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Femme Fatales

Femme Fatales

Titel: Femme Fatales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gray
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Spuren einer Droge in ihren Laborwerten. Nur Spuren – okay? Keinen eindeutigen Nachweis. Aber falls das kein Laborfehler war, dann hat irgendwer mit ihrem Hirn Ping-Pong gespielt. Das Zeug – falls es denn wirklich in ihrem Blutkreislauf war – ist illegal. Es ist außerdem so gut wie unmöglich zu bekommen.“
    Nolde war nicht sicher, was er damit anfangen sollte.
    „Was genau muss ich in diesem Zusammenhang unter so gut wie unmöglich verstehen?“
    „Soweit ich weiß, musst Du dafür schon einen speziellen Antrag beim Gesundheitsministerium stellen. Und der sollte sehr gut begründet sein, um eine Chance auf Bewilligung zu haben. Stell Dir einfach vor, Du seiest durch ein Trauma in eine Starre gefallen. Bei sehr umfassenden Traumata kommt das vor. Was Dein Hirn in der Situation braucht ist eine Art Kickstart. Dieses Mittel kann solch einen Kickstart bewirken. Und bevor Du danach fragst: Man kann es nicht einfach in irgendeinem Küchenlabor zusammenrühren. Dazu ist es zu komplex. “
    Nolde bedankte sich bei Marie und war drauf und dran aufzulegen.
    „Nolde …. Was immer ihr da treibt, Du passt mir auf meinen Mann auf, ja?“, sagte sie.
    Nolde war erstaunt über diese Reaktion. Gewöhnlich zeigte Marie sich nicht so besorgt um ihren Mann.
    „Marie?“, fragte Nolde lauernd.
    Schweigen. Wahrscheinlich, dachte Nolde, biss sie sich gerade vor Wut auf die Zunge. Wut darüber, dass sie sich hatte derart gehen lassen? Oder steckte mehr dahinter? Hatte Marie etwa Grund ihn  anzulügen?
    „Mach Dir keine Sorgen. Es hört sich schlimmer an, als es vermutlich eigentlich ist.“
    Nolde hatte gelogen.  Denn seit Maries Erwähnung dieser seltenen Droge, fand er, dass es durchaus Grund dafür gab, vorsichtig zu sein. Und vielleicht gab es ja sogar Grund nicht nur vorsichtig zu sein, sondern sich sogar Sorgen zu machen.
    Kaum hatte Nolde das Gespräch mit Marie beendet, trommelte er mit Hilfe eines Anrufs in seiner Firmenzentrale ein Observationsteam zusammen und beorderte es zu seinem Penthouse. Er schärfte dem Team ein, besonders vorsichtig zu Werke zu gehen. Nachdem das erledigt war, rief er ein zweites Mal in seiner Firmenzentrale an, um die Diensthabenden Techniker darauf anzusetzen, sämtliche irgendwie öffentlich zugänglichen Quellen nach Informationen über eine gewisse Mademoiselle Milena Fanu zu durchforsten.
    Er beendete das Gespräch und ihm fiel ein, dass er Milena nicht einmal gefragt hatte, woher sie Gustave Pascin kannte, jenen Versicherungsboss, dessen Namen sie als Empfehlung benutzt hatte, um ihn dazu zu bringen, sie anzuhören.
    Eine halbe Stunde darauf war Noldes Haus von zwei Observationsteams umringt, denen er Milena übergab.  
     
    15 .
    Hammer hockte auf der Lehne von Noldes Designer-Wohnzimmersessel und tat so als fühlte er sich wohl.
    „Also, Nolde…“
    „Was?“
    „Komm schon … was geht hier vor? Wer ist diese Milena Fanu und weshalb schickst Du ihre Krankenakte durch die Gegend?“
    Nolde betätigte eine Fernbedienung. In seinem Plasmabildschirm tauchte Milena auf, wie sie sich eben auf Noldes Couch niederließ und dann ihre Geschichte zu erzählen begann. 
    „Das gute alte F23/14 …“ flüsterte Hammer und konzentrierte sich auf Milena. F23/14 war die Typenbezeichnung der Videoüberwachungsanlage, die Nolde in seiner Wohnung installiert hatte, nachdem dort einmal eingebrochen worden war.
    Nolde schaltete die Aufzeichnung ab, sobald Milena zwischen zwei Männern des Observationsteams Noldes Penthouse verließ. 
    Eine Zeitlang herrschte Stille.
    „Pascin ist also wirklich ihr Chef?“, fragte Hammer schließlich und steckte sich eine seiner sündhaft teuren Montechristo-Zigarren an.
    Nolde nickte zerstreut und sah zum Fenster hinaus.
    „Das behauptet sie jedenfalls. Die Leute in der Zentrale sind gerade dabei, sie näher zu durchleuchten. Sie hat auch nicht mit der Wimper gezuckt, als ich einen Vorschuss verlangte.“
    Nolde wies auf den Scheck, der auf seinem Couchtisch lag.
    Hammer warf einen raschen Blick darauf und verzog den Mund.
    „Was ist das hier – der Sommerschlussverkauf? Das deckt ja noch nicht mal die Spesen. Von den Kosten gar nicht zu reden.“
    Hammer war gut und gern einen Kopf größer, als Nolde. Und er war fast doppelt so schwer. Obwohl er in letzter Zeit etwas Fett angesetzt hatte, war er immer noch eine einschüchternde Erscheinung und es gab nur sehr wenige Schläger und Rowdies in Paris, die es auf ein Tänzchen mit Ahmad Hammers Fäusten

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