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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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mit hübschen Matrosen flirten und Geschichten vom Trojanischen Krieg und dem Athen der Antike lesen. Das wollte ich schon immer mal.«
    Bruno verkniff sich die Frage, ob sie allein oder in Begleitung reisen werde, zumal in diesem Moment die Bedienung mit petits fours und Schokoladentrüffeln kam. Widerstrebend ließ er Isabelles Hand los.
    »Den Exorzismus oder was auch immer der Priester vorhat, werde ich leider verpassen. Du musst mich auf dem Laufenden halten. Und wenn ich noch ein paar interessante Details über die Herrschaften in Erfahrung bringe, die sich hier im Tal ein Stelldichein geben, werde ich dir Bescheid geben. Wer weiß, vielleicht interessiert sich auch der Brigadier dafür. Schließlich scheinen fast vierhundert Jahre französischer Geschichte in deinen Fall verwickelt zu sein.«
    »Wenn die Presse erfährt, wer unsere Tote ist, wird’s noch einmal hoch hergehen, aber nicht lange, und dann lässt das Interesse wieder nach«, entgegnete er und schaute sich nach der Kellnerin um.
    »Denk nicht einmal daran zu bezahlen«, sagte sie. »Ich hab schon bezahlt.«
    Mit Balzac im Arm winkte Bruno Isabelle nach, als der Zug den Bahnhof von Le Buisson verließ und sich auf den Weg durch die großen Weinanbaugebiete Pomerol und Saint-Émilion nach Bordeaux machte. Sie hatten, von dem Welpen geweckt, im Bett Kaffee und Orangensaft getrunken, sich geliebt und anschließend eine Runde durch den Garten und um das Hühnergehege gemacht, wo Isabelle die Eier einsammelte und behauptete, die Hühner hätten sie wiedererkannt. Mit Balzac waren sie anschließend gemütlich durch den Wald geschlendert und dann nach Saint-Denis gefahren, um in Fauquets Café zu frühstücken und Zeitung zu lesen, sie die France-Dimanche, er die Sonntagsausgabe der Sud-Ouest. Für die Bahnfahrt hatte er ihr ein Baguette gekauft und in die Tasche gesteckt, zu der Wasserflasche, der Entenwurst und dem Glas foie gras aus eigener Herstellung sowie einem von Stephanes tommes – einem Weichkäse aus Rohmilch. Kein echter Périgourdin würde mit weniger Proviant auf die Reise gehen, hatte er ihr zum Abschied versichert, als sie sich am Bahnhof küssten.
    Der Bürgermeister begrüßte ihn mit einem großen Glas seines selbst gekelterten vin de noix, verdünnt mit Tonic Water und Eis. Er spielte mit Balzac und hörte sich Brunos lange Geschichte an, die von Thivion bis zur Wall Street und in den Libanon führte und von Hedgefonds, Insidergeschäften, einem Énarque und dem Freund des Präsidentensohns handelte.
    »Könnte der auch mit unserem Feriendorfprojekt zu tun haben?«, fragte der Bürgermeister hoffnungsvoll. »In diesem Fall würde man es doch wohl kaum wagen, uns reinzulegen.«
    Die Beteiligungen seien ein Geheimnis, das in Luxemburg unter Verschluss gehalten werde, erklärte Bruno. Sichere Geschäfte könne man mit ihnen nur machen, wenn die Verträge wasserdicht formuliert wären, mit glasklaren Rechtsgarantien, Strafklauseln und Regressansprüchen.
    »Wir könnten darauf bestehen, Anteile an dieser Investmentgesellschaft zu übernehmen, gewissermaßen als Pfand zur Absicherung vor möglichen Verlusten.«
    »Ja, aber das Problem mit solchen Gesellschaften ist, dass deren Vermögen fast ausschließlich aus cleveren Köpfen besteht, die, wenn’s brenzlig wird, schnell eingezogen werden können«, erwiderte Bruno. Er berichtete, dass der Graf Eigentum in Saint-Denis besaß, nämlich die auberge, die sich als Sicherheit anbieten würde. Der Graf würde weiterhin seine Geschäftspartner aus der Rüstungsindustrie unterbringen wollen und sie deshalb auch nach der Feriensiedlung als sein Eigentum weiter nutzen. »Es ist der einzige Weg, wie wir verhindern können, über den Tisch gezogen zu werden.«
    »Wenn er sich aber weigert, die auberge als Sicherheit einzubringen? Es wirkt ein wenig unfreundlich, wo sie uns doch angeboten haben, diese Sporthalle zu bauen. Wir könnten das ganze Projekt verlieren.«
    »Am Ende wie Thivion dazustehen wäre schlimmer«, meinte Bruno.
    Der Bürgermeister streichelte den Welpen, der auf seinem Schoß lag und schlief. »Ich habe mit dem Bürgermeister von Thivion gesprochen. Was er sagte, hört sich noch viel schrecklicher an als Ihr Bericht. So ein Erbe möchte ich nicht hinterlassen. Übrigens, was diese Satansgeschichte angeht, bin ich mir nicht mehr so sicher. Schauen Sie, was gestern mit der Post kam.« Er reichte Bruno einen Umschlag, adressiert an den Bürgermeister von Saint-Denis-le-Diable. Bruno

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