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Ferien Auf Saltkrokan

Ferien Auf Saltkrokan

Titel: Ferien Auf Saltkrokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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und Johann hörte, was er da Entsetzliches sagte. Sie hörten es alle.
    »Das Haus ist wertlos, aber ich werde wohl trotzdem zuschlagen. Dieses Grundstück ist kein schlechtes Geschäft, glaube ich.«
    Unten an der Treppe stolperte er über Tjorven. Er hätte sie beinahe umgerannt, und das ärgerte ihn. Aber Tjorven ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    »Direktor Karlberg, weißt du was«, sagte sie, »ich kann einen komischen Vers. Möchtest du den hören?«
    Und bevor Herr Karlberg noch antworten konnte, fing sie an:
    »Adam und Eva, im Paradies daheim,
    schlachteten ihr dickes, kleines Schwein.
    Den Speck, den fetten, verkauften sie,
    behielten für sich den Rest vom Vieh. Das war doch auch kein schlechtes Geschäft, was?«
    Direktor Karlberg machte ein erstauntes Gesicht.
    »Das habe ich nicht verstanden«, sagte er. Aber er steckte die Hand in die Tasche und holte eine Krone heraus. Es war nett von der Kleinen, ihm Verse aufzusagen, außerdem hatte er sie eben getreten. Er hatte es jedoch eilig, und so drückte er ihr eine Krone in die Hand, um sich auf diese Weise von ihr loszukaufen.
    »Ich danke dir«, sagte er, und dann wandte er sich an Mattsson. »Ich möchte das vorher noch mit meiner Frau besprechen. Wir können abmachen, daß ich morgen nachmittag um vier Uhr zu Ihnen ins Büro komme, würde das passen?«
    »Ausgezeichnet«, sagte Mattsson.
    Abends saßen sie in der Küche des Schreinerhauses, Grankvists und Melchersons. Viele Abende hatten sie hier zusammen gesessen, aber nie so mutlos, nie so schweigsam. Und was sollten sie auch sagen? Melcher sagte kein Wort. Er fühlte einen Schmerz in seiner Brust, und deshalb konnte er nicht sprechen. Nisse und Märta sahen ihn schüchtern an. Sie hatten ihm klarmachen wollen, daß auch sie sehr traurig waren und daß sie ihn und seine Familie sehr vermissen würden. Aber Melcher sah so verstört aus, daß sie doch lieber schwiegen.
    Nun saßen sie alle still da, während sich die Dämmerung des Sommerabends herabsenkte, und im Dunkel der Küche konnte jeder seinen eigenen düsteren Gedanken nachgehen, ohne dabei von den anderen gestört zu werden.
    Was für ein seltsamer Sommer, dachte Malin. Sie erinnerte sich an den vorigen, wie ruhig und friedvoll und ereignislos er gewesen war. Was aber war mit diesem los? Welch eine Berg-und Talbahn! In einem Augenblick Petter und ein völlig unwahrscheinliches Glück, weil er da war, im nächsten Augenblick Tränen und Verzweiflung, zuerst das mit Pelle und Jocke, dann das mit Bootsmann und nun dies letzte, das Bittere, Unerträgliche, das das Ende sein würde. Ja, ein bitteres Ende war es in der Tat.
    Tjorven lag auf dem Fußboden neben Bootsmann, Pelle lehnte mit dem Rücken an der Holzkiste und hatte Jumjum auf dem Schoß. Für Pelle war das Dasein sowieso immer ein bißchen Berg-und-Tal-Bahn mit riesigen Unterschieden zwischen dem Schönen und dem Traurigen, und eben jetzt war er trotz Jumjum so tief unten im Tal, wie es nur ging. Am schlimmsten war es, Papa so verzweifelt zu sehen. Alles andere konnte er aushalten, aber nicht, daß Papa traurig war. Oder Malin. Oder Johann. Oder Niklas. Sie durften nicht so traurig sein. Pelle hielt es nicht aus, alles, aber das nicht! Er drückte Jumjum gegen seine Wange und versuchte, sich von dessen Wärme und Weichheit etwas Trost zu holen, aber es nützte nicht viel.
    Tjorven weinte leise und böse. Heute morgen war sie keck gewesen, da hatte sie noch nicht begriffen, was geschehen würde. Jetzt wußte sie es, und es war zum Aus-der-Haut-Fahren! Ihr tat Pelle so leid und sie sich selber auch. Weshalb mußten Menschen immer alles durcheinanderbringen? Zuerst Vesterman und jetzt dieser dicke Karlberg und seine blöde Lotta. Zum Kuckuck mit ihnen allen. Weshalb konnte man nie in Frieden gelassen werden? Nichts als Jammer in einem fort. Der arme Pelle, sie hätte ihm so gern etwas geschenkt, damit er wieder froh würde. Aber diesmal hatte sie keinen Seehund. Sie hatte nichts.
    Da hörte sie Freddy drüben in der Ecke sagen: »Geld und Geld und Geld – es ist ungerecht, daß das immer so viel bedeutet. Dieser gemeine Karlberg!«
    Und plötzlich fiel es Tjorven ein – wer hatte kein Geld? Sie selbst hatte die Taschen voll. Drei Kronen hatte sie, tatsächlich! »Pelle, du kriegst was von mir«, flüsterte Tjorven, damit es niemand hörte. Und sie steckte ihm ganz heimlich ihre drei Kronen zu. Sie tat es fast verschämt, denn obgleich es eine
    furchtbare Menge Geld war, so reichte es

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