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Ferien Auf Saltkrokan

Ferien Auf Saltkrokan

Titel: Ferien Auf Saltkrokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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all den Eisbrei bis zu den Inseln am äußersten Rand der Schärenküste durchgearbeitet hatte.
    Und dann wurde es endlich Weihnachten. Grankvists Laden hatte Weihnachtswichtel im Schaufenster, und alle Leute von den Inseln drängten sich am Ladentisch, um Stockfisch und Weihnachtsschinken, Weihnachtskaffee und Weihnachtskerzen zu kaufen.
    Teddy und Freddy hatten Weihnachtsferien und mußten im Geschäft mithelfen. Tjorven war überall im Wege.
    »Bloß noch wenige Tage bis Heiligabend«, sagte sie, »und ich kann immer noch nicht mit den Ohren wackeln.«
    Sie verkehrte in dieser Zeit fleißig mit Söderman, und der hatte ihr eingeredet, daß der Weihnachtswichtel besonders solche Leute gern hätte, die mit den Ohren wackeln könnten – es sehe freundlich aus, behauptete Söderman. Er selbst beherrschte die Kunst, aber er wollte nach Stockholm fahren und bei Stina Weihnachten feiern, und wer sollte dann hier draußen auf Saltkrokan dem Weihnachtswichtel freundlich mit den Ohren zuwackeln?
    »Das mußt du machen, Tjorven«, sagte Söderman.
    Und Tjorven übte geduldig und mit Ausdauer.
    Drei Tage vor Weihnachten kam die »Saltkrokan I« durch die Eisrinne gestampft mit der Familie Melcherson an Bord. Sie standen allesamt an der Reling und starrten durch das Schneegestöber und die Winterdämmerung auf ihre Sommerinsel, die jetzt weiß und schweigend dalag, in Schnee gebettet, von Eis umfangen, winterlich schön und seltsam fremdartig, mit weißen Dächern auf den Bootsschuppen und mit leeren Bootsstegen, an denen keine Boote mehr an ihren Vertäuungen schaukelten. War das wirklich ihre Sommerinsel? Sie erkannten sie gar nicht wieder.
    Aber sie konnten das Schreinerhaus unter verschneiten Apfelbäumen sehen, der Schornstein rauchte, und Melcher war gerührt.
    »Es ist jedenfalls ein Gefühl, als käme man nach Hause«, sagte er. Und da stand Nisse Grankvist draußen auf dem Eis an der Fahrrinne, da kamen Teddy und Freddy auf ihren Schlitten angesaust, da kam Janssons Schlitten mit Söderman drin und mit Jansson auf dem Kutschbock und Tjorven als blindem Passagier hintendrauf. Ein zartes kleines Schellengeläut schlug an ihr Ohr, und Pelle merkte, wie es ihm einen Ruck gab. Jetzt war Weihnachten, und er sollte Jocke wiedersehen, bald, bald sollte er Jocke wiedersehen! Und Bootsmann – da kam er auch auf dem Eis angetrottet. Pelles Augen leuchteten, als er ihn sah. Tjorven winkte und schrie, aber das merkte er nicht. Er sah nur Bootsmann. »Alles ist ganz anders als im Sommer«, darüber waren Johann und Niklas sich einig. Natürlich nicht Teddy und Freddy, die johlten und schrien und krächzten wie Krähen und waren gottlob ganz wie immer, sonst aber war es, als kämen sie in eine andere Welt. Weder Johann noch Niklas machten sich Gedanken darüber, was es hieß, in dieser Welt von Schnee und Eis zu leben, einsam und abgeschieden. Für sie war all das Winterliche hier und die Veränderung nur aufregend und abenteuerlich, mehr oder weniger um ihrer Zerstreuung willen entstanden.
    Der Dampfer hielt jetzt in der Fahrrinne. Bis an den Anlegesteg konnte er nicht kommen. Wollte man aussteigen, mußte man mit Hilfe einer Leiter aufs Eis hinunterklettern.
    »Endlich am Nordpol«, sagte Johann. »Die Mitglieder der Expedition steigen aus.« Er kletterte als erster hinunter, und die anderen folgten nach. Da sahen sie Björn auf einer anderen Leiter herankommen, die quer über der Fahrrinne lag. Es war eine wackelige und ziemlich gefährliche Brücke, aber so eine brauchte man, wenn man in Norrsund wohnte und nach Saltkrokan hinüberwollte. Und auf Saltkrokan hatte Björn offenbar heute etwas zu erledigen.
    »Weshalb kommst du, ist was Besonderes los?« fragte Söderman verschmitzt.
    Björn gab keine Antwort, denn jetzt sah er Malin.
    »Heißa und hopsa und fallerallera, Heiligabend sind wir fröhlich und alle wieder da«, schrie Melcher und packte Tjorven. Aber sie riß sich los, denn sie wollte mit Pelle gehen, und da mußte sie sich beeilen. Pelle hatte keine Zeit, außer Bootsmann noch jemanden zu begrüßen. Er rannte los, übers Eis auf den Anleger zu, so schnell ihn seine Beine tragen konnten, und mit derselben Geschwindigkeit ging es die ganze Dorfstraße entlang. Tjorven konnte nicht nachkommen. Sie rief ärgerlich hinter ihm her, aber er blieb nicht stehen, und sie sah den wippenden Puschel auf seiner Mütze weit vor sich in der Dämmerung verschwinden. Aber sie wußte, wo sie ihn finden würde.
    »Jocke, Jockelchen,

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