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Ferien Auf Saltkrokan

Ferien Auf Saltkrokan

Titel: Ferien Auf Saltkrokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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kleinen einsamen Waldpfade. Die abendliche Stille. Nicht mehr auf der Treppe sitzen zu können und die Mondstraße über dem dunklen Fjord zu sehen, keine nächtlichen Schwimmausflüge machen zu können unter einem Himmel, der von Sternen glüht, nicht mehr in einer kleinen Bodenkammer zu schlafen mit dem Wiegenlied der Dünung im Ohr, das wird mir schwerfallen. Und dann die Menschen hier, die unsere Freunde geworden sind, die müssen wir auch verlassen. Oh, wie werde ich sie vermissen!
    Aber wir wollen ein gebührendes Abschiedsmahl richten, das hat Papa bestimmt, und ich brüte schon über der Speisenfolge. Gedämpfter Barsch nach Melchers Art, wie wäre das? Und dann Strömlingsauflauf und Pfifferlingsomelett und vielleicht ein paar kleine gute Fleischklöße. Zum Kaffee Sahnetorte …
    Melcher freute sich sehr auf sein Festmahl. Er hätte es gern mit einem Feuerwerk beendet, das würde der Höhepunkt des Sommers werden, behauptete er. Aber dagegen sträubte sich Malin, denn ihr fiel ein Krebsessen ein, bei dem Melcher aus Versehen das ganze Feuerwerk auf einmal abgebrannt hatte.
    »Der Höhepunkt des Sommers, o ja, das glaub ich gern«, sagte Malin. »Aber hier gibt's kein neues Feuerwerk, bis die Narben vom vorigen nicht mehr zu sehen sind.«
    Sahnetorte war ein ruhigerer Abschluß, fand sie, und die wurde draußen im Garten gereicht, an einem warmen Sonntag im August, als der Fjord wie ein Spiegel dalag und alles »sommeriger war als je zuvor«, wie Niklas behauptete.
    Pelle und Tjorven und Stina saßen auf der Vortreppe des Schreinerhauses, und Malin tat ihnen so viel Sahnetorte auf die Teller, wie sie nur in sich hineinbekamen. Pelle aß, aber er war genau wie Melcher der Meinung, Feuerwerk hätte mehr Spaß gemacht.
    »Ja, aber stell dir vor, du hättest zusehen müssen, wie Papa explodiert und mit lodernden Haaren über Harskär davongeflogen wäre«, sagte Malin. »War die Torte übrigens nicht gut?«
    »Malin, weißt du was«, sagte Tjorven, »die ist so infernalisch gut, daß man schmatzen muß, wenn man sie ißt.«
    »Oh, oh, oh«, sagte Malin, »ich bin schon zufrieden, wenn du nur sagst, sie ist gut.«
    »Nee, das würde sich ja anhören, als ob ich von Knäckebrot rede«, sagte Tjorven.
    Söderman trank drei Tassen Kaffee, obgleich er wußte, daß das seinem Magenknurren nicht gut bekam, aber er müsse etwas zum Trost haben, behauptete er, da Malin ihn jetzt verlassen wolle.
    »Ja, wenn das etwas nützt, dann möchte ich bitte eine ganze Wanne voll haben«, sagte Björn und hielt Malin seine Tasse hin. Sein Blick war düster, und sie vermied es, ihn anzusehen.
    »Sonst ist es mit Sommergästen immer so«, sagte Nisse, »daß man es nett findet, wenn sie kommen, und auch, wenn sie wegfahren, besonders wenn sie wegfahren. Aber das Schreinerhaus ohne Melchersons, das wird wirklich leer werden!«
    »Ihr kommt ja zum Glück im nächsten Sommer wieder«, sagte Märta. In dem Augenblick hatte Melcher eine glänzende Idee. »Weshalb sollten wir nicht Weihnachten im Schreinerhaus feiern? Haha, wer ist der Umsichtigste auf der ganzen Welt? Melcher Melcherson! Ich habe vorsichtshalber für ein ganzes Jahr gemietet.«
    Alle Kinder brachen in ein Freudengeschrei aus, und Malin wandte sich eifrig an Märta und Nisse.
    »Kann man das? Kann man im bitterkalten Winter im Schreinerhaus wohnen?«
    »Wenn wir Mitte Oktober anfangen, für euch zu heizen, vielleicht«, sagte Nisse.
    Melcher erklärte, man könne nicht ein ganzes großes Schreinerhaus, für das man Miete gezahlt habe, ohne jeden Zweck leer stehen lassen. Wollte man für sein Geld etwas haben, dann müsse man Weihnachten dort feiern, und wenn einem die Ohren abfrören. Er packte Tjorven und tanzte mit ihr herum.
    »Heißa und hopsa und fallerallera, Heiligabend sind wir fröhlich und alle wieder da«, schrie er. Und übrigens nicht nur Heiligabend, sondern auch jetzt in der Stunde des Abschieds, sagte Melcher, da sie sich ja schon in wenigen Monaten wiedersehen würden. »Nur frohe Gesichter möchte ich um mich sehen! Hörst du, was ich sage, Bootsmann?« fragte er streng, denn Bootsmann lag da und sah betrübter aus als je zuvor. »Malin, gib ihm den Rest von der Torte, wir wollen mal sehen, ob es etwas nützt«, sagte Melcher.
    Und Bootsmann fraß die Sahnetorte, aber mit unerschütterlich trauriger Miene.
    »Und trotzdem findet er sie so infernalisch gut, das weiß ich«, sagte Tjorven.
    Pelle saß auf der Treppe, den Kopf auf die Hände gestützt. Er

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