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Ferdinand Graf Zeppelin

Ferdinand Graf Zeppelin

Titel: Ferdinand Graf Zeppelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Haug
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Schultern.
    »Dann holen sie halt einen von den Ingenieuren her. Die haben mich doch schon in der Halle gesehen, wo mir seine Exzellenz die Funktionen des Luftschiffs genau erklärt hat …«
    »… das ist sinnlos. Eine Zugangserlaubnis kann nur seine Exzellenz selbst oder der Herr Oberingenieur Dürr erteilen. Sonst niemand!«
    »Dann … ist der Oberingenieur Dürr denn schon da? Dann holen Sie den doch hierher, der kennt mich ja auch. Der Herr Dürr kann Ihnen bestätigen, dass alles seine Richtigkeit hat.«
    »Und wenn nicht, dann kriege ich einen mordsmäßigen Anschiss vom Herrn Dürr, dass ich ihn bei der Arbeit gestört habe«, brummelte der Pförtner.
    »Und wenn Sie mich nicht hinein lassen, obwohl ich tatsächlich derjenige bin, als der ich mich vorgestellt habe, dann werden Sie einen noch viel größeren Anschiss bekommen!« rief der zunehmend verzweifelnde Hacker. »Jetzt bewegen Sie sich endlich und holen Sie den Herrn Dürr hierher!«
    Dieses Argument schien endlich verfangen zu haben. »Na gut, aber Sie bleiben schön hier stehen und rühren sich nicht von der Stelle.« Es schien Hacker eine halbe Ewigkeit vergangen, bis der Pförtner, der die Eingangspforte sicherheitshalber sorgsam verschlossen hatte, mit dem Oberingenieur im Schlepptau wieder zurück kam. »So, Herr Dürr, das ist also der Mann, der behauptet, er sei ein neuer Mitarbeiter!«
    »Das ist er auch, Koop! Das ist der Herr Hacker, unser künftiger Steuermann. Lassen Sie ihn endlich herein.«
    Augenblicklich überzog sich das Gesicht des sturen Pförtners mit einer tiefen Röte. »Ich … das … das konnte ich nicht wissen, Herr Dürr. Das … das hat mir keiner gesagt. Und Sie wissen ja, Herr Dürr, ich habe von seiner Exzellenz die strikte Anweisung, keinesfalls jemanden auf das Gelände zu lassen, dessen Name mir nicht von seiner Exzellenz oder von Ihnen genannt worden ist.«
    »Ist ja schon gut, Koop. Sie haben durchaus richtig gehandelt«, versuchte Ludwig Dürr, den pflichtbewussten Bewacher des Werfteingangs wieder zu beschwichtigen. »Das war ein Versäumnis unsererseits, Ihnen den Namen vom Herrn Hacker nicht zu melden. Sie haben sich absolut korrekt und ganz im Sinne seiner Exzellenz verhalten. Es gibt nicht das Geringste an Ihrer Vorgehensweise auszusetzen, ganz im Gegenteil sogar. Aber nun schreiben Sie bitte den Namen Georg Hacker auf Ihre Liste. Die tägliche Zutrittsberechtigung ist hiermit von mir erteilt. Kommen Sie, Herr Hacker. Die Kollegen warten schon auf uns.«
    »Zu Befehl, Herr Oberingenieur!« salutierte der Pförtner und winkte dann den neuen Mitarbeiter mit einer generösen Handbewegung durch den Eingang.
    »Ja, so ist er halt, unser gewissenhafter Koop. Wenn wir den nicht hätten …«, lächelte Dürr, während die beiden Männer mit raschen Schritten zur Luftschiffhalle eilten. »Der hat es sogar schon fertig gebracht, dem König von Württemberg den Zutritt zu verweigern.«
    »Dem König?!«
    »Ja, dem König! Unser König Wilhelm II. ist seiner Exzellenz bekanntlich sehr gewogen und der König hat nun während eines Spaziergangs in der Nähe von Manzell beschlossen, uns in der Luftschiffhalle zu besuchen, um sich aus erster Hand über die Fortschritte informieren zu lassen. Aber als er dann an der Pforte stand und herein wollte, da ist er bei unserem Koop übel abgeblitzt. Da könne ja jeder kommen, hat der Koop gemeint. Ein Besuch des Königs stünde nicht auf seiner Liste und deshalb könne er ihn auch nicht hereinlassen.«
    »Unglaublich!«
    »Aber im Grunde genommen hat er ja richtig gehandelt. Und die Geschichte ist ja auch gut ausgegangen, denn ich habe von einem unserer Arbeiter erfahren, dass da draußen der König steht und bin deshalb noch rechtzeitig zum Eingang gekommen, bevor der König unverrichteter Dinge wieder umkehren musste. Seine Exzellenz hat den König dann durch die Halle geführt und ihm alles genau erklärt. Und beim Abschied hat der König unserem wackeren Koop sogar noch eine Goldmünze geschenkt und ihm gesagt, dass er sich nicht zu genieren brauche, sondern dass er ja wirklich nur seine Pflicht getan habe. Sie sehen also, Herr Hacker, so streng geht es bei uns zu: wenn nicht einmal der König von Württemberg hier hereinkommt …«
    »Das verstehe ich schon: schließlich geht es ja um viel.«
    »Allerdings. Und deshalb, Herr Hacker, merken Sie sich bitte noch etwas: egal, wo Sie sich auch befinden und in welcher öffentlichen Runde Sie zusammen sitzen: lassen Sie bitte niemals

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