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Ferien, Flirten & Flamingos

Ferien, Flirten & Flamingos

Titel: Ferien, Flirten & Flamingos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Till
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auf sie zu! Ich öffne den Mund, um sie zu warnen, aber da ist es schon zu spät: Die Scheibe kracht einem der Mädchen gegen den Kopf.
    â€žAu!“, schreit sie auf und hält sich beide Hände vors Gesicht.
    Oh verdammt! Bitte, lieber Gott, lass mich nicht der erste Mensch sein, der jemandem mit einer Frisbee-Scheibe ein Auge ausgeworfen hat!
    â€žOh Gott! Das tut mir leid!“, rufe ich und laufe auf die Mädels zu. „Das wollte ich nicht!“
    Matthias folgt mir. Als wir bei den Mädels ankommen, nimmt die Getroffene gerade vorsichtig die Hände vom Gesicht. Uff! Sie hat noch zwei Augen! Und Blut ist auch keins zu sehen.
    â€žIst alles okay bei dir?“, frage ich zaghaft. „Der Wurf ist voll danebengegangen. Und dann kam noch der Wind und … Tut’s sehr weh?“
    â€žSoll ich einen Notarzt rufen?“, fragt Matthias aufgeregt. „Ich habe eine Taste auf meinem Handy! Wenn ich die dreimal drücke, kommt sofort ein Hubschrauber! Hat mein Vater eingerichtet!“
    â€žDanke, nicht nötig“, knurrt mein Opfer. „Ich denke, ich schwebe nicht in akuter Lebensgefahr.“
    Sie betastet vorsichtig mit zwei Fingern ihre Nase. „Gebrochen scheint sie nicht zu sein“, sagt sie. „Schade eigentlich. Dann hätte ich meine Nasen- OP doch noch vor meinem achtzehnten Geburtstag gekriegt. Und du hättest sie bezahlen müssen.“
    Sehr gut. Sie nimmt es mit Humor. So schlimm kann es also wirklich nicht sein.
    â€žIch kann es gern noch mal versuchen“, sage ich grinsend.
    â€žNein danke, verzichte“, erwidert sie und lächelt dabei leicht gequält. „Du bist mir nicht treffsicher genug.“
    â€žIst auch wirklich alles okay, Steffi?“, fragt das andere Mädchen besorgt.
    â€žJa, geht schon“, antwortet Steffi. „Mir ist nur ein bisschen schwindlig, glaube ich.“
    â€žDann solltest du dich vielleicht lieber hinsetzen“, sage ich. „Am besten in den Schatten. Kommt mit, wir haben unser Zeug da drüben unter dem Baum.“

    Wir gehen zurück zu unserem Baum. Steffi setzt sich und lehnt sich mit dem Rücken gegen den Stamm. Wir setzen uns um sie herum und ich biete ihr was von meiner Cola an. Sie trinkt ein paar Schlucke. In diesem Moment ertönen aus dem Kinderwagen wimmernde Geräusche.
    â€žOje“, seufze ich. „Hoffentlich hat der Zwerg nicht die Hosen voll.“
    Ich hebe ihn aus dem Kinderwagen, nehme ihn auf den Arm und setze mich wieder. Ein kurzer Geruchstest bestätigt mir, dass ich die Windel zum Glück nicht wechseln muss. „Wahrscheinlich war’s ihm nur zu langweilig da drin“, sage ich und wiege den Zwerg in meinem Arm.
    â€žGott, ist der süß!“, sagt Steffi.
    â€žJa, megasüß. Das ist aber nicht dein Baby, oder?“, fragt ihre Freundin.
    â€žDoch“, antworte ich. „Ist ein bisschen dumm gelaufen. Meine Cousine, also seine Mutter, ist erst zwölf. Wir haben nicht verhütet, weil wir dachten, Mädchen können frühestens mit sechzehn schwanger werden. Das kommt davon, wenn man sich im Sexualkundeunterricht lieber Pornos auf dem Smartphone anguckt, anstatt zuzuhören.“
    Steffis Freundin klappt die Kinnlade herunter. „Du hast … ihr habt … mit deiner Cousine?“, stammelt sie fassungslos.
    â€žNein, hat er nicht“, sagt Steffi. „Er verarscht uns doch nur.“
    â€žIch habe gar keine Cousine“, sage ich und zwinkere Steffi zu. „Das ist mein kleiner Bruder.“
    Steffis Freundin atmet hörbar erleichtert auf. Wobei mir auffällt, dass ich noch gar nicht weiß, wie sie heißt.
    â€žSorry“, sage ich zu ihr. „Ich konnte nicht widerstehen, die Vorlage war einfach zu gut. Ich bin übrigens Tobias. Und das ist …“ „Matthias!“, sagt Matthias und streckt ihr seine Hand entgegen. „Guten Tag.“
    Guten Tag?
    Was ist denn jetzt schon wieder mit ihm los? Wer sagt denn „Guten Tag“ zu einem schätzungsweise gleichaltrigen Mädchen? So was sagt man zu Erwachsenen, die man nicht kennt oder zu denen man besonders höflich sein muss.
    Na ja, ist wahrscheinlich wieder irgend so ein Schwachsinn, den ihm seine Mutter eingetrichtert hat.
    â€žHallo, Matthias“, sagt das Mädchen und schüttelt kurz verlegen seine Hand. „Ich bin Emma.“
    â€žÃ„h … ja …

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