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Ferien Auf Saltkrokan

Ferien Auf Saltkrokan

Titel: Ferien Auf Saltkrokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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niedlich, aber nicht besonders klug«, sagte Lotta. »Pudel sind viel klüger.«
    Pelle gab noch immer keine Antwort, und nun kam sich Lotta blöde vor. So still durfte es nicht sein, das machte sie unsicher, und daher wandte sie sich an Tjorven.
    »Du hättest wohl auch gern einen kleinen Hund, könnte ich mir vorstellen?«
    Tjorven hatte Lotta so böse ins Gesicht geschaut wie keines von den anderen. Jetzt aber lächelte sie, wahrhaftig.
    »Ich hab schon einen kleinen Hund«, sagte sie. »Möchtest du ihn sehen?«
    Lotta schüttelte den Kopf.
    »Nein, hol nicht noch mehr Hunde her. Mulli wird nur böse und geht auf ihn los.«
    »Dann ist er auch ein Bongalo«, sagte Tjorven. »Aber ich wette, daß er auf meinen Hund nicht losgeht.«
    »Das denkst du so«, sagte Lotta. »Du kennst Mulli nicht.«
    »Wollen wir wetten?« fragte Tjorven. »Um eine Krone?« Und sie hielt das Geldstück hoch, das sie von Lottas Vater bekommen hatte. »Meinetwegen«, sagte Lotta, »aber du bist selber schuld!«
    Sie merkte, wie ein erwartungsvolles Gemurmel von allen Kindern kam. Na ja, wenn sie so versessen auf eine Hunderauferei waren, dann wollte sie ihnen gleich eine vorführen! Mulli war zwar klein, aber so giftig, daß er leicht überkochte, und er ließ sich ohne Besinnen mit Hunden ein, die viel größer waren als er selber. Und mit kleineren natürlich auch. Daheim in Norrtälje war er der Schrecken aller Damen. »Er bildet sich offenbar ein, er wäre ein Bluthund«, hatte erst gestern eine gesagt, als Mulli sich auf deren großen Boxer gestürzt hatte. Also nur los, wollten diese Bauernkinder eine Hunderauferei sehen, dann sollten sie sie haben! Mulli schaffte es immer.
    »Halt deinen Welpen fest«, sagte Lotta zu Pelle, »ich setz Mulli jetzt runter.«
    Und das tat sie. Sie setzte Mulli auf die Erde. Nun hieß es nur, auf diesen Hund zu warten, auf den er losgehen sollte.
    Bootsmann lag im Schatten der Fliederhecke und schlief, aber er erhob sich bereitwillig, als Tjorven ihn weckte. Er richtete sich in all seiner Mächtigkeit auf, und in all seiner Mächtigkeit kam er ums Haus herum. Und dort traf er Mulli.
    Da hörte man ein Keuchen und einen Schrei, das kam von Mullis Frauchen. Mulli seinerseits blieb vor Entsetzen zwei Sekunden stehen und sah dem Wunder entgegen, das da näher kam. Aber dann stieß er ein Gejaul aus und schoß wie ein weißer Dampfstrahl zum Gartentor hinaus.
    Bootsmann guckte ihm erstaunt nach. Weshalb hatte der es so eilig? Er hätte ihn doch wenigstens erst mal begrüßen können. Bootsmann ging als der brave Hund, der er war, zu Lotta, um sie zu begrüßen, und da flitzte Lotta mit einem Geheul hinter den Mehlbeerbaum und suchte hier Schutz.
    »Nimm deinen Hund weg«, rief sie wie wild, »nimm ihn weg!«
    »Warum brüllst du so?« fragte Tjorven. »Bootsmann geht auf keinen los, er ist doch kein Bongalo.«
    Johann lag bäuchlings im Gras und wimmerte vor Lachen. Es hätte ebensogut ein Weinen sein können, aber jetzt lachte er, und er konnte nicht wieder aufhören.
    »Oh, Tjorven«, wimmerte er, »oh, Tjorven!«
    Tjorven warf ihm einen erstaunten Blick zu, aber dann drehte sie sich zu Lotta um.
    »Ich hab gewonnen! Her mit der Krone!«
    Lotta war wieder zum Vorschein gekommen, als sie hörte, daß Bootsmann nicht gefährlich sei. Aber jetzt war sie verlegen und böse und wollte nicht mehr mitmachen. Maulend kramte sie in ihrer Tasche nach einem Portemonnaie, und Tjorven bekam ihre Krone.
    »Danke«, sagte Tjorven. Sie hielt den Kopf schief und sah Lotta an. »So eine wie du, die sollte nicht wetten«, sagte sie. »Das müssen solche sein wie ich und Herr Melcher.«
    Lotta schaute ungeduldig auf die Tür des Schreinerhauses. Kam ihr Vater nicht endlich, damit sie gehen konnten? Hier wollte sie nicht mehr bleiben.
    »Rat mal, was Herr Melcher mal gewettet hat«, sagte Tjorven. »Aber es ist schon viele Jahre her.«
    Lotta interessierte es nicht, was Herr Melcher vor vielen Jahren getan hatte, aber das war Tjorven egal.
    »Er hat mit einem anderen Herrn gewettet, daß er vierzehn Tage nichts essen wollte und vierzehn Nächte nicht schlafen. Wie findest du das?«
    »Albern finde ich es«, sagte Lotta. »Das konnte er ja gar nicht.«
    »Klar konnte er das«, sagte Tjorven triumphierend. »Er hat am Tag geschlafen und nachts gegessen. Was sagst du nun?«
    »Oh, Tjorven«, stöhnte Johann.
    Dann aber hörte er auf zu lachen, denn jetzt trat Direktor Karlberg in Begleitung von Mattsson auf die Treppe hinaus,

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