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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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Nachfolgerin in direkter Linie zu sein und deshalb tatsächlich unter anderem den Namen Athénaïs de Bourbon führen zu dürfen.«
    »Aber die Filme wurden nicht gedreht, wenn ich richtig verstehe.«
    »Die ›Rote Komtesse‹ war von Anfang an chancenlos. Hollywood ist an kommunistischen Heldinnen nicht interessiert. Das andere Projekt der ›Royal Mistress‹ – so der Arbeitstitel – hat sie eine Weile finanziell über Wasser gehalten und wäre fast in Produktion gegangen. Gescheitert ist das Ganze letztlich daran, dass sie darauf bestand, die Titelrolle zu spielen. Die Sekretärin ließ durchblicken, Athénaïs sei von ihrer Vorfahrin wie besessen gewesen und habe allen Ernstes behauptet, als lebende Reinkarnation der Montespan könne nur sie selbst die Titelrolle spielen.«
    »Wann werden Sie damit an die Öffentlichkeit gehen?«
    »Montagmittag, mit den Fotos, die ich Ihnen gezeigt habe. Eine tolle Story. Selbstmord einer gescheiterten Schauspielerin, im Verlauf einer Neuinszenierung der schwarzen Messe ihrer berühmten Ahnin. Ich lasse Ihnen ein Foto zukommen, zur Erinnerung an sie. Wir sehen uns dann morgen«, sagte Gilles und beendete das Gespräch.
    Bruno rief Jean-Jacques an, um ihm den Namen der Toten und Einzelheiten ihrer Biografie mitzuteilen, schilderte kurz seinen Deal mit Paris Match, dannkehrte er an den Tisch zurück und berichtete Isabelle, das Rätsel der toten Frau sei gelöst.
    »Damit steht fest, dass man uns im Roten Château belogen hat. Unsere Tote war die Enkelin der Roten Komtesse. Sie müssen sie auf dem Foto, das ich ihnen gezeigt habe, wiedererkannt haben.«
    »Ich sollte den Brigadier anrufen, will aber nicht wieder das Essen unterbrechen«, sagte sie. »Ich werde mich morgen bei ihm melden. Ludwig XIV ., schwarze Messen, ein aristokratischer Pornostar, unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen… das wird ihm gefallen. Und die Presse schlägt Purzelbäume.«
    Bruno hatte gerade eine Auswahl an wunderbaren Käsesorten probiert, als sich sein Handy wieder meldete. Es war eine SMS mit Anhang von Gilles. Er öffnete ihn und sah den Ausschnitt von Athénaïs mit bloßen Schultern und offenen Augen. Er reichte Isabelle sein Handy und sagte: »Das ist sie, eine der vorzeigbaren Aufnahmen von ihr.«
    »Ein seltsamer Gesichtsausdruck, irgendwie gezwungen.«
    »Sie simuliert Lust«, erklärte er grinsend. »In echt sah sie dabei wahrscheinlich anders aus.«
    Isabelle klappte das Handy zu und gab es ihm zurück. »Das Dessert ist schon bestellt«, sagte sie. »Ich weiß, du wirst es mögen. Pannacotta mit Trüffeln.«
    »Um das alles abzuarbeiten, werde ich wohl einen ganzen Marathon laufen müssen.«
    »Von dir und Jean-Jacques bekomme ich ständig zu hören, dass ich zunehmen soll. Ich befolge nur euren Rat. Übrigens muss ich morgen Abend wieder in Paris sein, und dann gibt’s nur noch Pizza, Nudeln und Fertiggerichte für mich. Das Essen hier und deine Kochkünste werden mir fehlen.«
    »Und du wirst mir fehlen«, entgegnete er. »Die Zeit scheint immer zu rasen, wenn du hier bist.«
    »Du musst mir regelmäßig SMS schicken und mir schreiben, wie es Balzac geht, und Fotos von ihm schicken. Sag ihm, ich erwarte, dass er sich zu einem Trüffelhund mausert, damit du mir diese Pannacotta demnächst selbst zubereiten kannst.«
    »Wann fährt dein Zug?«
    »Um elf von Le Buisson. In Libourne nehme ich dann den TGV nach Paris. Ich werde kurz vor vier ankommen, hätte also noch Zeit, die Waschmaschine laufen zu lassen und die Wohnung aufzuräumen, bevor ich mich mit einem Teller Nudeln ins Bett verziehe. Nächste Woche muss ich wieder ins Krankenhaus für eine plastische Korrektur des Schenkels.«
    »Wo ich mich doch gerade in die Narbe verliebt habe…«
    »Ich weiß«, sagte sie und lächelte in Erinnerung an den Nachmittag. »Die Narbe bleibt, aber der Krater muss weg. Nach der OP kann ich vier Wochen bezahlten Urlaub nehmen, weil ich mir die Verletzung in Ausübung meines Dienstes zugezogen habe.«
    »Du bist hier herzlich willkommen.«
    »Danke, aber ich würde dich nur stören, und für mich wäre es, als würde ich bei dir einziehen. Und das möchte ich nicht.« Sie beugte sich über den Tisch, ergriff seine Hand und lächelte schelmisch. »Du bist jemand für besondere Gelegenheiten, eine Art Trüffel-Pannacotta in Menschenform. Außerdem habe ich schon eine Kreuzfahrt durch die Ägäis gebucht. Ich werde mich mit meinem bandagierten Bein auf einem Liegestuhl an Deck fläzen,

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