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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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verdrehte die Augen.
    »Das ist zwar nur als Scherz gemeint, und zwar von einem meiner Kollegen des Conseil-Général, aber es hat doch einen bitteren Beigeschmack.«
    »Eines sollten Sie noch wissen«, sagte Bruno und berichtete, dass Paris Match die Tote aus dem Kahn wahrscheinlich identifiziert habe. »Aber bitte behalten Sie das vorläufig für sich. Ich habe versprochen, mit diesen Informationen vertraulich umzugehen.«
    »Die Enkelin der Roten Komtesse in einem Pornofilm? Das wird viel Staub aufwirbeln.« Der Bürgermeister schüttelte den Kopf. »Tragisches Ende eines offenbar traurigen Lebens.«
    Schon wieder fing Brunos Handy zu vibrieren an. Im Display sah er Alberts Nummer. Er war einer der beiden Festangestellten der Freiwilligen Feuerwehr, die auch Krankentransporte vornahm.
    »Auf der Brücke von Les Eyzies hat sich offenbar ein schwerer Verkehrsunfall ereignet«, sagte Albert. »Wenn du in der Stadt bist, könnten wir zusammen hinfahren. Ich alarmiere jetzt unsere Leute.«
    »Ich bin in zwei Minuten bei dir«, versprach Bruno und erklärte anschließend dem Bürgermeister, worum es ging. »Könnten Sie so lange auf meinen Hund aufpassen?«
    »Aber gern«, antwortete Mangin und streichelte die seidigen Schlappohren. Als Bruno aufbrach, fing die Stadtsirene zu heulen an. Ihr gespenstisches Auf- und Abschwellen rief stets Kriegserinnerungen an die Stuka-Bomber wach, und auch heute noch stand ihr Ton für Notfall und Tod. Halb dröhnend, halb kreischend hörte man die Sirene bis tief ins Tal hinein. Freiwillige Helfer würden jetzt ihre Arbeitsplätze verlassen und zur Feuerwache eilen, in ihre Schutzanzüge steigen und den großen Feuerwehrwagen flottmachen.
    Zusammen mit Lespinasse’ Sohn Édouard von der Tankstelle, der als Rettungssanitäter diente, stieg Bruno zu Albert in den Einsatzleitwagen. Ahmed würde mit dem Mannschaftswagen nachkommen, sobald alle Männer zusammen wären. Als sie mit hohem Tempo auf den Kreisverkehr zufuhren, sah Bruno Fabiola aus der Klinik kommen und mit beiden Händen winken. Albert trat auf die Bremse und ließ sie einsteigen.
    »Ich habe die Sirene gehört«, sagte sie. »Was ist passiert?«
    »Ein Verkehrsunfall, offenbar mit Toten«, antwortete Albert. »Pater Sentout wurde gerufen. Er war gerade auf dem Rückweg von einer großen Palmsonntagsmesse und soll wohl das letzte Sakrament erteilen. Die Straße ist voller Schleuderspuren und Glassplitter, wie es heißt, und angeblich wurde eine Sperre eingerissen.«
    Als sie den steilen Felsen entlangfuhren, sahen sie zuerst den kleinen blauen Peugeot des Priesters, dann Pater Sentout selbst. Er hatte einen Schal um den Hals geschlungen und trug einen kleinen Koffer an der Hand. »Ich komm da nicht runter, es ist zu steil«, rief er ihnen zu, als sie aus dem Wagen sprangen. »Und es steigt Rauch auf.«
    Albert reichte Bruno und Édouard Gurtzeug, befestigte ein Seil daran und das andere Ende am Abschlepphaken seines Wagens. Zwei Pfosten des Schutzzauns waren umgeknickt, die dicken Planken dazwischen zersplittert. Offenbar war ein schwerer Lastwagen vom Straßenrand über die fast senkrechte Felswand zum Fluss hinabgestürzt. Er hatte eine Schneise durch die Bäume und Sträucher der Böschung geschlagen, die allerdings schmaler war als der Durchbruch im Zaun. Vorsichtig hangelten sich die drei an ausgerissenen Wurzeln und Ästen nach unten bis zum rund zwanzig Meter tiefer liegenden Uferstreifen. Von einem schwelenden Wrack und brennenden Reifen stieg Rauch auf.
    »Ein Motorrad«, meldete Édouard in das kleine Funkgerät, das an seiner gelben Jacke hing. Was er zur Antwort bekam, konnte Bruno nicht verstehen; er hörte es nur knistern und rauschen. Mit heulender Sirene traf oben auf der Straße der Rettungswagen ein. Es dauerte mehrere Minuten, ehe der Fahrer des Motorrads gefunden wurde. Er war in einen abgebrochenen Ast gestürzt, der sich ihm durch die Hüfte gebohrt hatte. Der Helm saß immer noch auf dem Kopf, doch der Hals war, wie es schien, gebrochen. Jedenfalls hatte das Opfer nicht lange leiden müssen.
    »Es müsste hier doch noch ein weiteres Fahrzeug liegen«, meinte Édouard, der vor dem Körper kniete und ihn vergeblich auf Lebenszeichen untersuchte. »Durch den Zaun da oben ist nicht bloß das Motorrad gefahren.«
    Fabiola tauchte mit Ahmed am Straßenrand auf. Sie kam sofort heruntergeklettert, untersuchte den Motorradfahrer und stellte seinen Tod fest. Bruno schaute sich mit den anderen im Dickicht am Ufer

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