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Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)

Titel: Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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Investmentfirma in Luxemburg heran?«
    »Gar nicht. Informationen darüber sind öffentlich nicht zugänglich. Und wir bekommen keinen Zugang zu den Luxemburger Daten, solange wir keine Beweise für eine Straftat vorlegen, für Steuerhinterziehung etwa. Und in diesem Fall würden die Sonderermittler des Finanzministeriums tätig werden. Und vergiss nicht, Vexin war zu Anfang seiner Karriere inspecteur de finances. Seine Bücher werden sauber sein, zumindest die, an die wir herankommen.«
    »Worauf könnten wir denn einigermaßen problemlos zugreifen?«
    »Auf Strafakten, Steuerbescheide oder alte Unterlagen der Renseignements Généraux, aber darin geht’s vor allem um politischen Extremismus, und damit hat der Graf bestimmt nichts zu tun. Die wirklich interessanten Dinge finden sich in den Akten des Verteidigungsministeriums, und wenn ich darin Einblick nehmen will, schrillen bei denen die Alarmglocken. Aber vielleicht lässt sich der Brigadier dafür interessieren, die Goldjungen vom Hôtel de Brienne unter die Lupe zu nehmen.«
    Bruno dachte an das beeindruckende Gebäude des Verteidigungsministeriums an der Rue Saint-Dominique in Paris gleich neben der Grabstätte Napoleons im Invalidendom. Als ehemaliger Soldat fühlte er sich diesem Ort verbunden, und es widerstrebte ihm, dem Innenministerium dabei zu helfen, seinen ehemaligen Dienstherrn in Verlegenheit zu bringen.
    »Das Beste habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben«, sagte Isabelle. »Ich habe mir noch die anderen vorgenommen, die an unserem Bauprojekt beteiligt sind, nämlich Eugénie und Foucher. Schau dir das an.«
    Sie öffnete ein neues Fenster, worin eine Seite der New York Times vom November 2007 mit der Meldung aufmachte, dass der französische Staatsbürger Lionel Joseph Foucher für schuldig befunden worden sei, gegen das Verbot von Insiderhandel verstoßen zu haben. Das Strafmaß belief sich auf vierhunderttausend Dollar Bußgeld plus sechs Monate Haft auf Bewährung; außerdem wurde ihm verboten, weiterhin Treuhändergeschäfte zu tätigen.
    »Was heißt das?«, fragte Bruno.
    »Er ist vom Börsenhandel in den USA ausgeschlossen. Interessant ist, dass er für das New Yorker Büro des Grafen gearbeitet hat. Und jetzt leitet er eines seiner Unternehmen in Europa. Die beiden bilden offenbar eine feste Seilschaft. Ich habe unserem Verbindungsmann am Konsulat in New York eine E-Mail geschickt und ihn gebeten, mir die vollständigen Prozessakten zukommen zu lassen. Dafür wird sich auch der Brigadier interessieren.«
    »Ich bin dir sehr dankbar. Wie kann ich mich erkenntlich zeigen? Du hast dir eine Belohnung verdient.«
    »Ganz meine Meinung.« Sie grinste breit. »Wie wär’s damit, die Wäsche reinzuholen und das Bett zu beziehen. Wir könnten dann testen, ob die Laken wirklich trocken sind. Dein Rugbyhemd brauche ich dafür nicht.«

22
     
    Sie hatten gerade den Hauptgang beendet – Lammbraten und dazu gedünstete, geschälte und mit einer Gabel zerdrückte rote Paprika, die mit ein wenig feingehackten Oliven abgeschmeckt waren –, als Brunos Handy vibrierte. Im Display stand Gilles’ Nummer. Bruno trank noch den letzten Schluck eines Grand Millésime Château de Tiregand, entschuldigte sich bei Isabelle und verließ den Speisesaal, um die anderen Gäste nicht zu stören. Noch wichtiger war es ihm allerdings, den Chefkoch nicht zu brüskieren, der ihnen ein vorzügliches Gericht vorgesetzt hatte. Das Fleisch stammte von einem Milchlamm der legendären Farm der Brüder Greffeuille aus Aveyron. Die Mutterschafe gehörten ausnahmslos der Lacaune-Rasse an, aus deren Milch der berühmte Roquefort-Käse hergestellt wurde. Gekreuzt mit Berrichon-Widdern brachten sie jene weißen Lämmer hervor, denen die besten Restaurants Frankreichs das Prädikat AAA verdankten. Die Auszeichnung l’Agneau Allaiton d’Aveyron wurde ebenso streng gehütet wie die appellation contrôlée großer Weinanbaugebiete.
    »Was gibt’s Neues aus Hollywood?«, fragte er Gilles gereizt.
    »Die schlechte Nachricht ist, dass es von der Frau keine weiteren Unterlagen gibt. Aber die Sekretärin ihres Agenten lebt noch, und das ist die gute Nachricht. Sie erinnert sich an Athénaïs und ihren Versuch, zwei Filmideen oder Treatments zu verkaufen. Eines hat die Rote Komtesse zum Thema, die angeblich ihre Großmutter ist, das andere skizziert einen Horror- und Liebesfilm über Ludwig XIV . und seine Mätresse, Madame de Montespan. Athénaïs soll behauptet haben, deren

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