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Ferien Auf Saltkrokan

Ferien Auf Saltkrokan

Titel: Ferien Auf Saltkrokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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Einrichtung es war, die ihr Leben im Schreinerhaus von nun an so viel angenehmer machen werde. »Hast du sie ausprobiert?« fragte Malin.
    »Hmm – wie ist es euch denn ergangen?« fragte Melcher. Dann aber sah er Niklas und Johann ebenfalls dort stehen, und die wußten ja das eine oder andere. So rückte er denn mit der Wahrheit heraus.
    »Doch, ich hab sie ausprobiert – und einiges floß auf die Erde
    – und anderes kam auf den Küchenfußboden, aber das kommt alles in Ordnung, wenn ich eine Wassertonne besorgt habe.«
    Melcher strahlte über das ganze Gesicht. Er war so hingerissen von seiner Rinne, so stolz darauf, sie war so prächtig, er wollte sie streicheln, und das tat er auch. Aber genau da, wo er die Hand hinlegte, saß eine von Pelles Wespen, und als Melcher den Stich spürte, geriet er völlig außer sich. Zweimal an ein und demselben Tag, das war zuviel! Er stieß ein Gebrüll aus, bei dem Krister, der nicht daran gewöhnt war, zusammenzuckte. Ja, Melcher brüllte wie ein Löwe und sah sich nach einer Mordwaffe um. Im Gras lag einer von den Krocketschlägern der Jungen, den hob er auf, und als er die Wespe, ganz zufrieden mit ihrer Tat, auf der Rinne sitzen sah, hob er den Schläger hoch über seinen Kopf und schlug so kräftig zu, wie er konnte.
    Hinterher war er wie gelähmt, als er sah, was er angerichtet hatte. Die Wespe hatte er nicht getroffen, die saß bestimmt schon zu Haus in ihrem Nest und prahlte vor den anderen Wespen mit ihrer Tat. Aber die Rinne, seine prächtige Wasserrinne, die war in der Mitte durchgebrochen, und am Draht hing nur noch ein Stumpf. Kein Zweifel, sie war nicht nur undicht, sie war auch morsch.
    Endlich erwachte Melcher aus seiner Betäubung, und da schnaubte er: »Ratet mal, was ich jetzt tun werde!«
    »Fluchen«, schlug Pelle vor.
    »Nein, das werde ich nicht tun, das ist nämlich häßlich und ungebildet. Aber jetzt verschwindet entweder das vertrackte Wespennest aus dem Schreinerhaus oder ich!«
    Er hob den Krocketschläger, aber Pelle hängte sich an seinen Arm und schrie:
    »Nein, Papa, nein, nein, rühr nicht meine Wespen an!«
    Da schleuderte Melcher ärgerlich den Schläger fort. Er drehte sich auf dem Absatz um und ging zum Bootssteg hinunter.
    Das war ja wohl die Höhe: Pelle wollte lieber, daß sein Vater von oben bis unten mit Wespenstichen durchlöchert war, als diese gemeinen Wespen zu opfern! Pelle rannte hinter ihm her, um zu erklären und zu trösten, und darum bemerkte er nicht; was für eine Freveltat Krister vorhatte. Das Wespennest saß nur gerade so hoch, daß man mit dem Krocketschläger heranreichen konnte, wenn man sich ein bißchen anstrengte, und Krister wollte sich gern ein wenig anstrengen für dieses Vergnügen, den großen grauen Klumpen, der voll von Wespen saß, zu Mus zu schlagen. Er hob den Krocketschläger, zielte und führte einen fürchterlichen Schlag gegen das Nest, verfehlte es aber und traf dicht daneben die Wand. Einen solchen Donner hatten die Wespen in ihrem ganzen Leben bestimmt noch nicht gehört, und er gefiel ihnen nicht. Die ganze Heeresmacht rückte aus, um sich zu rächen. Eine Wolke von kleinen, bösen Wespen quoll hervor, die nachsehen wollten, wer sich unterstanden hatte, so zu donnern. Der erste, den sie sahen, war Melcher. Voller Kampfeslust stürzten sie auf ihn los. Melcher hörte das Summen, als sie kamen.
    »Nein, nun soll doch aber …« sagte er.
    Dann rannte er davon. Im Zickzack wie ein Hase und die ganze Zeit brüllend vor Zorn.
    »Lauf, Papa, lauf!« schrie Pelle.
    »Ich dachte, das tu ich schon«, brüllte Melcher und raste zum Bootssteg hinunter, als gälte es das Leben. Krister und Malin und die Jungen rannten hinterher, und Krister lachte, daß er erstickte, ohne zu ahnen, daß Malin ihn deswegen aus tiefstem Herzen verabscheute.
    Melcher fuchtelte wild mit den Armen, um sich gegen die Quälgeister zu schützen, aber er hatte schon ein paar Stiche abbekommen, und in seiner Not sah er nur einen einzigen Ausweg zur Rettung. Er sprang geradewegs ins Wasser. Ein lautes Platschen, und seine Kinder sahen ihn unter der Wasseroberfläche verschwinden. Dort schien er eine Weile bleiben zu wollen. Die Wespen schwirrten verwirrt herum und suchten. Wo war er nur so rasch hingekommen, ihr Feind? Sie sahen sich um, und da entdeckten sie Krister. Er stand noch immer auf dem Steg und lachte noch mehr als vorher, aber es war merkwürdig, wie schnell er ernst wurde, als der Wespenschwarm jetzt auf ihn

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