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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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wollte sich aus Kontroversen heraushalten, um später im geeigneten Moment mit Kompromissangeboten aufwarten zu können.
    »Wäre die Stadt auf meinen Rat eingegangen, hätte sie keinen einzigen Cent verloren«, antwortete der Graf, ohne sich von Brunos Provokation irritieren zu lassen. Der Bürgermeister verabschiedete sich plötzlich und eilte auf Pater Sentout zu. Bruno blieb mit dem Grafen und Foucher allein zurück.
    »Der Bürgermeister von Thivion ist ein Trottel«, sagte Foucher. »Ich habe stundenlang auf ihn eingeredet und zu erklären versucht, dass es das Falscheste wäre, Abstriche zu machen, aber er weigerte sich, für einen weiteren Kredit zu bürgen, den wir gebraucht hätten, um das Projekt wie geplant durchzuziehen. Ich bin nicht gerade stolz darauf, wie die Sache ausgegangen ist, aber wir haben unser Bestes getan.«
    »Ihnen ist doch hoffentlich mitgeteilt worden, dass ich Sie beide zu sprechen wünsche«, sagte Bruno. Der Graf nickte und sagte, dass er auch ahne, warum. Bruno stellte sein Glas ab, zog das zusammengefaltete Foto von Athénaïs aus der Brusttasche und zeigte es ihm. »Ihre Großmutter hat diese Frau als ihre Großnichte identifiziert, als Ihre Cousine Athénaïs. Können Sie das bestätigen?«
    Der Graf warf nur einen flüchtigen Blick auf das Foto. »Ich glaube ja, obwohl ich sie seit Jahren nicht gesehen habe. Das letzte Mal, als ich auf Geschäftsreise in New York war. Sie ging mit einem Film-Treatment bei kleineren Produktionsfirmen hausieren, und wir trafen uns auf einen Drink. Sie hat auch mich zu überreden versucht, in ihren Film zu investieren, aber ich war dagegen. Wir standen uns nicht besonders nahe.«
    »Wussten Sie, dass sie nach Frankreich zurückgekehrt ist? Oder warum sie sich hätte umbringen wollen?«
    Der Graf schüttelte den Kopf. »Wir hatten keinen Kontakt, nicht einmal zu Weihnachten. Keine Ahnung, woher sie wusste, dass ich damals in New York war. Sie rief mich aus heiterem Himmel an.«
    »Und was ist mit Ihnen?«, wandte sich Bruno an Foucher. »Sie haben sich ziemlich ins Zeug gelegt, um den Kahn mit ihrer Leiche aufzuhalten, als er unter der Brücke wegtrieb. Behaupten Sie immer noch, dass Sie rein zufällig in der Nähe waren?«
    »Sie ist mir nie begegnet. Deshalb kann ich sie auf diesem Foto auch nicht wiedererkennen«, antwortete Foucher ausweichend. »Was anderes: Sind solche Finanzgeschäfte nicht jenseits Ihrer Liga?«
    »Immerhin weiß ich, dass Insidergeschäfte bei Strafe verboten sind«, entgegnete Bruno kühl, ärgerte sich aber sofort, eine so wichtige Karte ausgespielt zu haben, nur um sich für Fouchers Arroganz zu revanchieren.
    Er starrte den jungen Mann an, bis dieser seinem Blick auswich und den Grafen ansah, der die beiden mit gerunzelter Stirn und amüsierter Miene beobachtete.
    »Sie waren offenbar fleißig«, sagte der Graf. »Es scheint, Sie haben unseren Gemeindepolizisten unterschätzt, Lionel.«
    »Ich muss Sie bitten, mich nach Bergerac in die Gerichtsmedizin zu begleiten, um die Tote zu identifizieren«, teilte Bruno dem Grafen mit. »Ihrer Großmutter will ich das nicht zumuten. – Es wird auch nicht lange dauern.«
    »Ich muss dann wohl meiner Familienpflicht genügen, obwohl ich es, offen gestanden, nicht gern tue, zumal Sie, wie ich höre, mein Projekt zu torpedieren versuchen.«
    »Da hat man Sie falsch informiert«, erwiderte Bruno und warf einen Blick auf Foucher. »Ich bin an der versprochenen Sporthalle mindestens genauso interessiert wie Sie an Ihrem Projekt, will aber sicherstellen, dass Saint-Denis nicht wie Thivion auf die Nase fällt.«
    »Verständlich«, entgegnete der Graf mit einem angedeuteten Lächeln, das durchaus echt wirkte. »Vergessen Sie nicht, hier ist meine Heimat. In der Familienkapelle wurde ich getauft. Und mit der Sporthalle ist es mir ernst. Wir lassen sie von erstklassigen Architekten entwerfen.«
    »Die ersten Pläne habe ich dem Bürgermeister persönlich vorgelegt«, sagte Foucher. »Was könnte man sonst noch von uns erwarten?«
    Bruno wechselte das Thema. »Erzählen Sie mir von Ihrer charmanten Hotelmanagerin. Wie sind Sie auf sie gekommen? Seit wann kennen Sie sie?«
    »Seit ein paar Jahren«, antwortete der Graf vorsichtig. Er schaute in Béatrice’ Richtung, die vom Baron in Beschlag genommen wurde. »Sie arbeitete für ein Catering-Unternehmen, das meine damalige Investmentfirma häufiger in Anspruch genommen hat. Und weil ich von ihr beeindruckt war, habe ich sie eingestellt.« Er

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