebt in sie, nicht wahr?«
    »Nein, niemals.«
    »Wirklich nicht?«
    »Ja, manchmal schon. Aber eine innere Stimme hat mir abgeraten.«
     
    (handschriftliche Bemerkung von Schwattke:)
schwer verständlich
    Uta Eidenschink Hochschulprofessorin
led., ein Sohn (Bastian Eidenschink)
Eigenhändige Aufzeichnung der Zeugin
     
    Beim Raufweg haben wir Wanderlieder gesungen. Alle haben mitgeträllert. Darauf lege ich immer Wert, dass alle mitsingen. Ich bin ganz vorne gegangen. Ich habe mich öfters umgeschaut. Öfters. Alle haben mitgesungen. Auch Schäfer. Der fällt auf. Der überragt alle anderen um einen Kopf.
     
    Einer aber hat nicht mitgesungen. Einer in einer Windjacke. Einer, der nicht zu uns gehört hat. Nur einer. Ich bin mir jetzt sicher. Ganz sicher. Ich bin mir sicher, dass das der Geiselgangster war.
     
    (handschriftliche Bemerkung von Ostler:)
Hochschulprofessorin?
Bei dem Stil? Hochverdächtig.
    Harry Fichtl Allgemeinarzt
verh., ein Sohn (Tom Fichtl)
Vernehmende Beamtin: Schwattke
     
    »Was sagen Sie da? ICH ?«
    »Bitte bleiben Sie ruhig, Herr Fichtl.«
    »Ja, und wo wäre dann mein Motiv? Ich mach und tu. Meine Frau? Dass ich meine Frau schlage? NEHMEN SIE DIESEN UNSINN ETWA ERNST ?«
    »Herr Fichtl –«
    »Meine Frau war grade eben hier, KARLA HEISST SIE  –«
    »Beruhigen Sie sich, Herr Fichtl. Ich will nur ausschließen, dass Sie etwas damit zu tun haben. Sie müssen das schon verstehen. Sie sind der Einzige, der von der Wanderung gewusst hat.«
    »Jeder hat gewusst, wo es hingeht. Uta und das rote Eichhörnchen – das war eine Geschichte, von der jeder gewusst hat. Jeder! Es kann nur der Kramer damit gemeint sein. ICH BIN WIRKLICH STINKSAUER !«
    »Herr Fichtl, hören Sie bitte auf zu schreien. Ich verstehe Sie gut.«
    »Da habe ich das alles organisiert! Dann der

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