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Ferien Auf Saltkrokan

Ferien Auf Saltkrokan

Titel: Ferien Auf Saltkrokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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gegenüber angeschlagen hatte. »Es hat doch aber sicher dümmere Jungs gegeben als mich, die mit Malin ausgegangen sind?«
    Pelle sah ihn schweigend und forschend an und gab keine Antwort. »Oder etwa nicht?« fragte Krister.
    »Ich denke gerade nach«, sagte Pelle.
    Malin lachte, und das tat Krister auch, wenn auch nicht ganz so herzlich. Pelle gab nach einigem Nachdenken zu, daß es vielleicht einen oder zwei gegeben habe, die dümmer gewesen seien als Krister.
    »Wie viele sind es denn überhaupt gewesen, so alles in allem?« fragte Krister neugierig. »Kann man sie zählen?«
    »Ja, stell dir vor, man kann sie zählen«, sagte Malin. Sie erhob sich rasch und sprang kopfüber ins Meer.
    »Darüber erfährst du übrigens nichts«, sagte sie, als sie die Nase wieder über Wasser hatte. Aber Pelle hatte nichts dagegen, Auskunft zu geben. »Zwei Dutzend mindestens«, sagte er. »Die rufen an, ewig und immer, Tag für Tag … wenn wir also in der Stadt sind. Dann antwortet Papa am Telefon: ›Dies ist der automatische Anrufbeantworter der Familie Melcherson. Malin ist nicht zu Hause.‹« Malin machte die Hand hohl und bespritzte Pelle mit Wasser.
    »Jetzt finde ich, du könntest ein Weilchen den Mund halten.«
    Dann legte sie sich auf den Rücken und ließ sich treiben, und während sie so lag und in den blauen Himmel hinaufsah, überlegte sie, wer die zwei seien, die dümmer gewesen waren als Krister. Aber sie konnte sich an keinen einzigen erinnern. Und da wurde ihr plötzlich klar, wieviel schöner dieser Tag wäre ohne ihn. Dieser Tag und alle anderen Tage. Und sie beschloß, jetzt und hier, daß sie heute zum letzten Mal mit Krister ausgewesen sei.
    Dann dachte sie an Björn und seufzte ein bißchen. Ihn hatte sie in der letzten Zeit ziemlich häufig gesehen. Bei Grankvists war er wie ein Kind im Hause, er ging dort aus und ein, wie er wollte, und das Schreinerhaus lag nur einen Steinwurf entfernt. Augenblicklich kam er fast täglich. Unter den verschiedensten Vorwänden und manchmal ganz ohne Vorwand. Er kam mit frischgefangenen Barschen oder mit Pfifferlingen, die er gerade gesammelt hatte und wortlos auf den Küchentisch legte; er half Johann und Niklas, die Grundleinen nachzusehen, er saß auf der Treppe zum Schreinerhaus und unterhielt sich mit Melcher. Aber Malin wußte nur zu gut, um wessentwillen er kam, und sicher kam er heute abend auch. Malin seufzte wieder. Er war so nett, der Björn, und so grundehrlich und ganz offensichtlich in sie verliebt. Sie versuchte nachzufühlen, ob sie nicht auch ein wenig in ihn verliebt sei. Sie wollte es so gern sein, aber sie konnte nicht das geringste Herzklopfen spüren. Wenn dieser Tag ein Leben war, dann mußte sie das Leben zubringen, ohne auch nur ein bißchen verliebt zu sein, oh, was war das eigentlich für ein Jammer! Irgend etwas ist mit mir nicht in Ordnung, dachte Malin und starrte auf ihre Zehen, die sie aus dem Wasser herausstreckte. Warum sich ihre Brüder so aufregten? Sie verliebte sich ja höchstens mal ein bißchen, sie brauchten sich wirklich nicht zu beunruhigen.
    Sie seufzte, dann schaute sie wieder zur Sonne hinauf und sah, daß dieser Tag schon zur Hälfte, dieses Leben zur Hälfte vorüber war. Und sie fragte sich, wie weit ihr Vater wohl mit den Frikadellen war.
    Aber Melcher hatte nicht vor, an diesem Tag sein Lebensgefühl weiter zu steigern, indem er Frikadellen rollte.
    »Nicht, wenn wir uns an unserem eigenen Steg ein Essen holen können«, sagte er zu Johann und Niklas. »Barschfrikassee ist eine Delikatesse, die alle Frikadellen weit übertrifft.«
    Er schickte die Jungen aus, nach Würmern zu graben, und dann saß er zwei Stunden lang auf dem Bootssteg, ohne auch nur soviel wie eine Plötze zu ergattern. Johann und Niklas dagegen holten einen großen Barsch nach dem anderen heraus. Das war eine Freude, die er ihnen gönnte, aber mit der Zeit machte er ein bedrücktes Gesicht. Die Sache war nämlich die, daß er die Jungen vorher gewarnt hatte. Sie sollten für sich nicht allzuviel beim Angeln erwarten, wenn er, Melcher, dabei sei. Er brauchte nur zu pfeifen, dann kämen die Barsche an, hatte er versichert, und da er eine viel bessere Technik und größere Erfahrung im Angeln habe, müßten sie es verstehen und nicht traurig werden, wenn er mehr Fische finge als sie.
    Und jetzt saßen sie hier und zogen vor seinen Augen Barsche heraus. Er gönnte es ihnen, das tat er, aber es war doch … ja, es war vielleicht doch ein bißchen

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