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Femme Fatales

Femme Fatales

Titel: Femme Fatales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gray
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zurückgefahren und sich anschließend in ihrem Appartement eingeschlossen.
    Auch die beiden Techniker, die Nolde in der Firmenzentrale darauf angesetzt hatte, jedes in irgendwelchen Datenbanken öffentlich zugängliche Dokument über Milena Fanu zu überprüfen, hatten nur bestätigt, dass Milena tatsächlich diejenige war, als die sie sich bei Nolde vorgestellt hatte: eine mittlere Versicherungsangestellte mit einer exzellenten Qualifikation und einem Talent für Mathematik.
    „Was?“, fragte Hammer.
    Nolde legte auf und zuckte die Achseln.
    „Sie scheint echt zu sein. Versicherungsmathematikerin in Pascins Laden. Keine Kohle, keinen Einfluss - kein gar nichts, was diese Entführung erklären könnte.“
    Nolde hatte eine Idee.
    „Na gut, die Kidnapper waren Profis, wie Du sagst. Sie hatten diesen Stuhl. Die schalldichte Gummizelle – so was fällt doch nicht einfach so vom Himmel. Irgendwer hat das entworfen und gebaut. Außerdem behauptet Milena, dass Nummer EINS und ZWEI Frauen gewesen seien. Es kann nicht viele derart qualifizierte Verhör und Folterprofis geben, zumal weibliche. Vielleicht versuchen wir einfach die Kidnapper zu finden, statt unserer Klientin hinterher zu hecheln?“
    Hammer schüttelte den Kopf.
    „Die offerieren ihre Dienste nicht gerade in den Kleinanzeigen, Nolde. Gerade weil es Profis gewesen sein müssen ist die Chance sie zu finden gleich Null. Solche Leute sind sehr diskret. Selbst wenn ich ein paar Kontakte spielen lasse - das ist kein Thema, über das man mit mir reden würde. Was Folter und Verhör betrifft, hat nämlich jeder im Geschäft Leichen im Keller.“
    Falls Hammer mit „Geschäft“ die Geheimdienste meinte, zweifelte Nolde nicht daran, dass Hammer Recht hatte.
    „Doch es gibt am Ende nicht viele Motive für Verbrechen: Rache, Neid, Geld, Politik. Nicht unbedingt in der Reihenfolge, aber trotzdem. Kohle hat sie keine und Politik ist ihr offensichtlich auch egal. Bleibt noch …“
    Natürlich wusste Nolde, dass Hammer ein klassisches Motiv ausgelassen hatte. Er war allerdings nicht scharf darauf es anzusprechen, obwohl ihm auch klar war, dass es sich letztlich nicht vermeiden ließ.
    „Keiner hat sie angefasst. Das hätte sie erzählt. Und wenn sie es verschwiegen hätte, wäre es mir trotzdem aufgefallen. In fünfzehn Jahren bei der Polizei habe ich genug Vergewaltigungsopfer gesehen, um eines zu erkennen, wenn ich es vor mir habe.“
    Hammer hatte jedoch offensichtlich nicht vor, das Thema so schnell ad acta zu legen.
    „Es kommt doch gar nicht unbedingt darauf an, ob sie irgendwer wirklich angefasst hat. Die haben immerhin ihr Video gemacht. Und es muss genug Irre geben, die gute Kohle dafür locker machen würden, eine solche Sahneschnitte wie Milena gefesselt in diesem Stuhl dabei zuzusehen, wie sie sich in die Hosen pisst.“
    Nolde bestritt das gar nicht.
    „Daran hab ich natürlich auch schon gedacht. Trotzdem fühlt sich Sex als Motiv nicht richtig an.“
    Hammer mochte ja notorischer Schürzenjäger und Frauenheld sein, aber was die wirklich finsteren Aspekte von Sex anging, war Nolde, ihm mit seinen Erfahrungen beim Sittendezernat der Pariser Kriminalpolizei in diesem Aspekt mit seiner Expertise überlegen.
    „Weshalb nicht?“, fragte Hammer.
    Nolde blickte Hammer einen Moment gerade heraus in die Augen.
    „Jetzt spielst aber Du hier den Naiven, Hammer.“
    Hammer zog an seiner Zigarre und drückte sie im Ascher aus. Ihm war klar geworden, weswegen Nolde nicht wirklich an irgendein sexuelles Motiv glaubte.
    „Du meinst – bei all dem Aufwand, den sie da getrieben haben, hätten sie Milena entweder vergewaltigen müssen, oder sie verletzten, oder auch beides. Aber auf jeden Fall hätte der Höhepunkt der Show darin bestanden, sie vor laufender Kamera umzubringen?“
    Nolde holte tief Luft und sah einem von Hammers Rauchringen dabei zu, wie er unaufhaltsam zur Zimmerdecke hinaufstieg.
    „Ja. Und für alle anderen wirklich kranken Perversionen wären weder die Kamera, noch der Stuhl, noch der schalldichte Raum oder die Fixierungen erforderlich gewesen. Und, dass ihnen vorm Höhepunkt irgendetwas dazwischen gekommen ist, so dass sie gezwungen waren, Milena unbehelligt gehen zu lassen, glaube ich nicht. Dazu war der Abgang, den sie ihr bereitet haben, zu ausgefeilt und zu gut vorbereitet.“
    Nolde musste den Begriff der nach seiner Bemerkung im Raum stand, nicht laut aussprechen.  Hammer kannte ihn so gut wie Nolde ihn kannte.  Nolde sprach von

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